… als sie sang:
wo seid ihr, Wörter?
ich vermute, ihr haltet euch
auf Abstand und bleibt lieber
zu Hause. Schluss mit Party.
ihr fehlt mir, Wörter!
denn was mache ich, ich arme
Poetin, wenn ich nicht mehr
von euch infiziert werde?
So vollgepackt mit Wörtern ist die Welt – und ausgerechnet die Wörter, die sie mir in Schnipselform schickte, fehlen ihr womöglich? So dachte ich bestürzt. Und sann auf Abhilfe.
Als erstes malte ich eine wundrote Fläche, dann fischte ich aus dem rosa Buchstabensalat ein paar Buchstaben heraus. Sie fügten sich zu sinnvollen Wörtern. Die wollte ich Lyrifant schicken, auf dass sich ihr Poetenherz vielleicht mit einer neuen Hoffnung fülle.
- wunde
- wunder
- wenden
- wandern
Aber würde es reichen? Wäre nicht ein weiterer Anstoß nötig? Ich zerschnitt kurzerhand die wundrote Fläche und bastelte daraus, zusammen mit Lyrifants Schnipseln, eine deutlichere Message.
Ich, die große Therapeutin, halte dir, dem verwundeten Lyrifant, das fehlende r hin. Wirst du es nehmen? Oder glaubst du nicht an Wunde-r?





Hast Du einen Zopf?!
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im Prinzip ja..Den braucht ein Münchhausen.
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Münchhausen kannst Du nicht sein, der war ein Mann.
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ts ts ts, heute gelten andere Kriterien. Der Münchhausen kann sehr wohl auch die Münchhausenerin sein.
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ja dann 😉
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Ist klar. Bei erfundenen 75 Geschlechtern. Oder waren es doch noch mehr? 🤣
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Großartig! Witzig, poetisch, melancholisch.
Ich bekam schon bei dem Titel gute Laune, liebe Gerda!
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das freut mich ganz besonders, liebe Marion!
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Genial, ja: kongenial – von der Wunde zum Wunder ist wunderbar doppelt sinnig! Es beschreibt für mich nicht nur Dein fürsorgliches Schnipsel-Therapieangebot, sondern auch den von mir als vermisst imaginierten Wort-Infektionsprozess! Ich bin begeistert! Um nicht zu sagen: angesteckt!
Und keine Sorge: Wörter, die ich auf Reisen schicke, um sie zu verschenken – die vermisse ich nicht, die weiß ich ja gut aufgehoben – ach, was sag ich? bestens aufgehoben!
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Ach ja: Dass das Wort Wunde gerade Lyrifants Rüssel bildet – das gefällt mir natürlich sehr – er wird begeistert Dein r aufnehmen, seinen Schmerz wenden und wieder unter den Wörtern zu wandern beginnen. Ja, Deine Therapie wird wirken!
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Fein. ich freu mich, Ansteckung geglückt, Patient geheilt. Von Wunde zu Wunder ist es manchmal nur ein kleiner Schritt.
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Zu Risiken und Nebenwirkungen …😁😂🤣
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hej, Sabine, willst du etwa sagen, dass es dir um deine Wunde leid tut und du sie ganz gern behalten möchtest? Weil Heilung das Risiko unerwünschter Nebenwirkungen in sich trägt? 😉
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Nee, nee – bei mir geht dieser Spruch immer so zu Ende: „fressen sie Ihren Arzt oder Apotheker“ 😉 – das Risiko liegt also eher auf der Seite der Therapeutin … wenn Lyrifant mit seinem Wunderrüssel loströtet, wer weiß, was dabei rauskommt?
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Ich bin eine Therapeutin, die bei Geheilten auf gebührenden Abstand hält (Abstand muss ja zu was gut sein). ich sah schon deinen nächsten Eintrag – und kommentierte entsprechend.
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So ein liebevoller Beitrag, Gerda, der kann nur umgehend heilen, wunderbar, und jede Wunde.
Dein sonntäglicher Kreationsrausch ist der Wahnsinn, in dem Tempo kann ich kaum hinterherlesen, ganz zu schweigen von -fühlen oder gar -denken. Das Genießen dagegen schaffe ich locker in deinem Tempo, so werde ich mich heute gerne darauf beschränken.
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Liebe Ule, ich hatte einen so schönen Samstag, dass sich vieles angesammelt hat, was ich loswerden wollte. ich habe ja auch Bedenken, dass drei Beiträge an einem Tag zu viel sind, aber morgen ist Fototermin – und ein anderer Tag, mit neuen Herausforderungen, da muss das schon Bereitstehende eben raus. 🙂
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Ich glaube, auf Halde zu arbeiten würde in deinem Falle auch kein Problem lösen, eher neue schaffen.
Aber es gibt ja gar kein Problem, du postest, ich lese oder lese nicht, wenn mir die Puste wegbleibt. 🙂
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Deine Schnipsel-Therapie wirkt. Sie zaubert mir oft ein Lächeln aufs Gesicht.
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🙂
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Das letzte Schnipselbild finde ich sehr schön, liebe Gerda. Hier findet eine freundiche Unterhaltung statt. Die beiden haben viel Gesprächsstoff und mit Worten geizen sie nicht.
Sie wissen, wie wichtig Worte sind und sie nutzen ihren Sprachschatz, ergänzen einander.
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… und so geschehen dann auch die Wunder….
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Eigentlich gibt es ja unendlich viele Wörter, na ja fast unendlich. Ich denke, dass viele Buchstabenkombinationen, die uns im Prinzip zur Verfügung stehen, viel mehr ausgenutzt werden bzw. in die Welt gesetzt werden sollten. Bislang beschränken wir uns darauf, die Wörte auf möglichst originelle Weise in Sätzen zu kombinieren.
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