Das gerade mal zweitägige Jährchen 2021 ist unruhig, will Unterhaltung. „Was soll ich mit deinen alten Kindermärchen, was mit deinem gläsernen Kahn“, mosert es. Selbst die Blümchen im Garten findet es nicht der Rede wert. Ach, diese modernen Kinder! Kaum sind sie auf der Welt, verlangen sie nach elektronischem Spielzeug!
Also stöbere ich in meiner Klamottenkiste, ob sich dort was Passendes findet. „Eine Flughafenhalle mit Reisenden“, sage ich zum Kleinen. „Schau mal, die Leute bewegen sich.“
„Was ist das, eine Flughafenhalle?“ fragt es verdutzt, und ich steige ein wenig in seinem Ansehen, weil ich etwas weiß, von dem es noch nie gehört hat. „Eine Flughafenhalle ist, wie das Wort sagt, eine Halle im Flughafen“, setze ich zur Erklärung an. „Du kennst ja schon Häfen, die sind für Boote und Schiffe jeder Art, damit sie sich dort ausruhen und vor sich hinträumen können. Flughäfen hingegen…. also die sind für diese blitzenden Vögel, die du manchmal am Himmel siehst. In der Halle gehen Menschen ein und aus, die mit diesen Vögeln angekommen sind oder mit ihnen wegfliegen wollen. Früher war ich öfter mal in so einer Halle, wenn ein lieber Mensch ankam, um mich zu besuchen, dann freute ich mich. Ich war dann wieder da, wenn der liebe Mensch abreiste, dann musste ich aufpassen, nicht zu weinen.“
Das Neue Jahr schaute mich verwundert an. „Und warum gehst du jetzt nicht hin, um zu sehen, ob wer Liebes kommt?“ „Ach lass man, das verstehst du noch nicht“, murmelte ich. „Schau mal die bunten Vögeln, die ich für dich gebastelt habe!“
Ich seufze ein kleines bisschen – nein, so ein Kleiner versteht das noch nicht …
Deine Diashow lässt mich in einer Wartehalle stehen – wunderbar dargestellt!
Herzensgrüße am Samstagabend
Ulli
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Ich versuche ihn zu schützen, liebe Ulli, damit er nicht zu früh mit schwierigen Themen konfrontiert wird. aber die heutigen Kinder sind sooo frühreif! 😉
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*schmunzel*
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So viele neugierige Fragen. Der 2tägige Wicht gefällt mir, die Vögel ebenfalls. Danke.
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Dieses Neugeborene wird mehr Bedarf an elektronischem Spielzeug haben als jedes Neugeborene vor ihm. Ich versuche, mich mit diesem Gedanken anzufreunden. Es fällt schwer. – Sehr schöne Bilder, liebe Gerda – zu einer guten, nachdenklichen Geschichte.
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Ja, Christa, ich mags auch gar nicht, wenn Kinder, bevor sie sich mit der realen Welt bekannt gemacht haben, in die elektronischen Welten katapultiert werden. Das ist eine sehr gefährliche Entwicklung, die anscheinend unumkehrbar ist, solange dies Spielzeug eben verfügbar ist. . es macht so bequem.
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Zum Einen das … Ich bin von Tag zu Tag dankbarer, dass die Enkelinchen nach steinerschen Prinzipien erzogen werden. Selbst zum Fernsehen gehen die Eltern in die Wohnung der im selben Haus wohnenden Eltern meines Schwiegersohnes. Und da mein Schwiegersohn auch so aufgewachsen ist, ohne dass ihm heute technisches Verständnis fehlt, weiß ich, dass ein junger Mensch das spielend nachholt, sobald er es „verarbeiten“ kann. Mit dem neuen Kind meinte ich aber auch (wie wohl Du ebenfalls) das neue Jahr/die kommende Zeit. Die Digitalisierung der Welt wird durch die Pandemie noch beschleunigt. Wir brauchen dringend Visionäre, die weder verteufeln, noch uns etwas verkaufen wollen, sondern die ein brauchbares und inspirierendes Bild von einer lebenswerten Zukunft zeichnen.
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Danke, Christa. Ich habe dich sehr wohl verstanden.Dass deine Enkelkinder verständige Eltern haben, macht sie gegen viele Übel gefeit. Ich stimme auch vollkommen deinem letzten Satz zu und lese aus diesem Grunde mit verstärktem Interesse Steiner-Vorträge, die nach hundert Jahren leider ihre Aktualität nicht nur nicht eingebüßt haben, sondern drängender denn je sind.
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…das untere Bild ist voller Hoffnung und strahlt so viel Freude aus, dass einem nicht bange wird, vor dem was kommt…
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Danke, liebe Teggytiggs, doch solltest du nicht übersehen wieviel ich ausgeblendet habe, damit der Kleine nicht von allerlei Schattengestalten und Gedanken beunruhigt wird.
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…habe ich gesehen…doch ich blende auch gerne mal was aus…und schau dann fröhlich um mich…
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Was für ein phantasiereiches Kaleidoskop bietest Du uns da wieder! Sehr angetan bin ich davon, wie geschickt Du die möglichen Techniken der WordPress Diashow ausnutzt! Mit herzlichem Gruß, Petra
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Liebe Gerda, ein wenig wehmütig lese ich, wie Du dem Kleinen erklärst, daß zur Zeit kein lieber Mensch ankommen kann. Weinen sollte man sich nicht verkneifen, ich mache das auch immer falsch…
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