https://wortman.wordpress.com/2021/12/12/projekt-abc-y-wie-yul-yvr/
Y wie Yachthafen. Perama (Passage) heißt dieser hier. Heute ist es ein Yacht- und Handelshafen. Auch Kriegsschiffe ankern hier bisweilen. Historisch ist es ein besonderer Ort: Hier öffnet sich die schmale Durchfahrt zwischen dem Festland und der Insel Salamis, wo einst, nämlich am 29. September 480 v. Chr, eine Schlacht stattfand, die die Schicksale Europas bestimmte. Die schweren Kriegsschiffe und die zahlreichen Hilfsboote der persischen Flotte steckten manövrierunfähig in dieser Meerenge fest, bedrängt und in Brand gesetzt von den wendigen Trieren der griechischen Verteidiger. Und so musste X wie Xerxes I vom Berg Ägaleon aus, wo er Platz genommen hatte, um dem Triumph seiner Flotte zuzuschauen, ihre Vernichtung erleben. Daraufhin brach er seinen Feldzug ab und kehrte nach Asien zurück. Die griechische Welt wurde nicht der persischen Despotie einverleibt, und Europa konnte sich zu dem entwickeln, was es heute ist.
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Damit ist der Beitrag zu Wortmans ABC eigentlich beendet. Aber das Thema ist zu groß für ein Foto. Wer mag, segelt noch ein Stückchen weiter.
Die Meerenge von Salamis: links Salamis, rechts Festland
Yachthäfen gibt es in dem Land, in dem ich lebe, zu Hauf, so auch in Kalamata auf der südlichen Peloponnes. Und natürlich habe ich dort auch immer wieder gezeichnet. Zwei Beispiele von aufgebockten Segelyachten:
Gemalt habe ich das Motiv oft. Hier eine Reminiszenz an meine erste Heimat, die Ostsee
und hier eine Anspielung auf meine jetzige Heimat, das Mittelmeer:
Unendlich scheint mir das Thema. Von einem Hafen zum nächsten Hafen, so scheint mir, ist meine Lebensreise bestimmt. Doch für heute genügt es. Draußen lockt ein heller Tag.
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So viel Schönes folgt dann noch…
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Es muss schon ein besonderes Gefühl sein, auf derart weltpolitisch bedeutsamen historischen Boden zu sein.
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Ja, Joachim, unbedingt. Es ist mir hier nicht möglich, „unhistorisch“ zu denken. Man wird ständig in entferntere Zeiten katapultiert und angeregt, in großen Zeiträumen zu denken.
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Ganz unhistorisch ist die Gegend, in der ich seit vielen Jahren wohne auch nicht. In der Nähe (z.B. neuere Ausgrabungen in Kalkriese) fand die Varusschlacht (9. n.Chr.) statt, in der die Römer vernichtend geschlagen wurden, was für die weitere historische Entwicklung wohl auch nicht so ganz unbedeutend gewesen sein dürfte. Aber die Dimension der Rettung des Abendlandes hat es natürlich nicht.
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Die Varusschlacht kann es in gewisser Weise mit der von Salamis aufnehmen, finde ich. Jedenfalls wenn man es von der deutschen Perspektive aus betrachtet. Ohne sie gäbe es …. keinen Protestantismus…..;)
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In der Tat der Protestantismus ist weitgehend auf Gebiete beschränkt, die nicht von den Römern besetzt waren…
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Wieso beendet? In knapp zwei Wochen kommt noch das Z 🙂
(Yacht)hafen bietet sich natürlich an
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Danke für die wundervollen Informationen über diese bedeutende historische Schlacht, liebe Gerda. Sie war mir nicht bekannt, dafür aber die Varusschlacht im Teutoburger Wald, die mich lesend als Jugendliche sehr beeindruckt hat. Vielleicht deshalb, weil die Eltern meines Vaters nach der Vertreibung eine Zeitlang in der Nähe wohnten.
Deine Zeichnungen und Gemälde sind wunderschön und daß Dir das Mittelmeer inzwischen näher liegt als die Ostsee meine ich, aus Deinen Bildern erkennen zu können. *lächel*.
Es ist natürlich nur ein Bruni-Eindruck 🙂
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Beide Meere liebe ich, Bruni, jedes ist auf seine Art schön.
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