Den Namen El Greco kennt wohl jeder. Mit seinem Namen verbinden sich einige der größten Werke der abendländischen Malerei. Den Namen Dominicos Theotokopoulos – wer kennt ihn? Vermutlich nur die Griechen. Und doch handelt es sich um dieselbe Person. Mit diesem Namen zeichnete „El Greco“ – der Grieche – seine Werke. 
Denn Grieche war er und blieb er, obgleich er wie viele seiner Landsleute die Heimat verließ. Auf seinem Lesepult in Toledo sah ich, was er kurz vor seinem Tod gelesen hatte: Die Anabasis von Xenophon (430/425 – ca. 355 v. Chr.) lag dort aufgeschlagen, wo der Maler sie verlassen hatte.

Leider habe ich außer diesem einen schlechten Foto, das, so weit ich mich erinnere, den Evangelisten Matthäus darstellt, keines, das ich selbst aufgenommen hätte. Denn im Geburtsland des Malers gibt es sehr wenige seiner Werke. Dabei haben die Griechen eine fast religiöse Verehrung für ihn. Als ich einmal eine Ausstellung in Heraklion auf Kreta sah, pilgerten nicht wenige schwarzgekleidete Bäuerinnen zur Ausstellung, um den „Ikonen“ (Bildern) ihres Landsmanns ihre Reverenz zu erweisen.
Die meisten Werke sah ich in Spanien – in Toledo, wo er lange Zeit lebte und starb, und in Madrid. Die Wirkung der dynamischen Figuren und Farbflächen, so ganz anders als die seiner Zeitgenossen, lässt sich kaum beschreiben.
Dominikus Theotokopoulos wurde 1541 in Candia (so hieß Heraklion während der Zeit der Venetianischen Besatzung) geboren, und entwickelte sich dort zum anerkannten Ikonenmaler. Gefördert von humanistischen Freunden ging er nach Venedig, wo sich damals viele vor den Türken geflohene Griechen aufhielten (sie gründeten dort die ersten Druckereien, durch die antike Schriften nach Italien kamen und die Renaissance geistig unterfütterten), später nach Mailand und Rom. Unbekannt, wann und wie, siedelte er einige Jahre später nach Spanien über und ließ sich schließlich in Toledo nieder. Dort starb er am 7. 4. 1614.
Berühmt und umstritten zu Lebzeiten, wurde er nach seinem Tod fast vergessen. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts gab es eine kleine Renaissance. Doch erst um 1900 wurde er zu einem der wichtigsten Vorbilder der sich anbahnenden Moderne. Manet, Van Gogh, Cezanne und nicht zuletzt Picasso ließen sich von seinem Werk inspirieren. Das bahnbrechende Werk von Picasso – Les Mademoiselles d’Avignon – nimmt direkt auf Die Öffnung des 7. Siegels von Greco Bezug.
Zum Thema des Einflusses von El Greco auf die Moderne gab es 2014 eine große Ausstellung in Madrid. Wer sich für Kunstgeschichte interessiert, findet dazu im internet umfängliche Darstellungen.

Danke, Gerda.
Ich habe noch ein ganz altes Buch mit Kunstdrucken von El Greco zuhause. Ein interessanter Maler.
Bei uns ist alles ganz weiß draußen und ich werde mich jetzt nicht in den Schnee aber in meine Betrachtungen der Wissenschaftlichkeit in Dürers Werk stürzen.
Liebe Grüße nach Griechenland sendet dir Susanne
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Hallo Susanne, auch bei uns, im nördlichen Vorort von Athen, soll es heute schneien (?!). Schnee ist eine Aufforderung, zu Hause zu bleiben (wenn man eins hat) und nach innen zu gehen. Übrigens hat auch El Greco wissenschaftlich gearbeitet, man weiß es aus einer (inzwischen verschollenen ) Biographie. Seine verzerrten Figuren waren alles andere als spontan, und mit einer Augenkrankheit, wie zeitweilig behauptet wurde, haben sie natürlich nichts zu tun. Er hat sehr gutes Farbmaterial benutzt, daher sind seine Werke in gutem Erhaltungszustand. Wenn du mal Gelegenheit hast, ein Greco-Werk zu sehen: du wirst staunen! Liebe Grüße von Gerda
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Danke für den Hinweis, Gerda, ich werde an dich denken, wenn ich einen El Greco sehe.
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als junges mädchen war ich rein verliebt in die ausstrahlung GRECO’S werke, einfach so.
zum schnee: er hat GROSSE reinigungskraft, z.b. für teppiche, für autos, deine kleidung etc
UND
für die SEELE mit seinem strahlend weissen LICHT,LICHT, LICHT.
es lohnt sich also, durch den SCHNEE wandern und dann fühlt man sich leicht und warm.
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Wieder hast du mich ein wenig schlauer gemacht, Gerda. Danke! ❤
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Gerne! 🙂
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