Jürgens Bildmaterial, 1. Fortsetzung

Schnipsel möchte ich dies Material eigentlich gar nicht nennen. Zwar, es ist ein Abfallprodukt, doch die größeren Stücke sind durchtränkt von den Gedanken und Gefühlen, von den Energien der beiden Künstler, die sie geschaffen haben: Peter Maschke und Jürgen Küster. Heute versuchte ich, mich davon freizukämpfen. Meine Idee war, alle kleinen, irrelevanten Teile einzusammeln und aus ihnen etwas Neues zu gestalten. Schon bald aber merkte ich: die großen bedeutsamen Stücke zogen mich mehr an.
Zuerst entstanden zwei Puppenspieler, wie ich sie vom Schattentheater kenne. Die Idee gefällt mir, sie ist dem Material angemessen. Dann entstand eine Szene, die mit dem Schwarz-Weiß-Thema spielt: ist die mittlere Dame schwarz oder rosa? Dann versuchte ich es auf neutralem Grund: Schiffe. Die, dachte ich, liebt auch Jürgen. Aber die Bildwirkung blieb zu schwach. Und so kehrte ich zu den Figuren zurück.

Ich will über die entandenen Bilder jetzt gar nichts weiter sagen. Gespannt bin ich auf eure Kommentare. Zum besseren Sehen bitte anklicken.

Über gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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23 Antworten zu Jürgens Bildmaterial, 1. Fortsetzung

  1. Ulli schreibt:

    Liebe Gerda, die beiden unteren Bilder habe ich direkt kommentiert, hier möchte ich nur noch loswerden, dass ich die Boote gar nicht so schwach finde, wenn der Hintergrund ein farbiger wäre…
    die Puppenspieler haben etwas sehr sakrales –
    nun schauen ich einmal weiter was dir noch so einfällt!
    Herzliche Guteabendgrüße zu dir hin, Ulli

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  2. kunstschaffende schreibt:

    Ich bin von jeder Variante sehr begeistert, weil aus der Neuenstehung beide Seelenbilder zu sehen sind! Ich finde sie sehr gelungen!

    LG Babsi

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  3. kopfundgestalt schreibt:

    Die Schiffe gefallen mir!
    Kommt da ne Schlange runter?

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  4. christahartwig schreibt:

    Ich bin sehr beeindruckt und vollkommen fasziniert, was Du daraus machst. Gehe ich recht in der Annahme, dass du die Schnipsel nicht mehr bearbeitetest, sondern so verwendest, wie sie an Dich übergeben werden? Das würdet von einem Einfühlungsvermögen und einer Form von Demut vor dem Material zeugen, die wahre Größe hat, ohne das spielerisch Leichte vermissen zu lassen.

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    • gkazakou schreibt:

      Danke, Christa, für deine freundlichen Worte. Ja, du gehst recht in der Annahme, dass ich die Teile nicht verändere. Manchmal ist die Versuchung groß, ein Teil an die eigene Bildidee anzupassen, aber ich bin da sehr streng mit mir. Es ist für mich eine Übung, wie diese ganze Legearbeit: Ich sage mir: nimm die Dinge im Leben an, so wie sie kommen, und mach das Beste draus. Die Fakten kannst du nicht ändern, aber du kannst sie neu auslegen. Das ist die Philosophie dahinter.
      Die damit zusammenhängende Idee ist das Recycling. Alles ist wertvoll, du musst es nur in einen geeigneten Kontext stellen. ich klebe nichts fest, sondern benutze immer wieder dasselbe Material, das ich aus eigenen zerschnittenen Gemälden gewonnen habe – bzw neuerdings eben auch als Geschenk von Susanne und Jürgen erhielt. Dies Arbeiten mit Fremdmaterial ist eine neue hoch interessante Erfahrung.

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      • christahartwig schreibt:

        Das heißt also, festgehalten werden Deine Legearbeiten (die ja demnach keine Collagen sind) nur im fotografierten Bild? Konzeptionell und von der Philosophie her ist das sehr interessant. Was die Werke angeht, finde ich es ein bisschen schade. Ich wollte schon fragen, wer Dein Galerist ist. Du hättest Einzelausstellungen verdient.

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    • gkazakou schreibt:

      Danke Christa. Ich habe bisher schon ein paar mal Lege-Arbeiten ausgestellt, in Athen und in in einer Kleinstadt, das Interesse war sogar hier recht groß. Das meiste hängte ich als Foto in Originalgröße (50 x 70) oder auch in anderen Formaten, dazu ein paar Originale, die ich mit einem Spezialkleber verklebt habe (die Teile lassen sich hinterher wieder ablösen). – Ein Galerist wäre toll, hab ich aber nicht, muss ich immer selbst hinterrennen..

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  5. wildgans schreibt:

    Die mit Handschriftteilen versehenen Schnipsel transportieren für mich Lebenswelten, ganz egal, ob lesbar oder nicht…
    Gruß von Sonja

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  6. Agnes Podczeck schreibt:

    Ich finde die ersten beiden Legebilder besonders beeindruckend. Ulli schrieb, glaube ich, die wirken „sakral“. Dem kann ich zustimmen. Sie haben etwas ausgesprochen meditatives.
    Liebe Grüße
    Agnes

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  7. kormoranflug schreibt:

    schwarz /weiss geht doch gar nicht!(lach) Schlimm finde ich die rosa Zutaten.

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  8. www.wortbehagen.de schreibt:

    Mich stört keine Farbe hier. Das schwache Rosa macht sich sehr stark in der sonst schwarz/weißen Auslegung, liebe Gerda, und die beiden oberen Bilder sind auf jeden Fall meine Favoriten.
    Ich überlegte lange, welches von beiden mich mehr anspricht. Mal war es das eine, dann wieder das andere. Aber dann traten die Puppenspieler immer mehr in den Vordergrund und bestimmte Details überzeugten mich, die beschriftete Weste und das umgedrehte herzförmige Teil der linken Handpuppe, die mir doch sehr lebendig scheint. Vielleicht ist es doch ein Mensch, der auf einer Hand hochgestemmt wird von einem sehr starken Puppenspieler?
    Deine Kreativität setzt sich gegen das Unbekannte, noch etwas Fremde, durch und überzeugt es, mitzumachen bei diesem Spiel, das Du ihm freimütig anbietest

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  9. www.wortbehagen.de schreibt:

    Du knackst sie ausgesprochen gut und sehr einfühlsam
    Liebe Gutenachtgrüße von Bruni

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