Tagebuch der Lustbarkeiten: Kalamata unterhalb der Burg

Auf der Burg war ich also – ich schriebs gerade -, und mache nun einen Bummel durch das stark von kirchlichen Gebäuden geprägte Gelände unterhalb der Burg. Dabei suche ich schöne Ecken mit Resten historischer Bebauung. um sie zu fotografieren. Leider sind es nur noch traurige Reste. Schwere Erdbeben, Armut, Bodenspekulation … jede Art von architektonischem Missgriff hat der Stadt zugesetzt.

Auch die Kirchen machen da keine Ausnahme. Dennoch findet sich dies und das: hier das steinerne Portal eines Klosters, dort die getäfelte Decke einer Kirche oder eine Ikonostase mit recht schönen Heiligenbildern.

Die neue Klosterkirche der Heiligen Konstantinos und Eleni ist zwar nur eine dürftige Kopie der alten, macht sich aber recht hübsch durch den Bogen des Eingangs. Erfreulich sind auch die unbebauten Stücke Land, auf denen immergrüne Pflanzen und Bäume ihren südlichen Flair verbreiten.

Die Hauptkirche der Stadt ist riesenhaft und prächtig. Man ist stolz darauf, Bischofssitz zu sein, und will es zeigen.

Schaut man über den weiten geplasterten Vorplatz der Kirche hinweg, entdeckt man ein ähnliches Kirchengebäude, das nur wenig kleiner geraten ist.

Und als wäre das nicht genug, sehe ich, in die andere Richtung blickend, einen weiteren großen Kirchenbau entstehen.

Auf dem Vorplatz der Hauptkirche haben die Archäologen nach den Fundamenten ich weiß nicht welcher Siedlung gebuddelt. Nach dem historischen Pharai vielleicht? Hinweisschilder fehlen, und der Bauschutt ist noch nicht weggeräumt.

Dennoch mangelt es nicht an Schönem: Hier eine erblühte Magnolie…

dort … und auch dort ein Gärtchen zwischen den Häusermauern

und schließlich vor der gepflegten Dauerruine am Wochenmarkt das lächende Blumenmädchen, das der euch längst bekannte Künstler Skitsofrenis an die Front eines Schuppens gesprüht hat.

„Don’t forget to smile“ (Vergiss das Lächeln nicht!“) mahnt die Inschrift linkerhand. Ich finde, das ist ein ausgezeichneter Rat. Und so verlasse ich mit einem Lächeln diesen kleinen Spaziergang durch die sonntäglich stille Stadt.

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About gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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15 Responses to Tagebuch der Lustbarkeiten: Kalamata unterhalb der Burg

  1. Das ist es, was mich an diesen Institutionen zweifeln lässt, es entspricht so garnicht dem Gebet der Bescheidenheit!

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    • Avatar von gkazakou gkazakou sagt:

      Ja, es gibt leider dieselben menschlichen Schwächen bei den Kirchenleuten wie beim normalen Volk: Eitelkeit, Machtgelüste, Pomp, Scheinheiligkeit… Aber wie beim normalen Volk gibt es auch unter den Kirchenleuten gute Menschen, ernsthafte Geistliche,echte Christen.

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  2. Sooo viele neu entdeckten Schönheiten!👁️

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  3. Avatar von Christiane Christiane sagt:

    Darf ich fragen, ob bei euch die Kirchen noch voll sind – nicht nur zu den Feiertagen wie hier?
    Abendgrüße 🌧️🛋️🍵🍪

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    • Avatar von gkazakou gkazakou sagt:

      Du darfst fragen. 🙂 Meine nicht sehr informierte Antwort: An den großen Feiertagen und an den Tagen, wenn der Kirchenheilige feiert, sind die Kirchen voll, sonst aber, soweit ich es einschätzen kann, eher leer. Eine Kirchenbesuchspflicht wie im Katholizismus gibt es nicht. Die Kirchen sind aber traditionellerweise immer offen, und so geht auch immer der eine oder die andere hinein, um eine Kerze anzuzünden, eine Ikone zu küssen, sich zu bekreuzigen, einen Kniefall anzudeuten Richtung Altarraum oder einfach still in der Bank zu sitzen. Leider werden auch hier immer mehr Kirchen zugemacht, wenn keine Liturgie stattfindet, weil es zuviele Diebe und Vandalen gibt und es an Menschen fehlt, die ihren Tag damit verbringen mögen, über Kirchen zu wachen.

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    • Avatar von gkazakou gkazakou sagt:

      Die Neubauten sind absolut überflüssig, wenn du mich fragst. Aber anscheinend braucht man hier in jeder Wohngegend eine Kirche, und wenns geht eine, die die Frömmigkeit durch Größe des Baus unterstreicht. ich wollte, die Kirche würde ihr Geld für wohltätigere Zwecke verwenden.

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  4. Aber wie die Fotos zeigen, war deine Suche nicht erfolglos 🙂

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  5. Die riesige Hauptkirche und dann das Blumenmädchen. Welch ein Gegensatz und doch hat jedes seinen eigenen Charme

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