Weiter geht es mit den Zeichnungen – aber wie? Ich habe hin und her überlegt, ob ich nach dem Medium oder nach den Themen sortieren soll – und entschloss mich dann zum Medium: also Bleistiftzeichnungen und Kohlezeichnungen getrennt. So habe ich nun auch meine Dossiers im Atelier angelegt, zumal die Kohlezeichnungen eine andere Aufbewahrung brauchen. Denn auch wenn ich sie fixiert habe, färben sie auf das nächste Blatt ab.
Innerhalb eines Mediums habe ich dann wieder nach Themen, und soweit möglich nach Entstehungszeit sortiert. Diese Ordnung werde ich dann rückwirkend auch bei den schon gezeigten Arbeiten anwenden und entsprechende Mappen anlegen. Ich hoffe, dass ich damit zurechtkomme und dann die Arbeiten auch wiederfinde.
Im Laufe der Zeit verwendete ich sehr verschiedene Bleistiftsorten – von harten bis sehr weichen. Auch Graphitstift kam vor. Manchmal ist es nach dem Foto schwer zu entscheiden, ob das Bild mit weichem Bleistift oder mit Kohle gezeichnet wurde. Nur am Original kann ich eindeutig feststellen, wo es hingehört.
Auch die Papiere sind unterschiedlich in Größe und Qualität. Da gibt es große (70×100) Zeichenpappen guter Qualität, aber auch graues Papier von der Rolle verschiedener Gößen oder dünnes billiges Papier, das im Laufe der Jahre vergilbt. Der Erhaltungszustand der Zeichnungen ist entsprechend unterschiedlich.
Bleistift Portraits und Menschenbilder
Bleistift: Landschaften und Architektonisches
- Vincent van Gogh, Landschaft
- Lionel Feiniger
Bleistift: Stillleben
Bleistift: Sonstiges
Ich könnte zu den Zeichnungen viele Geschichten erzählen, will mich aber auf wenige beschränken.
Zu den Portraits: Vielleicht ist dir dieses aufgefallen? A war Studentin der Kunstakademie und verdiente sich nebenbei Geld als Modell. Diese Kombination half auch mir, denn sie gab mir wichtige Hinweise. Eine ihrer Reden war: Hab keine Angst, tu mit dem Bild, was du willst, es gehört dir. Das hat sich mir tief eingeprägt. 
Beim Aufräumen fand ich zwei Blätter, die von ihr stammen. A starb mit 32 Jahren an Leukämie.
Diese beiden jungen Frauen waren ebenfalls zugleich Studentinnen und Modelle. Die zweite hatte bereits einen Assistentenjob an der Kunstakademie. Was aus ihnen wurde, weiß ich nicht.
Eine andere Zeichnung zeigt meine Mutter, als ich sie zum letzten Mal in ihrer Wohnung besuchte.
Dieses Portrait zeigt eine andere geliebte inzwischen verstorbene junge Frau.
Zu den Landschaften:
Zwei sehr bekannte Maler sind hier versteckt: diese Zeichnungen sind freie Kopien nach Van Gogh, aus seiner holländischen Zeit.
Und bei diesen stand Feininger Pate.
Dies ist der Rundbalkon der Wohnung, in der wir die ersten Jahre in Athen wohnten. Das war ein toller Glücksfall. Wir fanden es an einem späten Abend, nachdem wir lange herumgelaufen waren, um eine Wohnung zu suchen. Das zweistöckige Haus war dunkel bis auf ein Licht im ersten Stock. „O, das gefällt mir!“ rief ich. „Viel zu teuer!“ und „Viel zu spät“, meinte mein Mann. „Wenn wir es eh nicht kriegen, können wir auch fragen“, war meine Antwort. Und was geschah?
Und dies ist eine Ansicht von Kassel, die ich bei einem Besuch zeichnete.
Stillleben:
Das große Apfelstillleben ist von Cezanne inspiriert – nicht stilistisch, aber vom Aufbau her.
Die tanzenden Birnen und andere Früchte mit den Spiegelungen sind hingegen ganz meine eigene Erfindung.
Sonstiges:
Meine Hände – die rechte mit der linken, die linke mit der rechten gezeichnet.



















































Liebe Gerda, die Zeichnung Deiner Mutter finde ich sehr anrührend.
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Danke dir, lieber Friedrich. Nun bin ich schon so alt wie sie damals war.
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Ja, was für eine schöne Erinnerung auch an Deine Mutter! Hat sie nicht auch, so, wie sie da sitzt, liest, Ähnlichkeit mit Dir – oder umgekehrt? 🙂
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Natürlich gibt es Ähnlichkeiten – ist ja schließlich die nächste Verwandte. 😉 Äußerlich sind wir aber ziemlich verschieden. Sie hatte sich damals einen Oberschenkelhalsbruch zugezogen und musste das Gehen erst wieder lernen. Und schaffte es auch!
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Sehr schöne Arbeiten!
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Lieben Dank!
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Die tanzenden Birnen sind Dir wundervoll gelungen, Gerda!
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Portraits und Menschenbilder:
Sehr unterschiedlich.
Nicht alle Fotos werden in einer gemeinsamen Reihe gezeigt, das ist aber sicher nur technisch bedingt.
Mir gefällt der kniende Akt (4), dann (9). Dann das Drittletzte.
Dann natürlich das Deiner Mutter.
Meine Frau schaute mir über die Schulter, ich sagte ihr, daß das Bilder von der Griechin seien und dann sagte ich noch:
Die kann was!
(Du weisst wohl, was ich damit ausdrücke…).
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