Gestern übergab man mir in der Taverne ein leichtes gelbes Päckchen – und ich freute mich sehr. Maries (http://mmandarin.wordpress.com/) filigrane Schneidearbeiten aus Papier haben es mir seit langem angetan, und so hatte ich mir von ihr Schnittreste erbeten, die sie mir freundlich zusagte. Nun sind sie da!
Sie sind aus Zeichenkarton, weiß mit nur geringen Spuren von Bleistift, und es sind sehr viele, obgeich sie nur von einem einzigen Werk stammen. Die Formen ergeben sich als Negativ aus Maries Positiv: sie entsprechen den Lücken, dem Nichts zwischen den Netzen. „Dr. Murkes gesammmeltes Schweigen“ sozusagen – wenngleich das nicht wirklich passt, denn Maries Arbeiten sind wahrhaftig nicht geschwätzig wie der Rundfunk, dem Dr. Murke das Schweigen abgewinnt. Also sollte ich diese Schnipsel eher mit den Lücken im Lattenzaun vergleichen, die Morgensterns Architekt eines Tages wegnahm? Nein, auch das passt nicht. Denn „ein Anblick grässlich und gemein“ stimmt ja noch viel weniger zu Maries Arbeiten. Außerdem nimmt sie ja die Lücken nicht weg, sondern produziert sie ganz im Gegenteil absichtlich mit ihrem feinen geschickten Scherchen, und ich profitiere vom Weggeschnittenen, nicht von den Lücken. Die Lücken behält sie.
Am ehesten lässt sich dies Material vielleicht mit Jürgen Küsters Schnipselspende vergleichen, denn auch die sind Schnittreste, also Überbleibsel aus einer Schneidearbeit, die ein Werk zum Ziel hatte. Aber wie verschieden sind seine schwärzlichen schweren vielförmigen Stücke von Maries federleichten weißen Schnittresten!
Die bisherigen Schnipselspenden im Überblick:
Heute Nacht machte ich den ersten Legeversuch. Unmöglich, alle Stücke zu berücksichtigen. Nur eine Handvoll griff ich mir heraus. Sie formten sich wie selbstverständlich als zum Licht hinaufstrebende pflanzliche Wachstumsformen.
Dann überblendete ich sie mit einem Foto von Lichtkringeln auf dem Wasser. Dadurch färbten sich die leicht gewellten und gewölbten Stücke aus Zeichenkarton und wurden zu perlmutternen Muschel-Bruchstücken.
Dir, liebe Marie, zum Gruß von deiner geliebten Ägäis.
Wirkt wirklich toll. Hätte nie gedacht, dass man so etwas so toll hinbekommt. Danke fürs Zeigen, Gerda! Wünsche euch ein schönes Wochenende! LG Michael
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Herzlichen Dank für deine lieben Grüße, Michael. in schönes WE wünsche ich dir.
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Oh, die Muschel-Perlmutt-Schnipselvariante hat es mir aber wirklich angetan! 😁👍
Samstagvormittagkaffeegrüße 😁☁️🌳🌻☕🍪👍
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Danke Christiane und allen anderen hier Zustimmenden!
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Bei deinen komplexen Legearbeiten brauchst du wohl eine ruhige Hand. Die Idee, Schnipselspenden zu verarbeiten, finde ich prima. Diesmal überzeugt mich auch die Überblendung. War das Ergebnis schon vorher gut, hat es jetzt große Klasse. Glückwunsch!
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Danke Jules! Ich war auch sehr von diesem Effekt angetan.
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Die Schnipselwerke gefallen mir sehr.
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Danke dir, Peter!
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Sehr schön. So leicht und positiv.
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Danke sehr, Marion!
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Die Lichtkaustiken und die Schnipsel passen sehr gut zusammen. Tolles Bild!
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„Lichtkaustiken“ – aha! Ja, sie passen 🙂
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So zart wie sie im Original scheinen, wirken sie jetzt in einer Meerescollage. Wunderschön, liebe Gerda. Muschelpflanzen, die aus den Wellen ins Licht streben und doch fußen sie dicht und kraftvoll am Meeresboden
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Danke, liebe Bruni, für deine schönen Worte!
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so zart und lichtdurchflutet, vor allem die überblendete Version…
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Ja, nicht wahr? Ich freue mich auch sehr daran.
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So, Versuch Nummer zwei: ich komme gerade zurück von der Ausstellung in Bielefeld, wunderbare Begegnungen und nun doch dieses Geschenk. Ich bin berührt Marie
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Danke, Marie! Dein Beitrag in Bielefeld -war das das Werk, zu dem die Schnipsel gehören?
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Eine schöne Idee.😊
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