Gestern notierte ich für mich: „Ich will die gestrige Zeichnung (Burg und Wasserturm) wiederholen. Vielleicht eine andere Anordnung. Ich will das Dunkle, Eckige Eiserne des Stiftständers in Kontrast darstellen zum Flüssigen, Durchsichtigen Plastisch-Runden der Flasche. Dazwischen, als Vermittler die durchlöcherte Reibe, die weniger hochragend als die Flasche und weniger schwer und kantig als der Ständer ist. Hohl sind sie alle (….).
Es ist richtig, dies Stillleben im Atelier zu zeichnen, im geschlossenen Raum und nicht in der sich öffnenden Natur. Vielleicht sollte ich es einkasteln in das Bücherregal hinter der Staffelei.“
So schrieb ich, so tat ichs auch. Aber das Ergebnis ist bei weitem nicht das, was ich wollte. Nun, einen Versuch war es wert, denn es hat mich wieder einiges gelehrt.
Die erste und zweite Version (hier nur der untere Teil) als Positiv und Negativ:
In diesem Fall finde ich übrigens die leicht farbige Bearbeitung aussagenkräftiger.




Gefällt mir besser! Es ist dichter, Gerda!
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Ich verstehe, Danke!
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Die unterste Bearbeitung gefällt mir auch sehr, allerdings ohne den oberen Teil: Kännchen etc., insgesamt stören mich ein wenig die Bücher…
ich wünsche dir einen schönen Tag,
herzlichst, Ulli
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deinetwegen habe ich auch den Max Ernst bei den Büchern. Das dicke darunter ist der andere Max, der Beckmann. Und das dunkle darüber ist „Die Geschichte der modernen Kunst“ …. 😉
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Max ist mir natürlich aufgefallen, also der Ernst, Max 😉
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toll wieder, aber heute schicke mir bitte Regen,ich werde mich erkenntlich zeigen, Klaus
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hier hat es geregnet, lieber Klaus..
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Wochenende und immer noch kein Regen, die armen Bauern und Gartenbesitzer, Klaus
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Das, so finde ich, macht den Unterschied aus zwischen einer ausgebildeten Malerin und einer Zufallszeichnerin – denn jemand, der das gelernt hat, so wie Du, kann eine Zeichnung wiederholen. Sie wird vielleicht immer ein wenig anders sein, weil es ja Handarbeit ist. Doch in den Strukturen wird eins im anderen wiederzufinden sein, auch durch andere Anordnungen hindurch.
Immer wieder gibst Du mir faszinierende Einblicke in Deine Arbeit als Künstlerin, in die Entstehungsprozesse Deiner Bilder.
Die Kunst der Wiederholung schult das Auge in eine weiter führende Art des Sehens, sie wird immer weiter und entdeckt neue Ebenen oder Dimensionen, denn durch die Wiederholung prägen sich die Details eines Motivs umso besser ein, sie enthüllen ein Eigenleben, entschleiern, was auf den ersten Blick unsichtbar blieb. Wie die Flasche, die ich auf dem ersten Bild als Flasche betrachtete und auf dem zweiten Bild härter dargestellt finde, eckiger, soweit das bei einem rund geformten Gegenstand möglich sein kann. Das Objekt verändert sich nicht nur durch eine andere Position, sondern auch durch das Auge des Künstlers, in welcher Stimmung er heute das Motiv betrachtet, was ihn beim Zeichnen bewegt…
Es ist eine Herausforderung für mich, Deine Bilder irgendwie zu beworten und das mache ich aber so gerne, weil ich die Beobachtung liebe.
Herzliche Grüße zu Dir von der Fee
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danke, liebe Fee. ich liebe deine Beobachtungen!
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Wow!
Mir fiel das Wort „Kabinett“ ein, als ich diese deine Zeichnungen mir ansah.
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Von Kuriositäten-Kabinett? oder von Kabinettstückchen?
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Letzteres wohl 🙂
Was zuletzt bleibt, ist schlafen zu gehen. Gute Nacht )
Bis morgen .
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Gute Nacht!
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Jetzt aber 🙂
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„einkasteln“ – bedeutet WAS?
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Was das Wort sagt: in Kastenförmiges einbetten
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Was hattest Du selbst denn für eine Vorstellung, liebe Gerda?
Ich könnte auf den oberen Teil verzichten und er scheint mir auch flüchtiger gezeichnet.
Der untere Teil dagegen ist akribisch genau mit großer Sorgfalt ausgearbeitet.
Nichts fehlt und Harmonie bestimmt das ganze Bild und doch zeigt es eine wundervoll lässige Unbekümmertheit in der Anordnung der Gegenstände.
Die Wasserflasche spiegelt sich im Licht des gegenüberliegenden Fensters?
Auf dem hinteren liegenden Bücherstoß scheinen einzelne Papiere zu liegen, vielleicht Briefe, in denen noch der Inhalt steckt, die aber mit Sicherheit geöfnet sind *lächel*
Ach nein, ich sehe nochmal hin und erkenne jetzt, da ist eine durchsichtige Ablage, die vermutlich doch keine Briefe enthält 🙂
Ich finde Deine Wiederholung mehr als gelungen, liebe Gerda
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Danke, Bruni, für dein Immerwieder-Hinschauen. Was ich mir dachte? Spielt es eine Rolle? Wenn ich zeichne, denke ich entlang dem, was ich tue. Und was ich tue, wird zu meinem Denken. Die leicht gezeichneten Dinge in der oberen Etage, sozusagen. Und die Gefühle konzentrieren sich in dem unteren Bereich, etwa dem hohlen Ziegelstein.
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Der hohle Ziegelstein fiel mir sehr auf und die Reibe auch…und ich freute mich auch sehr an den Büchern , an der Gesamtheit der Zeichnung
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Danke, freu!
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