Kleine Dinge ans Licht heben (6) Buddha

Eine kleine billige Buddha-Statue führt ein durchaus achtenswertes Leben auf meinem Blumen-Fensterbrett. Woher sie stammt? Ich kann mich nicht entsinnen. Woraus sie ist? Unbekannt. Irgend eine Gips-Plastik-Mischung vermutlich, massenhafte Herstellung in einer der düsteren asiatischen Werkstätten.
Heute zeichnete ich sie. Um die zu ehren, die sie fertigten, aber auch den, der da in diesem billigen Ding irgendwie ja doch auch vorhanden ist. Irgendwie hindurchscheint. Mit dem Wesen des Buddha kann ich mich auf diese Weise vielleicht ein wenig verbinden und es für mich ans Licht heben.

Ich habe die Zeichnung zweimal fotografiert

a) auf dem Balkon bei Tageslicht (Original und Bearbeitung):

und b) unter der Schreibtischlampe (Original und farbverstärkt):

 

 

Über gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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30 Antworten zu Kleine Dinge ans Licht heben (6) Buddha

  1. Linsenfutter schreibt:

    Liebe Gerda. Ich finde b.) außergewöhnlich schön.
    LG Jürgen

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  2. mynewperspective schreibt:

    Mir gefällt die Bearbeitung bei a) sehr gut, liene Gerda.
    Buddha ins Licht gerückt. Erhellt und erleuchtet.

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  3. Anonymous schreibt:

    Ganz und gar wunderschön, in jeder Form! Großartig und beeindruckend auch wieder, wie diese
    kleine Figur durch Deine wunderbar gegeichnete Hand, so eine Würdigung erfährt! „Klasse!“😊

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  4. kopfundgestalt schreibt:

    Die jeweiligen Schlussbilder (a und b) gefallen mir gut 🙂

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  5. afrikafrau schreibt:

    ja,das letzte Bild entspricht der Ausstrahlung.

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  6. Ulli schreibt:

    Ja, Gerda, du hast Buddha ins Licht geholt, das Material spielt dabei ja keine Rolle, sondern eher das was er vertritt und worum geht es da: ums „Beleuchten“ – es gibt keine Erleuchtung, wenn der Mensch nicht alles in sich beleuchtet hat … es gibt durchaus periphere Erleuchtungsmomente, aber die tragen nur eine Weile und dann muss es weitergehen.
    Man kann Buddhas Lehre auf diese drei Prämissen herunterbrechen: „Gib negatives Handeln auf, tue Gutes, zähme deinen Geist“.
    Herzlichst, Ulli

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  7. Anonymous schreibt:

    Sehr gelungen!!

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  8. Katrin - musikhai schreibt:

    Enorm, was Farbe alles aus der der ersten schwarz-weiß Zeichnung macht!

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    • gkazakou schreibt:

      Finde ich auch immer wieder verblüffend, Katrin, vor allem, weil die Farben alle schon im Foto der SW-Zeichnung vorhanden sind und durch einfache Farbverstärkung für unser normales Sehen hervorgezaubert werden!

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  9. mmandarin schreibt:

    So ein Buddha fristet auf meiner Fensterbank auch ein Schattendasein. Ich werde ihn heute einmal hereinholen, säubern und vielleicht auch zeichnen. Deine feine Zeichnung hat mich mit der Nase darauf gestoßen, dabei liebe ich ihn so sehr. Er ist ein Geschenk meines Mannes vor vielen, vielen Jahren. Danke Gerda, Marie

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  10. www.wortbehagen.de.index.php schreibt:

    Oh, liebe Gerda, wie wunderschön ist Dir doch diese Zeichnung mit der kleinen Buddafigur gelungen. Eine gute Idee, die kleine Figur in der Hand hochzuhalten. So wirkt das Figürchen doppelt schön und die letzte Bearbeitung tut ihm scheinbar wirklich gut.

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  11. Ule Rolff schreibt:

    Diese Zeichnung finde ich, wie die vielen anderen Gäste vor mir, besonders schön. Der kleine Buddha, dem deine tapfere Hand ganz zurückhaltend als Podest dient, strahlt unendlich viel Ruhe aus. Nicht nur der Spot, vor allem der Platz, den du ihm auf der Bild zugewiesen hast, unterstreichen das noch.
    Die Tageslichtversion passt für mich besser zum Charakter der Zeichnung.

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    • gkazakou schreibt:

      danke Ule, auch für die Preferenz der Tageslicht-Version. Ich habe hier ja, anders als bei den anderen Zeichnungen, einen Außenraum als Hintergrund gewählt, mit angedeutetem Blattwerk und teils halbkreisförmig umschnörkelndem, teils die Zeitachse darstellendem Geländer – Qualitäten, die für mich in der ersten Bearbeitung am deutlichsten sind. Buddha gehört für mich in die Natur und in den Zeitenstrom, von alters her daseiend und als geistige Kraft auch heute sehr präsent. .

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      • Ule Rolff schreibt:

        ja, in der zweiten Version schwächt wirklich der starke Farbverlauf in der linken Bildhälfte die Kraft der Hauptdiagonale.
        Interessant: ist für dich persönlich die Zeitachse abfallend oder ist das eine kunsthistorische „Übereinkunft“?

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    • gkazakou schreibt:

      Ich weiß tatsächlich nicht, Ule, wie die „Übereinkunft“ aussieht. Meist beziehe ich mich in solchen Fragen auf Kandinsky. Aber für mich ist – das sehe ich nun ganz deutlich – tatsächlich die Zeitachse absteigend vom hohen linken Quartal zum niedrigen „handgreiflichen“ Hier und Jetzt. Das hat freilich nichts mit Bewertung zu tun, es ist einfach mein Gefühl für den Zeitenverlauf bis zum Jetztpunkt. Die Zukunft würde ich wohl eher als auslaufende Waagrechte, die langsam wieder ansteigt, weiterzeichnen. Der tiefste – weil bodennaheste – Punkt ist die Gegenwart.

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