Und noch eine kata-strophische Runde zu Christianes abc-Extraetüden! Gefragt ist, wie ihr wisst, ein Text, in dem fünf von sechs Wörtern untergebracht sind. Welche? Nun, die seht ihr hier:
Das neue Legebild ist aus exakt denselben Schipseln gemacht wie das zur ersten Extraetüde. Zum Vergleich:
- Schneidermeister und Lehrling
- Wetterprophet und Ehefrau
Der Klimawissenschaftler und sein Weib
ein kata-strophischer Wechselgesang
.
Wie wird das Wetter, Herr Wetterprophet?
Ich hoff, es wird erfreulich
Wenn’s mit dem Wetter noch lange so geht
Wärs völlig unverzeihlich.
*
Bleib du mir vom Leib, geschwätziges Weib
Mit deinem Wünschen und Hoffen
Du redest nur zu deinem Zeitvertreib
Ich befass mich mit ernsthaften Stoffen.
*
Ach Lieber, ich brauch einen Hoffnungsschimmer
Dass die Sonne mal wieder kräftiger scheint
Du warnst nur immer, es werde schlimmer
So sag doch, was deine Wissenschaft meint?
*
Unverdrossen studier ich das Klima
Das deinem Wackelpudding gleicht
man rechnet es aus, und alles scheint prima
Doch will man es fassen, es stets zurückweicht.
*
Ich fürchtete längst, dass all deine Kunst
Nichts ist als ein hilfloses Raten
Du hast, so scheint mir, noch gar keinen Dunst
Was wirklich bedeuten die Daten.
*
Es ist, wie es ist, meine gnädige Frau
Ich wäre wirklich gern netter
Doch ich beobachte nur genau
Ich mache ja nicht das Wetter.
*
So bist du nutzlos, mit all deinem Wissen
Mit deinem Studieren des Klimas und so
Ich setz mich jetzt hin und näh dir ein Kissen
Für deinen geplagten Gelehrtenpopo.

aktuelles Legebild
Was für ein großartig schräges Wetterpoem, herrlich liebe Gerda, garniert mit solch feinen Legearbeiten, klasse!
LG vom Lu
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hihi, strahl! Danke, Lu!
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Hab eine schöne Woche 🙂
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Ich habe es als kwasi Erweiterung des mir bekannten Winterdreiecks erkannt. Der eine Abscnitt des W ist freilich viel heller als der andere. Wenn es geht, schau ich heute auch nach einr kwasi Umrahmung des Orion….
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Schön *lächel*
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Danke! Dito!
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Dankeschön 🙂
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Wunderschön! Hier zeigt sich das kreative Potential solcher ABC-Etüden, die der Krerativitätsforscher Edward de Bono „Zufällige Eingabe“ nennt. Freilich braucht es eine schöpferische Künstlerin wie dich, liebe Gerda, die Leistungsfähigkeit der Methode zu demonstrieren.
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Danke, Jules! 🙂 Tatsächlich wäre mir ohne die Wortvorgabe wohl nie in den Sinn gekommen, das Klima mit einem Wackelpudding zu vergleichen.;)
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Tolles Gedicht, tolle Geschichte, und tolles Geschnipsel!
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Danke, Peter! 🙂 🙂 🙂
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Ja, typisch, oder? Klassisches Aneinander-vorbei-Reden. Er kann mit ihr nichts anfangen und sie findet ihn weltfremd. Es ist, wie es ist – wie er sagt.
Ach, wo soll das alles enden, hat meine Großmutter gefragt. Heute verstehe ich wenigstens die Frage, und dass ihr offenbar die Zuversicht abhanden gekommen war, die ich damals noch hatte: Wird schon …
Muss ja.
Pessimistische Grüße 🤔😉☁️☕🍪👍
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Nun, diese Frau scheint mir eine raffinierte Art zu haben, dem Mann seine Bemerkung über „geschwätzig“ und ahnungslos heimzuzahlen. Sie macht sich nützlich (Kissen nähen), während sie seine Forschungen für unnütz erklärt, da er das Wetter nicht „machen“ kann, und degradiert den Mann (Gelehrtenpopo). Er ist weniger raffiniert, degradiert sie in der üblichen Weise männlich-hochmütiger Wissenschaftler.
Sachthemen sind ja oft nur der Vorhang, hinter dem sich die Psychodramen und Machtkämpfe in Ehen abspielen.
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So herrlich zu lesen und so amüsant! 😊😊😊
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Danke, Herr Wortverdreher! 🙂
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So wird es in mancher Ehe sein, er findet seinen Part richtig und wichtig und sie erwartet greifbare Ergebnisse, die er leider nicht liefern kann.
Und so reden die beiden unentwegt aneinander vorbei…
Ein toller Dialog und nur scheinbar voll von Humor, liebe Gerda. Das Aneinandervorbeireden ist weit verbreitet.
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Danke, Bruni. Der Humor liegt darin, dass ich es von außen betrachte. Wenn man in solcher Beziehung drinsteckt, vergeht den Beteiligten oft das Lachen.Man weiß es ja auch von sich selbst. Wenn man sich von außen betrachtet, wie man sich echauffiert, sieht man das Lächerliche daran.
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So stimmt es wirklich, Gerda 🌟
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Pingback: Schreibeinladung für die Textwochen 06.07.22 | Wortspende von Kain Schreiber | Irgendwas ist immer
😅😅😅😅
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