Adieu November, sei mir gegrüßt, Dezember!

Fast vergangen ist der Neunte Monat – ja, so langweilig heißt er, der November. Den Römern ist nach den Caesaren-Monaten Juli und August wohl die Phantasie ausgegangen, und so zählten sie einfach weiter: der siebte, achte, neunte. Und wir zählen mit. Nur dass wir unseren November für den Elften halten. Und für einen Nebelmonat.

Langer Rede kurzer Sinn: War er denn nun langweilig, dieser mein November 2020? Nein, das kann ich wirklich nicht behaupten. Zwar fehlten Reisen, Besucher aus dem Ausland und die Freude, in einem Cafe einen kleinen Espesso zu trinken und Leute zu beobachten.  Das Schwimmen fand noch gelegentlich statt, wurde aber langsam zur Mutprobe.

Doch grau war mein November nicht, sondern er hatte viel augenerfreuendes Gold und Rot in seinem Gepäck.

Und da zum Gold, als Komplementärfarbe, das Blau gehört, fehlte es auch daran nicht.

Mein Atelier betrat ich vor allem für meine Therapiearbeit, die trotz lockdown fast normal weiterging. Aber dann und wann zeichnete ich auch dort oder legte Bilder aus Schnipseln und Naturobjekten.

Auch außerhalb des Ateliers, im Haus oder draußen, konnte ich ein wenig zeichnen bzw Bilder legen und dann als Fotocollagen gestalten.

 

Nun könnte ich noch erzählen von Gesprächen mit Menschen und Hunden, vom Kater Maximilian, von den vielen meist fruchtlosen verbalen Anläufen, „meine Sicht der Dinge“ zu kommunizieren, von den Anregungen, die ich durchs Lesen eurer Blogs erhielt, und hier besonders durch Jürgen Küsters „Transformations“-Woche, Christianes abc-etüden und Myriades Impulswerkstatt.

Nein, wirklich grau und armselig kann ich diesen Monat November nicht finden.  Er hatte seine Freuden, trotz der Schwere, die sich mir angesichts des verordneten Stillstands und der nicht nur wirtschaftlichen Depression oft aufs Gemüt legte. Ich habe ihn nutzen können und verabschiede ihn mit Dankbarkeit.

Nun möge der neue Monat kommen. Sei mir willkommen, Dezember!

 

Über gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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28 Antworten zu Adieu November, sei mir gegrüßt, Dezember!

  1. Linsenfutter schreibt:

    Dezember? Dann haben wir ja schon wieder ein Jahr geschafft.
    Das geht immer schneller …

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  2. Gisela Benseler schreibt:

    Die Farben gold, rot, blau, – so intnsiv duftest Du sie erleben im sonnigen Griechenland. Bei uns ist aber oft auch Niefelheim (Nebelheim)anwesend, dazwischen aber auch blau, rot und gold. So spannt sich dann der blaue Himmel über weites Land, und die Wolken ziehen dahin , und viele Formen und Gesichter kann man darin erkennen.

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  3. Ule Rolff schreibt:

    Liebe Gerda, milde klingt dein versöhnlicher Rückblick auf diesen Monat. Und warm strahlen die Bilder bis in den Norden hierher.
    So freuen wir uns also auf einen stillen Dezember.

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    • gkazakou schreibt:

      Nun ja, liebe Ule, was möglich war, habe ich getan, meine ich. Und der November war jedenfalls nicht schuld daran, wenn mir mehr nicht möglich war, sondern schuld war meine eigene innere Hemmung.
      Was die Weltentwicklungen anbetrifft, so bin ich froh über jeden Tag, den wir noch ein wenig im „Alten“ leben können, und sei es auch in dieser reduzierten Form. Ich habe es gar nicht eilig, ans Ende dieses viel gescholtenen Jahres 2020 zu gelangen, denn 2021 fürchte ich.

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      • Johanne Spry schreibt:

        o my good goddess blessing mother

        GERDA please
        DO beware of selffullfilling prophecies❗

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      • Ule Rolff schreibt:

        Ein ganzes Jahr zu fürchten … ist das nicht eine Nummer zu groß? Da hätte es November 2019 auch viele Gründe gegeben.
        Lass uns doch einfach von Tag zu Tag oder von Woche zu Woche freuen. Es gibt Gründe für Zuversicht, und vieles können wir selbst gestalten.

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    • gkazakou schreibt:

      Du hast recht, Ule, warum schwarz sehen? war ein Ausrutscher von mir 😉 Denn in der Gegenwart ist es immer behaglich, nur die Gedanken, die uns herausschleudern in die Zukunft, können sie uns verderben. Es ist wie mit den Hoffnungen, nur umgekehrt.

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    • gkazakou schreibt:

      No, Johanne, I am not a prophet. Be not afraid – I should not have written, that I am afraid, because I am not. Fear is a bad adviser.

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  4. Wunderschön sind Deine Fotocollagen, liebe Gerda.
    Leider sind meine Erinnerungen an den November so anders als Deine.
    Ich habe das Gefühl, als wäre mir der Novemer gestohlen worden, dank Virus und Bakterien, die mich zu sehr liebten, aber mein Organismus ganz und gar nicht.
    Nun wache ich langsam auf, liebe Gerda

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  5. Arno von Rosen schreibt:

    Liebe Gerda, dein November war reichhaltig und bunt, was ich mir immer wieder gerne ansehe ❤

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  6. gkazakou schreibt:

    No, dear Johanne. I guess you did not understand well. to loose a month is a lost month, lost life. Because now is life, not tomorrow. So I wanted to document why this month was really fine. and also this moment.

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  7. Johanne Spry schreibt:

    okay maybe I’m wrong
    may be I misunderstood
    what Bruni Wordbehagne Said
    about gestohlen November
    no offence

    but I always say to myself
    as long as you are alive
    nothing ist lost
    not a moment not a second
    not an hour not a day nor a month
    can be lost as long as one is alive

    one should be grateful for every breath
    you take und whatever you meet
    or whatever hits you
    take it as a chance
    or a message

    sometimes I think
    the more one ist privileged
    the more one is nagging
    and complaining

    that is just my point of view
    my little piece of freedom

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    • gkazakou schreibt:

      thank you dear Johanne, for your beautiful comment. I agree but would have liked to stop at „a message“, The rest is seperating yourself from others that are, in your opinion, not as wise as you.

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  8. Johanne Spry schreibt:

    jes and okay , I know it very well , it’s not really fine to consider oneself wiser than others.
    hm – hm – somebody must have infected me , I suspect, cause there are much a lot of people on the move who are contaminated by this lousy illness ja!
    however , hopefully I will recover from this disease of feeling mighty fucking wise.

    in the meantime , as you suggested , let’s come together at ‚a message‘ , calmfully .

    and sleep ya well , dear Gerda 🙂 ⭐

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  9. felsenquell schreibt:

    In der Nacht zum 1.Dezember hat es bei uns geschneit. Nach all der Novembertrübe verwandelten sich Gärten und Straßen in eine Zauberwelt voller Helligkeit und Schönheit – für eine Nacht.

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  10. gkazakou schreibt:

    Schön ist das, Hella! ich sah die Zauberwelt nun schon in mehreren Blogs. Hier hatten wir einen sehr warmen Tag mit düsterem Gewölk und Regen, auch schön….

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