Montags ist Fototermin: Blau (Nationalfeiertag)

Beim Zeichnen der Gläser fielen mir die starkblauen und schon recht langen Schatten auf (es war gegen halb vier Winterzeit). Ich spielte dann ein wenig mit den Dingen herum und fotografierte. Die Fotos sind nicht bearbeitet, nur beschnitten.

Von köstlichem Blau waren auch die Himmelsspiegelungen in den Gläsern und sogar in der Plastikflasche.

Eigentlich kein Wunder, denn auch der Himmel und das Meer in der Ferne erstrahlten in prächtigstem Blau.

Später, als ich zum Schwimmen hinunter in „meine“ Bucht ging, waren Himmel, Meer und Land bereits vergoldet.

 

Blauweiß waren auch die Fahnen, die am heutigen Nationalfeiertag überall wehten. Es ist der Tag des OXI, des NEIN gegen das Unterwerfungsdiktat zuerst des faschistischen Italien und dann des Besatzungsregimes der deutschen Truppen. Ein friedlicher Tag, trotz der unfriedlichen Erinnerungen und der militärischen Aufmärsche. Er richtet sich gegen niemanden, aber betont den Verteigungswillen des griechischen Volkes gegen jede Form der Invasion. Schüleraufmärsche in Dunkelblau und Weiß, Volksfeststimmung. Bei der Parade, die der Präsident der Republik in Thessaloniki abnahm, marschierten als erstes, nach den wenigen noch lebenden Veteranen -100Jährige in Rollstühlen –  farbenfrohe Vereine auf, herrlisch geschmückte Pontosgriechen, Mazedonienverteidiger, Thessalierinnen, auch eine Gruppe geistig behinderter Jugendlicher, die dem Präsidenten fröhlich zuwinkten,  und eine Gruppe Roma mit lachenden Gesichtern und gänzlich unmilitärisch.

Damit aber die Bedeutung dieses Tages, der zugleich eine Kampfansage an jede Form des Faschismus ist, nicht in der Idylle versandet, zeige ich ein Legebild,  das ich 2015 postete, als Griechenlandmal wieder in höchster Bedrängnis war („Give Greece a chance“): rechts unten ein Menschlein mit Tempel und Friedenstaube in den griechischen Farben, das die weiße Flagge gegen all die Angreifer schwenkt, die das schöne friedliche Land militärisch oder ökonomisch in die Knie zwingen wollten – und wollen.

 

 

 

Über gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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23 Antworten zu Montags ist Fototermin: Blau (Nationalfeiertag)

  1. Ule Rolff schreibt:

    Festliche Blaufotos zum Feiertag – und ein schönes Legebild, das zeigt, wie politische Kunst auch heiter geht. Eine Freude, Gerda!

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  2. Xeniana schreibt:

    Schließe mich Ule Rolff an. Und was für ein Blau!

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  3. finbarsgift schreibt:

    Wilde Fotos … aber coooool 🙂
    Have a fine eve!
    HG Lu

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  4. Mitzi Irsaj schreibt:

    Herrliche Bilder. Und ein herrliches Blau. Das schönste in all seinen Schattierungen sah ich immer in Griechenland.

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  5. kopfundgestalt schreibt:

    Das Schwimmen, das du erwähnst: Welche Bedeutung hat es für dich?

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    • gkazakou schreibt:

      schwimmen? Nun, es ist schön, getragen und gewiegt zu werden, die Wasserspiegelungen zu sehen, sich abzukühlen, sich zu entspannen, zu singen, unterzutauchen, sich lebendig zu fühlen. Was noch?

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  6. wechselweib schreibt:

    Ein herrliches Blau!

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  7. Anonymous schreibt:

    Liebe Gerda! Deine Photos sind einfach „klasse!“ So viel Licht, so viel Blau und Weiß …, und auch so
    Klare, lange Schatten. „Wo Viel Licht, ist auch viel Schatten“, – was soll man da noch weiter dazu sagen??Schatten mag ich nicht sehr, das Dunkel erst recht nicht. Das Licht aber bringt es an den
    Tag, alles, vor allem die Wahrheit. Denn da gibt es nur Licht, Freiheit, Frieden, Freude… Wer käme da auf den Gedanken, irgendjemanden zu unterdrücken, zu ernkedrigen, zu verletzen? Nein,
    wer das Licht der Wahrheit liebt, geht eher ins Dunkel, geht zu den Verehrten und heilt, sogar
    Auf die Gefahr hin, dabei selbst das Leben zu verlieren. Schon mal gehört von dem ganz großen,
    Leuchtenden Vorbild, welches die Kirchen für sich vereinnahmten! 🌞🌹🌈

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  8. Der bleue Himmel des Südens hat seine große Stunde, wenn die Sonne nicht mehr so richtig hoch kommt.

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  9. Ulli schreibt:

    Noch interessant, dass zunächst alle Schatten blau sind und dann plötzlich die Ringheftung schwarz erscheint …
    Mögen die Griechinnen und Griechen wehrhaft bleiben!

    Gefällt 2 Personen

  10. www.wortbehagen.de.index.php schreibt:

    Blaue Schatten gibt es bestimmt nur in Griechenland und dort, wo Gerda fotografiert . wundervoll sind die Blaueschattenbilder. Ich empfinde sie als eine Besonderheit

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