Es pisackt mich der Gedanke, auch mit diesen sperrigen Stücken müsse sich Figürliches legen lassen. Einen ersten Versuch zeigte ich ja schon: das Wärterhaus-Männlein im „Uhrwerk“.
Hier habe ich die schwarz-weiße Figur ausgeschnitten und auf zwei andere Schnipsel kopiert. Ein Grenzwächter am Kapischen Meer? Und wen stellt die grüne Dame mit den Ohrringen dar?
Zwangsläufig werden die Figuren hölzern-eckig, gerade wie altmodische bewegliche Spielzeugfiguren.
Zwei weitere solcher Figuren sind schon entstanden.
Hier haben wir es anscheinend mit hohem Besuch zu tun. Der herrscherliche Herr, erkennbar an Robe, Kopfbedeckung und Torbogen, begrüßt eine lebhafte Dame mit Eichhörnchenhut. Ihr Antriebssystem liegt gut erkennbar in ihrem Rücken.
Hier sind die Kostüme neu geordnet – und damit auch die möglichen Rollen. Nun ist es der Herr, dessen Rückenantriebssystem sichtbar ist. Auch wirkt er mit der leichten Kopfneigung und dem Eichhörnchenhut bescheidener. Die Dame ist eleganter gewandet, beschuht und behütet. Zwischen den beiden ist eine Aktion wahrzunehmen, deren Bedeutung sich mir entzieht. Etwas Feuriges scheint sich anzubahnen…
Nun ist der Herr wieder allein, und ist vielleicht gar kein Herrscher, sondern ein Koch in einem herrschaftlichen Heim. Sein Antriebssystem ist schwer und wuchtig. Ein lustiges Feuer brennt im Kamin, und hinter der aufgezogenen Gardine wird eine liebliche Landschaft sichtbar
Dieses Spielzeug gibt es natürlich auch in anderen Farben, sowie die einfache Ausführung in Schwarz-Weiß.
Das klassische Ballett für derlei mechanische Figuren ist natürlich Tschaikowskis „Nussknacker“ – ein Weihnachtsmärchen. Im Netz finden sich viele Videos dazu. Eines gefiel mir besonders, denn es erklärt kurz den Zusammenhang, in dem das Werk entstand. Vielleicht werden auch meine Figuren eines Tages lebendig?
Schau mal nach beim Triadischen Ballett von Oscar Schlemmer. Da würden deine Figuren bestimmt gerne teilnehmen!
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Stimmt, das wäre wundervoll für diese Art Figuren, liebe Gerda
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Danke, Andrea! Gute Idee!
Für Interessenten die klassische Aufführung: https://youtu.be/mHQmnumnNgo?t=186 oder auch eine neuere Aufführung, die auch Erklärungen dazugibt: https://youtu.be/eUobt_t9LZ0?list=RDmHQmnumnNgo&t=88, oder nur der gelbe Rock von der bayrischen Staatsoper https://youtu.be/h5_YydG3zjk?t=69
und eine Präsentation der Figurinen der Uraufführung https://youtu.be/UTKhfpuJTOo?t=42
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Danke für die Videos. Die Zeit reicht heute nicht mehr, aber die ersten Eindrücke konnte ich gewinnen. Sie sind so, dass ich gerne wiederkomme, um sie in Ruhe zu genießen.
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Umwerfend, wie du aus allem Figuren machen kannst und auch gleich eine Geschichte drumherum !
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danke, Myriade. Ich bin auch glücklich, dass es mir gelungen ist. Jetzt hat sich die Fantasie frei gelaufen!
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Ich bin auch sehr begeistert – dachte aber weniger an Oscar Schlemmer als an Sophie Täuber-Arp.
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Danke, Ulli, für den tollen Hinweis!
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Das ist ja wie Kino! Diese Verwandlungsspiele machen wirklich Spaß, dir offenbar sowieso, mir aber auch sehr. Die Formen schienen bei der ersten Betrachtung vor einigen Tagen viel zu eckig, um sich für organische Figuren zu eignen. Du machst es dennoch möglich. Toll.
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Genau, Ule. Ich dachte auch schon: das wars. Figuren werden daraus nicht. Und so bin ich richtig froh, diese Lösungen gefunden zu haben
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Deine Fantasie gibt nie auf, liebe Gerda, und wie hat es sich wieder gelohnt.
Deine Figuren sind zum Träumen schön und ganz und gar märchenhaft kommen sie bei mir an.
Dein Legebild mit dem herrscherlichen Herr mit Torbogen auf seinem Haupt und die lebhafte Dame mit dem Eichhörnchenhut gefällt mir am besten und während ich Deine Bilder und die Worte dazu betrachte und lese, schmunzele ich ständig vor mich hin und das Video vom Nußknacker passte so gut zu der Stimmung, in die Du mich gebracht hattest.
Liebe Gutenachtgrüße von Bruni
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