Was zuletzt geschah: Jenny, hungrig, packte Kairos am Schwanz, in der Hoffnung auf Essen, und verschwand mit ihm. Clara und Domna machen sich ihretwegen Sorgen und wollen sie suchen.
Kairos bringt Jenny an denselben Ort, an den er zuvor schon Clara gebracht hatte. Doch ist es dort jetzt etwas dunkler.
Den Raum, den kenn ich doch? Hier war die Clara schon
und spielte mit den Talern, die hier lagen.
Und ich, ich sagte ihr, dass sich΄s nicht lohn
den Knast und Schlimmeres zu wagen.
Ich glaub es wäre klug, sich zu verziehen
bevor hier noch wer kommt und mich verpetzt
Wer weiß ob es mir dann gelingt zu fliehen
wenn man vielleicht gar Hunde auf mich hetzt.
Am Boden erscheinen allerlei Leckerbissen und eine übergroßes Eis.
Doch ach, was seh ich, meine Lieblingsspeisen!
Wer hat mir die denn grade hier serviert?
Soll ich sie etwa lassen den Ameisen?
Ich seh schon wie das Volk hier aufmarschiert!
Ne, ne, da ess ich lieber selber
von jenem Erbeereis, das mich anlacht!
Und jener Reis, wer sah schon einen gelber?
Er glänzt und duftet, das es eine Pracht.
Auftritt Schurigel, der Angstmacher
Schurigel
Ja iss nur, friss, du wirst schon sehen
was dir für Unglück draus entsteht!
Die Götter wirst du noch anflehen
doch niemand hört auf dein Gebet!
Denn der wer stiehlt, der muss bezahlen
mit einem Leben hinter Gittern!
Das ists, war Götter uns befahlen!
Ja hört es nur, mit Angst und Zittern!
Du sollst nicht stehlen, sprach der Gott!
und nicht begehren, was dir nicht zu eigen.
Willst du nicht enden gar auf dem Schafott
Musst dem Gesetz du stets Gehorsam zeigen.
Jenny
Was ist mit mir? warum bin ich beklommen?
Ich fürchte mich. Ich muss wohl hungrig bleiben.
Da steht das Mahl, und ich hab nichts genommen!
werd anderswo zu essen was auftreiben.
Wendet sich zum Ausgang. Dort sitzen nun zwei Alte und trinken und speisen.
Alte:
Heda lustig, lass uns speisen
Alter
Und der Becher soll auch kreisen
Alte
Tot sind wir noch lange nicht
Alter
auch wenn uns sehr plagt die Gicht.
Alte
Gib schon her den fetten Aal
denn man lebt ja nur einmal
Alter
Gib den Schnaps, der spendet Hitze
selbst wenn sie zu nichts mehr nütze
Jenny:
Könnt ihr mir ne Auskunft geben?
Seid ihr schon tot, oder am Leben?
Alte und Alter:
Das ist uns selber nicht ganz klar!
wer weiß schon, was ist Trug, was wahr.
Alte:
Wie heißt du denn, wo kommst du her?
Alter:
Was willst du denn? was dein Begehr?
Jenny:
Der Hunger treibt mich und mein Magen
Hatt nichts zu essen seit drei Tagen
Ich habs versucht, hat nicht geglückt
wenn der nix kriegt, spielt er verrückt
Alte:
Du willst was essen? Na, greif zu!
dann gibt dein Magen sicher Ruh!
Alter
Du hast es sicher schon entdeckt!
Ich hoff dass dir das Essen schmeckt
Jenny
Ich darf das essen? Wirklich? Echt?
Und nachher wird mir auch nicht schlecht?
Egal, ich trau mich, wird schon recht sein.
die Speisen werden schon nicht schlecht sein.
Als erstes probier ich den Reis
und nachher gönn ich mir das Eis.
Am Fenster erscheinen Clara und Domna
wird fortgesetzt
Na, in allergtrößter Not erscheinen wieder die (himmlischen) Retter!
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Retter sind es eigentlich nicht. Clara ist das Kind, das Jenny mal war. Jenny ist nun in einer anderen Lebens- und Lernphase. Domna ist als Dichterin dem Kind viel näher.
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Aber wie wäre es weitergegangen? Ach ich muß Deinen vorigen Beitrag noch lesen. Morgen…/Heute?
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Ich nehme an, daß nun Doras Latüchte in Claras Händen wieder eine Rolle spielen wird in der weiteren Handlung.
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Nein, diesmal nicht. Claras (Doras) Geschenkebox gehört eng zu Clara und ihrem noch magischen Weltverständnis
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Ich habe geglaubt, Clara hätte die Latüchte noch.
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Clara hatte stets nur die Geschenkebox, nie die Latüchte.
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Stimmt.
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