Tagebuch der Lustbarkeiten: Fastenessen

Ganz in unserer Nähe – man muss nur zum Bachtal der Sappho (Zufluss des Kifissos) hinabsteigen und auf der anderen Seite wieder hinauf – gibt es ein Lokal, das den schönen Namen „das Willkürliche“ trägt. Willkürlich bzw illegal ist es, weil es nie eine Baugenehmigung erhielt, eine Betriebsgenehmigung dann aber doch. Am Wochenende öffnet es auch mittags, sonst nur am Abend bis Mitternacht, um die Nachbarn nicht zu stören.

Dort lassen wir uns nach langer Zeit mal wieder nieder. Viele junge Familien mit Kindern sind gekommen. Der Wirt, hager, langhaarig und auf eine undefinierbare Weise „alternativ“, kennt uns von früher, bedient uns persönlich.  Wir bestellen kleine Gerichte: gedünstete Pilze, Zucchini-Klöße, Spinatgebäck, Garneelen überbacken, gekochte dicke Bohnen, dazu einen offener Weißwein. Das ist für zwei Personen mehr als genug, ist fastengerecht, schmeckt köstlich und kostet an die 30 E. 

Der Weg nach Hause ist zum Glück nicht weit. Danach ist eine Siesta dringend angesagt.

 

 

Über gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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11 Antworten zu Tagebuch der Lustbarkeiten: Fastenessen

  1. Gisela Benseler schreibt:

    Naja, von Fasten konnte wohl keine Rede sein, aber von ausgelassener Stimmung.☺️

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  2. PPawlo schreibt:

    Für mich hört sich das tatsächlich auch eher als Lustbarkeit und nicht nach Fasten an! So viel Fülle! Da wird eine Fastenmahlzeit ja zum Schmaus! 😄 Endlich mal ein attraktives Fasten! 😉

    Gefällt 2 Personen

  3. Verwandlerin schreibt:

    Ihr fastet auch Käse? Interessant. Ich faste Fleisch und Alkohol.

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    • gkazakou schreibt:

      Manche tun es, manche nicht. In der letzten Fastenwoche ist so ziemlich alles verboten, auch Öl. Aber die meisten halten sich nicht dran. Im Grunde vermeidet man vor allem Fleisch. Das hat seinen Grund: Jetzt werden die Lämmer geboren, die Muttertiere brauchen Schutz und die Lämmer sind noch zu klein zum Verzehr. Daraus leitete sich dann die Sitte ab, Fleisch und Milchprodukte in dieser Jahreszeit zu meiden. Am Ende isst dann der fromme Christenmensch das am Spieß gebratene Osterlamm 😉

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  4. Ein feines Fastenessen 🙂 So läßt es sich gut fasten, Gerda!

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