„Bunt“ ist das Wort der Woche: Foto-Challenge-Administrator Roland hat mir vergeben, dass ich in meinem Beitrag dazu mehr als ein Foto gezeigt habe.
Dankeschön, Roland! Aber was soll ich tun, das Thema ist für einen Maler zu wichtig, um es mit einem Foto abzuhaken. Und nun fragt Bruni (Wortbehagen) auch noch, ob es das Wort „unbunt“, das ich dort verwende, tatsächlich gibt.
„Die etwas fragen, die verdienen Antwort.“ (Bert Brecht, Legende von der Entstehung des Buches Taoteking…)
Ja, sage ich also, und versuche zu erklären: „Das Wort „unbunt“ gibt es. Das sind die Farben weiß, grau und schwarz, die man erhält, wenn man die Farbschwingung abzieht und nur den Helligkeitswert behält. Wenn du ein farbiges Bild in Schwarzweiß umwandelst, siehst du, dass zB ein kräftiges Rot ein ziemlich dunkles Grau ergibt, während Gelb Hellgrau erscheint. Gelb hat einen höheren Lichtwert als Rot. Bei Mondschein erscheint die Welt in unbunten Farben….“ und schon gerate ich an den Rand meines physikalischen Wissens und würde gern Joachim (Schlichting) fragen, ob die Erklärung so weit stimmt und warum die Farben bei Mondschein schwinden und eine unbunte Welt aufscheint.
Nun also ein zweiter Anlauf. Ich lege mit Maries Schnipseln, die weiß sind, auf schwarzem Grund ein Bild. Das Bild ist – theoretisch jedenfalls – SCHWARZ-WEISS. Die Grautöne sind ungewollt und dem ungleichmäßigen Lichteinfall beim Fotografieren geschuldet. Ich bereinige das Foto ein wenig und habe nun einen klaren Schwarz-Weiß-Kontrast.
- bereinigtes Foto
Nun drehe ich die Schnipsel um, da wird das Bild …. BUNT.
Jetzt entziehe ich dem fotografierten Bild die Farbschwingungen. Wird es schwarz-weiß? O nein! Es bleibt farbig, aber es ist jetzt UNBUNT. Die Helligkeitswerte der Farben sind ja erhalten geblieben.
Schwarz-weiß-Fotografie gibt es genau genommen nicht. Es ist unbunte Fotografie – Fotografie, die mit vielen Grautönen eine besondere Farbigkeit schafft. Wenn jemand Dinge, Situationen oder menschliches Handeln schwarz-weiß darstellt, bewegt er sich außerhalb der Wirklichkeit.
Deinen letzten Satz möchte ich gerade in diesen Zeiten dreimal unterstreichen, liebe Gerda!
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🙂 Weil er auch mir so aktuell zu sein scheint, hab ich ihn geschrieben.
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👍🏻
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Ja, schwarz weiß wird überall gemalt: Links, rechts, unten, quer, oben, ein jeder nutzt das mit bunter Freude, nicht?!
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…. oder mit schwarzem Humor..
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So er hat…
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Sehr schoen wieder – das Auge freut sich! LG
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So gesehen hast du natürlich Recht, liebe Gerda, auch als ich früher ausschließlich Schwarzweißfotos gemacht habe, hieß das natürlich, dass auch Grautöne vorhanden waren. Du selbst zeigst allerdings, dass durch Nachbearbeitungen alle Grautöne verschwinden und wir dann auch ein Schwarzweißbild schauen. (Auch wenn es vielleicht ausserhalb der Wirklichkeit erscheint 😉 )
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Das stimmt, Ulli. Durch Nacharbeiten kann man die Grautöne zum Verschwinden bringen. Und aus künstlerischen Gründen, zB beim Scherenschnitt oder Druck. ist das manchmal auch ein guter Weg. Anders dem Leben gegenüber….
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Schwarz-weiß ist so wenig gut, wie zu bunt.
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Ich verstehe, liebe Gerda!
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