In den Raunächten des vergangenen Winters zog ich jede Nacht eine Tarotkarte, die ich als besondere Aufgabenstellung für den damit korrespondierenden Monat interpretierte. In der 7. Raunacht zog ich die Karte „Bube der Münzen“ für den Juli. Als Aufgabe ersah ich daraus: Meine Ressourcen – die körperlichen, finanziellen und gesundheitlichen ebenso wie Begabungen, Beziehungen und Qualifikationen – sorgfältig in Augenschein zu nehmen. Sind sie den gesetzten Zielen angemessen? Reichen sie aus? Brauche ich noch weitere Ressourcen, oder sollte ich meine Ziele besser nach unten korrigieren?
Ende Juni begann ich mich mit diesen Fragen zu quälen und machte eine neurografische Zeichnung. Die stellte meine Zuversicht wieder her. Ich interpretierte sie so: Da sieht man mich, wie ich im linken Kreis meine Kräfte sortiere, um zum rechten Kreis – im Zentrum steht „Kreativität“ – vorzustoßen. Dafür musste ich zunächst einen Fluß überqueren („Vertrauen in die eingeborenen Kräfte“), den ich in eine grüne Wiese verwandelte, um leichten Fußes hinüberzuschreiten.

Und was ist nun aus alldem geworden? Ich bereitete die 2. Ausstellung der Reihe „Kunst hilft“ vor und führte sie auch mit recht gutem Erfolg durch. Die häufigen Fahrten über die kurvenreiche Strecke nach Kardamili bewältigte ich gut. Die nötigen „Ressourcen“ standen mithin alle zur Verfügung, und eine weitere, die ich gar nicht bedacht hatte – Familie – erwies sich als sehr hilfreich.
Das Ergebnis: Die Hilfskasse weist 905 E mehr auf, einige meiner Bilder werden nun in Paris, London, Genf und Kardamili an freundlichen Wänden hängen, ich kann Menschen in dieser und jener Notlage ein wenig unter die Arme greifen, ohne meine normalen Ressourcen zu strapazieren, und ich habe Mut und Lust, im September noch eine dritte Aktion „Kunst hilft“ zu machen, dieses Mal in Koroni auf dem anderen Finger der Peloponnes, wo ich schon manches Mal ausgestellt habe. Darum werde ich mich jetzt kümmern.
Meine Ressourcen reichten also trotz etlicher Bedenken aus für dieses nicht zu hoch gesteckte Ziel.
Bei alledem blieb sogar noch Zeit für andere Aktivitäten: Erstens habe ich täglich tapfer eine Stufe der Holsteiner Treppe erklommen. Das klingt vielleicht nach wenig, aber wegen der selbstgestellten Aufgabe, die literarischen oder anderen biografischen Erinnerungen abzufragen, die sich bei jedem Wort einstellten, wurde es zu einer echten kleinen Recherche. Außerdem gab es auch Zeit für die sommerlichen Lustbarkeiten, für Schwimmen, Tanzen, Zeichnen, Lesen, Tavernenbesuche, Katzen, Garten, abendliches Zusammensein, Zuschauen, wie der Mond sich rundete, abnahm, verschwand und wieder als feine Sichel erschien, auch fürs Drabbeln und für den sonntäglichen Abstieg ins Archiv. Allerdings kam ich nicht dazu, ein Sommerpausen-Intermezzo zu schreiben, noch nahm ich die Impulse von Myriades Werkstatt auf. Ich hoffe sehr, das im August nachzuholen.
Und so schaue ich ganz optimistisch in den kommenden Monat und sage: Danke, Juli! Sei mir willkommen, August!

Kunst hilft! Das ist ja sehr schön! Wünsche weiterhin viel Erfolg und gute Einnahmen 👍
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Nun, da freue ich mich schon darauf 😉
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und mit einem wundervollen Bild begrüßt Du den August!
Du bist eine sehr mutvolle Frau, liebe Gerda, mit einer Power, wir sie selten ist.
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Danke, es geht so, liebe Bruni. Zum Glück haben wir wunderbare Augusttage, klar und nicht zu heiß,
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Ach so, es liegt am Wetter 🙂
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