Noch einmal habe ich den einheitlichen Raum durch Leerzonen zerschnitten. Diese Leerzonen bilden zusammen mit den ebenfalls aus dem Zusammenhang gerissenen dunkel gestrichelten Raumteilen einen imaginären Raum, in dem der Bouzouki-Spieler sitzt und spielt.
Die gestaltete Bildfläche ist quadratisch, der Rest ist unbeachtet, überschüssig:
Rembetika: was ist das für eine Musik? Es ist die Musik der Rembet! Und was ist ein Rembet? Bei den Linken galten sie wenig bis nichts: Lumpenproletariat nannte man sie. Den Bürgerlichen waren sie natürlich auch nicht geheuer. Frei, ungebunden, aufsässig, Boέme, Rebell, Schmuggler, Haschischraucher, Gesetzlose … Dichter, Musiker – Francois Villon ist ihr westlicher Bruder. Oder im deutschen Sprachraum vielleicht auch Joachim Ringelnatz. Liebestoll, süß, frech, amoralisch und zutiefst nostalgisch – Unter-Welt-Klang.
Die Rembetes sind im städtischen Proletariat des Osmanischen Reichs zu Hause: in Konstantinopel (Istanbul), in Smyrna (Izmir). Die ersten Rembetika Tragoudia (Lieder) entstanden in osmanischen Gefängnissen. Mit der Vertreibung des kleinasiatischen Griechentums 1922 kamen sie nach Griechenland, hatten in den armen Wohngebieten der Flüchtlinge, vor allem in Piräus, ihre „stekia“, wo man sich traf und rauchte, erzählte, Musik machte. Inzwischen sind sie in „bürgerlichen“ genauso wie in „linken“ Kreisen beliebt, sie gelten als eine Art griechischer Volksmusik. Eine lebhafte eigenständige Tradition hat sich bei den in die Vereinigten Staaten ausgewanderten kleinasiatischen Griechen gebildet.
Dies Zerreißen des Hintergrunds, aus dem heraus diese Musik entstand und funktionierte, und die Neuzusammensetzung über alle Brüche hinweg, wollte ich in meiner Zeichnung betonen.
Eine mehrteilige Sendereihe des griechischen Fernsehens bringt charakteristische Beispiele aus den Anfängen der Rembetika. Leider alles auf Griechisch. Aber die Musik ist ja zum Glück verständlich.
Diese Ausführung finde ich sehr gelungen, super. Die etwas melancholische Musik, Ausdruckstanz der Seele, beschrieb ihn unsere griechische Tanzlehrerin.
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danke, Afrikafrau.
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Es ist schön, aber nicht so lebendig wie die Bilder zuvor… Das offene Gesicht wurde noch etwas „edler“, doch das letzte, unvollendete der vorigen Reihe ist
einfach nicht zu übertreffen. Liebe Grüße!
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danke Gisela. Lebendiger sind die anderen, ja, aber darum ging es mir hier nicht. ich habe hier eine andere Absicht, also ist auch das Ergebnis anders. Ob das Ergebnis gemessen an der Absicht überzeugt, darauf käme es an. Liebe Grüße!
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Interessant! Von den Rembetes hatte ich noch nicht gehört.
Was ich auch sehr interessant finden würde, ist, ob du ein Konzept „Zerreißen des Hintergrunds“ hast, das du dann ausführst. Oder ob du zeichnest und dann feststellst, dass die Zerrissenheit des Hintergrunds gut passt ?
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Konzept und Zeichnen gehen zusammen,liebe Myriade, wie beim Gehen mit zwei Füßen, mal ist der eine vorn, mal der andere.
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Das ist ein gutes Bild …..
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Wunderschöne Gitarrenmusik !
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Das Hauptinstrument ist die Bouzouki, nicht die Gitarre, die freilich auch zum Einsatz kommt. Zur Bouzouki fand ich eben noch einen deutschsprachigen Beitrag: https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwivw4b1_KjmAhXB_KQKHac5Di0QFjAAegQIAhAB&url=https%3A%2F%2Fwww.griechenlandreise-blog.de%2Fkultur%2Fgriechische-musik-woher-kommt-die-bouzouki&usg=AOvVaw2WEL_uKCJYHXHhnrfKjKtK
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Oh, danke !
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Wunderschön – es passt! Die Musik zu deiner Zeichnung geht so tief. Danke für das Video und das Dazulernen dürfen – Rembetes war mir bisher nicht bekannt 🙂
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Ich freu mich, Chrinolo, wenn ich deine Kenntnisse bereichern und dir dazu auch einen Genuss bieten konnte.
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Das ist dir gelungen 🙂
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Vielen Dank Gerda, für diese interessanten Hintergrund Informationen!
Die Idee mit diesen rechteckigen Bruchstücken und der Entstehungsgeschichte dieser Musik und der Bouzouki ist super gewählt!
Deine Zeichnung ist wieder sehr gelungen!👌👍
Liebe Grüße Babsi
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Hab herzlichen Dank, Babsi, für dein zustmmendes Echo! Schönen Abend noch, und eine Gute Woche! Gerda
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So interessant Gerda! Oft habe ich Rembetika gehört, aber die Geschichte war mir unbekannt.
Ich kann nur immer wieder sagen: ein Buch…
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ich freu mich,Julia,dass ich dir was Neues zeigen konnte.
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So spannend sich deine Zeichnungen zum Thema Raum, Fülle, Leere, Licht, Schatten, Silhouette wandeln, dieses Ergebnis finde ich großartig., am liebsten im Original und dann in der 1. Bearbeitung – der Raum schwingt, getragen wird er von dem Musikanten.
Für die Musik bin ich jetzt zu müde, später aber gerne einmal.
liebe Grüße
Ulli
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von ganzem Herzen Dank für deinen mitschwingenden Kommentar, Ulli.Gute Nacht, ruh dich aus. Gerda
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Der Riss durch die Geschichte dieser Musik kommt in deiner Zeichnung deutlich zum Ausdruck. Aber auch die Abgehobenheit des bürgerlichen Seins des adretten Musikers von den ursprünglichen Interpreten und „Komponisten“.
Gut, mal etwas mehr über die historischen Hintergründe und die aktuelle Verwendung der Rembetika zu erfahren.
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Es ist Dir gelungen, liebe Gerda
Dies Zerreißen des Hintergrunds, aus dem heraus diese Musik entstand und funktionierte, und die Neuzusammensetzung über alle Brüche hinweg!
Eine interessante Musik, die die Seele des Volkes in sich trägt und man spürt es, wenn man nur genau genug zuhört
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danke Bruni!
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