Knigge zu Corvid-Zeiten (5): Angstmacherei oder Realismus?

Denkaufgabe

Ist es ein Zeichen von Reife und realistischem Denken, „Ja und Amen“ zu den verfügten Maßnahmen zu sagen? oder ist es umgekehrt ein Zeichen von Reife und realistischem Denken, den verordneten Maßnahmen mit Misstrauen zu begegnen? Weder noch? Sowohl als auch? Und warum?

Du siehst einen Menschen, dem ein geflügeltes Wesen auf die Schulter klopft. Zu seinen Füßen liegt ein Toter. Das Flügelwesen kann das Gewissen oder eine staatliche Instanz sein.

Wie wäre die implizite Frage in einem zeitgemäßen Satz zu explizieren?

a) du bist schuld

b) hättest du dich an die Abstands-Regeln gehalten, wäre der andere noch am Leben

c) der Zusammenhang ist konstruiert und geht mich persönlich nichts an.

d) Hättet ihr nicht am Gesundheitssystem gespart, wäre der andere noch am Leben

e) du wirst der nächste sein!

f) alles nur Angstmacherei.

g) anderes.

Zur Abrundung noch ein zweites Bild mit verwandtem Inhalt. 

Was siehst du? Und was schlussfolgerst du?

Über gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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10 Antworten zu Knigge zu Corvid-Zeiten (5): Angstmacherei oder Realismus?

  1. Anonymous schreibt:

    Nun ja, Gesichtsmasken, die jahrelang angeblich „völlig sinnlos“ waren, sind in einigen Bundesländern Pflicht, wenn man einkaufen geht oder den öffentlichen Verkehr nutzt. In den 60/70er Jahren gab es zwei große Grippewellen, die in Deutschland etwa 100.000 Menschenleben kosteten. (https://www.spiegel.de/geschichte/pandemien-als-die-grippe-im-nachkriegsdeutschland-wuetete-a-00000000-0002-0001-0000-000170518603)
    Seither hat sich die Sicht auf das Leben sehr geändert. Das Sterben scheint quasi verboten zu sein.
    Es ist einer Verkettung glücklicher Umstände zu verdanken, dass die Sterberate in Deutschland noch relativ niedrig ist. Doch jüngst häufen sich Meldungen, dass in Pflegeheimen viele ältere Menschen infiziert sind.
    Wie weit ist der Einzelne – wie weit bin ich schuld am Tod anderer Menschen? Zwar ist es unmöglich, schuldlos durchs Leben zu gehen, doch angesichts der öffentlich zugänglichen Zahlen macht es Sinn, sich und andere zu schützen.
    Gewiss, die Zahlen sind mit Vorsicht zu genießen. Dennoch, bei einer Sterberate von 3,11 Prozent bei 70 Prozent „Durchseuchung“ reden wir immerhin von bis zu 1,25 Millionen Toten in Deutschland.
    Womit ja noch gar nichts darüber gesagt ist, wie denn der Tod überhaupt zu bewerten ist. Sokrates jedenfalls fand, es sein keineswegs das Schlimmste, was einem Menschen widerfahren könne. Und so deute ich auch das „Rätselbild“.

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  2. Gisela Benseler schreibt:

    Was ich sehe, im 2. Bild!? Links eine wohlhabende, intelligente Frau, die einem „Armen Schlucker“erklärt, wie er sich in die Staats-und Rechts-Ordnung einzufügen hat. Er versucht, das zu begreifen und einzuhalten. Sie aber muß sich keine Sorgen machen, da sie ja Miterfinderin dieser Regeln war und schon aufpaßte, daß sie dabei nicht zu Schaden kam.

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  3. gann uma schreibt:

    Wenn wir alle fliegen könnten, könnten wir den Abstand problemlos einhalten.
    Oder neue Vogelviren ausprobieren?

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  4. Werner Kastens schreibt:

    Im 2.Bild sehe ich eine Familie, Vater und Mutter, die beobachtet, wie ihre gemeinsamen Kinder gerade flügge werden, um in Corona-Zeiten selbst zu entscheiden, wie sie ihr zukünftiges Leben gestalten.

    zu Bild 1: hättest du dich an die Anstandsregeln gehalten …… denn schließlich reden wir hier über Knigge, der selbst in außergewöhnlichen Situationen zu Contenance rät.

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  5. Myriade schreibt:

    eindeutig e), wenn schon dann dramatisch 🙂 Du bist aber auch eine ganz besonders ambitionierte Abstandhalterin und hast der Krankheit ein zusätzliches „r“ verpasst 😉 🙂

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  6. gkazakou schreibt:

    hier ist ein Kommentar verschwunden

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