Bei der Zypresse – ein V-förmiger Doppelstamm und dahinter ein zweiter Stamm – interessierte mich vor allem die Wiedergabe der raue Parallelmaserung der Borke. Dieses Motiv habe ich danach fotografiert, um einen Vergleich zu ermöglichen.
Bei der Pinie faszinierte mich die Kraft des riesigen Baumes, von dessen hochragendem Stamm gewaltige Äste abzweigen. Auch hier war ich nahe genug, um Besonderheiten wie den Verlauf der schuppenartigen Borke zu erkennen.
Von diesem Baum habe ich kein Foto, wohl aber von einem ähnlichen, nicht ganz so mächtigen, auf demselben Gelände.
Die Zypressenstämme zeichnete ich gestern im Stehen, den Stamm der gewaltigen Pinie heute im Sitzen. Im Gegensatz zu meinen letzten Fotos und Zeichnungen sind dies Beispiele für Nähe. Bei dem geringen Abstand vom Baum konnte ich die Gesamtform nicht erfassen, dafür aber Eigentümlichkeiten der Borke. Mein Tastsinn wurde angenehm angeregt, als ich mit den Augen die Stämme abtastete. Ich berührte sie nicht wirklich, aber die Bewegung des Stiftes auf dem Papier fühlte sich an, als folgte ich den Vertiefungen und Wunden der Borke mit den Fingerspitzen. Ich denke, der Vergleich mit den Fotos macht diese Erfahrung nachvollziehbar.
Äste sind auch #Wege – der Stamm ist die Hauptader, die Äste die Nebenadern oder Nebenstraßen …
diese Studien mag ich sehr, auch in der Gegenüberstellung von Fotografie und Zeichnung!
Gute Nacht, liebe Gerda
P.S. ich weiß nicht, ob du bei dir die ARD mediathek reinbekommst, wenn, dann gibt es dort jetzt die Dreigroschenoper anzuschauen – du weisst schon die Neuverfilmung von vor ein bis eineinhalb Jahren!
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Danke, Ulli. Keine Ahnung, ob ich da rein komme. Ich schau mal.
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Es war ein toller Film, sehr eindrucksvoll für mich
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Ich mochte schon Deine Zeichnungen der Olivenbäume sehr und diese hier sind nun wieder so besonders eindrucksvoll. liebe Gerda.
Es ist gut zu erkennen, daß Du die Bäume mit ihren starken Formen sehr magst. Mir gefällt Deine 2. Zeichnung noch mehr als die erste, denn hier wird so deutlich, daß der Baum lebt. Seine Äste sind wie Arme für ihn.
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Danke Bruni!
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Seht schön, Gerda! Von der Ferne nun wieder zur Nähe! Und die Borke eines Baumes zu söüren und zeichnerisch nachzuempfinden, ist etwas Heilsames und ist Dir auch wieder sehr gut gelungen. Die V-linienführung der Pinie sind voller Kraft und sehr lebendig gezeichnet, finde ich! Ich freue mich!
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Danke, Gisela,
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Ja, das mußte mal gesagt werden.❤
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☆ und die Borke eines Baumes zu spüren…
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Schön, Bäume haben etwas sehr Erdendes kann man in diesen Zeiten gut gebrauchen.
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Ja, das stimmt.
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Mitunter nähere ich mich solchen Borkenbäumen mit einem Bleistift, einem Stück Kohle und einem weißen Blatt. Absicht: Frottage.
Deine Annäherungen gefallen mir auch!
Gruß von Sonja
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Ich mag die Idee der Frottage auch sehr, wäre bei der mächtigen Pinie aber kaum möglich, zu tief aufgespalten ist die Borke.
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Die Borke spüre ich beim Anblick deiner Zeichnungen in den Fingerspitzen und Handflächen, liebe Gerda. Wie gut, dass du wieder draußen zeichnen kannst!
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Danke. Ja, ein wenig, es klappt nicht immer.
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