Als ich mich über Randoms Wunsch eines „zaubererfüllten Abends“ freue, ahne ich nicht, was das für Folgen haben wird. Anderes beschäftigt mich. Ich suche nämlich fieberhaft das Formular meiner „Lebendbescheigung“, die ich jährlich ausfüllen und amtlich bestätigen lassen muss, damit mir meine deutsche Rente weiter überwiesen wird. Wo steckt sie denn bloß?
Da sehe ich, dass Dora eine kleine Bühne aufgebaut hat. Die Vorhänge kenne ich, die hat sie sich von Myriade ausgeliehen. Ihr wisst schon, Impulswerkstatt und so. Die drei Typen aber, die davor hocken, sind mir neu. „Und jetzt, ihr lieben Mäusegesichter“, höre ich Dora krähen, „bringe ich euch noch Gelb. Das dürfte reichen!“ Reichen wofür? Jetzt erst sehe ich, dass hinter dem Vorhang eine Art Bildschirm aufgespannt ist, und darauf haben die „Mäusegesichter“ – oder war es der Dicke mit der hohen Mütze? – etwas gezeichnet oder gemalt.
Aber das ist doch … um Himmelswillen! Das ist doch das Formular ….! Wie soll ich jetzt meiner deutschen Rentenkasse beweisen, dass ich am Leben bin? Ach und Wach!
Dora aber befindet, ohne sich um meine Klagen zu kümmern: „Leben beweist man nicht, leben tut man! So, und jetzt stör uns nicht beim Malen. Wenn wir fertig sind, kannst du wieder kommen. Du wirst dich wundern.“
Einen zaubererfüllten Abend wünsche ich allen geneigten Leserinnen und Lesern.
Ps. Die lieben Mäusegesichter sind eine kleine Verbeugung vor dem unvergleichlichen Kinderbuch Frederick von Leo Lionni.
Pps: Keine Sorge, ich habe noch ein zweites Formular….
Da hast du aber beigetragen zum zaubererfüllten Abend !! Fröhliche Mäusegesichter, das ist wieder eine reizende Idee. Ich bewundere wirklich wie dir zu so etwas Bürokratischem wie einer „Lebendbescheinigung“ (das Wort muss man sich auf der Zunge zergehen lassen) so eine leichte, heitere Collage einfällt. Trotzdem bin ich froh, dass du ein zweites Formular hast. Derzeit kann man auf Einnahmen schwer verzichten, es ist alles so teuer geworden. Danke dir für einen weiteren Beitrag !
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Danke, Myriade. Auf meine Rente verzichten – nee, das täte mir doch ziemlich weh. Da gehe ich lieber ins Amt und lasse mir meinen Lebendzustand bescheinigen.
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Dora has done good! 👌
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Yepp!
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„Leben beweist man nicht. Leben tut man.“ Welch eine – von den Behörden nicht beachtete – Weisheit spricht Dora da aus! Also brauchst Du ja nur hinzugehen und zu sagen: „Hier bin ich und lebe, wie Sie sehen.“
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Brauchst nur hinzugehen … wär vielleicht möglich, nur sitzt die Behörde in Berlin.:)
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Aber ich las bei Dir: Es gibt ein Dublikat. Also gibt es Dich noch, auch auf dem Stück Papier, und die Berliner Behörde ist informiert.
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stimmt, liebeGisela. Mich gibts doppelt – lebend und lebendbescheinigt.
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Wie schön, wenn der „zaubererfüllte Abend“ sich in so kreative Richtung entwickelt. Und für das gestaltungsfreudige Wirken Doras und ihrer Freunde ist eine „Lebensbescheinigung“ doch genau das Richtige. 😉
So en passant genieße ich auch den feinen Humor der Amtsstellen, die das SEIN beSCHEINigt bekommen wollen. 😀
Schmunzelnde Grüße an dich zum erfreulichen Tag 🐻
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„Lebendbescheinigung“ heißt dieses Papier, das bestätigt, dass ich lebend und also nicht tot bin. 😎
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🙂 über die Lebendbescheinigung habe ich mich schon oft gewundert *lach*
aber für die Länder ist es wichtig und auf Rente zu verzichten wäre ziemlich dusselig
Ein schönes Bühnenbild, liebe Gerda!
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Natürlich muss die Rentenkasse wissen, ob unsereins noch am Leben ist. Ein bisschen ärgert mich, dass diese Formulare auf Deutsch-Griechisch-Türkisch ausgestellt werden. Nix gegen Türken, aber Griechenland ist nicht mehr Teil des Osmanischen Reichs, sondern seit langem Teil der EU, also würde ich es logisch finden, mich sprachlich mit Franzosen und Italienern zusammengespannt zu sehen.
Danke für das „schöne Bühnenbild“, liebe Bruni.
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Tja, das ist schon etwas seltsam, Gerda 🙂
Aber Du weißt ja, Ämter… Die sind oft nicht recht zu verstehen.
Ich gehe schon ungern zur Gemeinde *g*
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