Lyrifant nahm das r in seinen Rüssel, schluckte es und genaß – o Wunde-r! – von seiner Wunde. Dass er dabei ein wenig schrumpfte, gehört wohl zum Heilungsprozess.
- inspirierten mich:
- = Wunder
Kaum geheilt, klagte er über Nebenwirkungen. Das Kreuz tue ihm weh. Man habe ihn aufs Kreuz gelegt. Die Wahrheit ist, er wurde zu einer – verzeiht mir, ihr Poeten! – Vogelscheuche.
Freilich, genau betrachtet scheucht er keine Vögel, sondern sie hocken auf seinem Kreuz wie einst die Räuber, und er ist auch kein Lyrifant. Denn wo ist sein Rüssel abgeblieben? Sieht er nicht eher aus wie ein Therapeut? Kein Wunder, dass er gekränkt ist. Die Vögel beeilen sich, das Kreuz zum Kranz umzugestalten, was ihnen aber nur schlecht gelingt, auch verwandeln sie sich dabei selbst in Fischartige. Es ist, man sieht es, das Zeitalter der Fische angebrochen.
Ach und wach! Die bildende Künstlerin greift in die Lyrifant-Schnipsel-Tüte und zieht einen ganz kleinen hervor. Vielleicht enthält er die Lösung?
einsch möcht steht da weiß auf transparent. Damit dürfte die Sache klar sein. Schon meldet sich eine neue Stimme zu Wort, und die ruft draufgängerisch in die Welt:
einschREITEN möcht ICH! Kleine fischartige Ungeheuer sind natürlich auch gleich zur Stelle, denn wo ein Mut, sind auch die Angstmacher. Die Ungeheuer beißen und heißen, wie man ihrer Bauchbinde entnimmt, „a a a“ und „wehe du„! Ach, wo wird das enden? Und wo bist du, Lyrifant, mir aus der Klemme zu helfen?
Gerda, Gerda! – ja, wo wird das enden? Ich fürchte, der Lyrifant kann nicht wirklich helfen, er sitzt in der Ecke und hofft, dass Sabine endlich seine Leier (bzw. Lyra) wiederfindet. Aber Sabine ist total beschäftigt und denkt an alles, nur nicht ans Leier-Suchen. Und so als bloßer Fant traut er sich nicht aus der Ecke. Schon gar nicht, wenn Vogelfische und Fischvögel drohen. Und gekreuzigte Therapeuten (oder sind es Lyrifant-Avatare?). Das Kränzchen tät ihm schon gefallen, aber wie aus dem Kreatief raus kommen? Sabine sagt, sie habe keine Zeit für solche Lyri-Sachen, ein Vorwand, denkt Lyrifant, sie drückt sich immer, wenn’s zu komplex wird …
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Da sitzen wir beide, der Fant und die Therapeutin, also in der Tinte.
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Ohhhh! Tinte ist guuut – damit kann Fant schreiben, vielleicht ja auch wieder Lyri-k!
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Bleibt jetzt der arme Fant mit seinen Nebenwirkungen allein, und nur der Therapeut schreit laut aua? Also, wirklich, Gerda!
Deine Fantasie sprudelt ja übermächtig!
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„Was tun, sprach Zeus, die Welt ist weggegeben.Der Herbst, die Jagd, der Markt ist nicht mehr mein“
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Einschreiten, das ist gut, oft gehört dazu der Mut und den hast Du, liebe Gerda.
Deine Fantasie ist unerschöpflich., bewundernswert.
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