Du sitzt im Art-Cafe von Kalamata und hörst mit einem Ohr zu, was an deinem Tisch geredet wird. Du kennst die Geschichte schon, also beginnen deine Augen zu schweifen: Hinauf zum Himmel, hinüber zum Platz. Links Tavernentische und die historische Kirche, rechts vorspringende Balkone und eine Baustellenverkleidung – die Fassade wird grad renoviert, man hört die Baumaschinen – , dazwischen der winzige Souvlaki-Laden und der andere mit den Sommerhüten, ein Durchgang zu einem anderen Platz, dessen Fassaden zu uns herüberschauen.
Du siehst Menschen über den Platz gehen, beobachtest ihre Bewegungen, denkst: wie eine Bühne – mit welchen Schauspielern wird sich die Szene bevölkern? Klein sind die Figuren, aber ich erkenne schon die Uralte in ihren schwarzen Kleidern, vom Roma-Camp ist sie, schiefer ist sie geworden in all den Jahren, seit sie über den Platz zieht, ihre immer knöcherner werdende Hand mit dem Medikament dir hinstreckend, damit du ihr deinen Obulus gibst.
Sie wandert ihren Weg, kaum beachtet. Nur ein Junge in Orange dreht sich nach ihr um. Jetzt kommt sie auf uns zu, gleich werden sich ihre sehr dunklen Augen in meine helleren bohren ….
Nun ist sie vorbei. Ich zoome andere Szenen heran: drei junge Männer in Weiß, die etwas durch den Gang schleppen und dann im Gleichmarsch zurückkehren, Souvlaki-Esser, Frauen mit Kindern, ohne Kinder, Touristenpärchen… ein langsamer stiller Strom von Menschen bewegt sich unaufhörlich über den sommerlich heißen Platz.
Ich liebe solche Strassenszenen!
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Wunderschön beschrieben. Ich wäre gerne da.
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Einfach Leben.
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Wie schön Gerda, dass du das Strassenleben für uns festhältst. Ich kann die Atmosphäre förmlich durch das Netz spüren.
Liebe Grüße von Susanne
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Schöne Alltagsimpressionen …
Herzliche Abendgrüße vom Lu
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Es sieht alles so gelassen aus. Und keine einzige Maske konnte ich entdecken.
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Da war ich fast auch wieder da – danke für deine Bildergeschichte, liebe Gerda!
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Straßenfantasien aus dem Café, wie ich sie mag.
Einen schönen Sonntag wünsche ich dir liebe Gerda.
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Ich sehe sie alle vor mir und so wie Du sie beschreibst, werden sie auch für mich lebendig, liebe Gerda.
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