Wörter über Wörter stehen für Christianes Adventsetüden zur Auswahl! Ich fühle mich fast wie in den von Waren überquellenden Kaufhäusern, wo alle schreien:
„Ich! Nimm mich! Lass mich nicht im Stich!“
Da ich, besonders in dieser vorweihnachtlichen Zeit, ein gutherziger Mensch bin, habe ich all die Schreihälse genommen und so weit kondensiert und zusammengeschnürt, dass sie in die erlaubten zehn Säcke passen. Ich hab sogar die drei Säcke eingespart, die ich voriges Mal zu viel verbraucht hatte.
Kondensierte Adventstimmung
Hoffnungglühweineinsamkeit
drauf freut sich jetzt die Christenheit.
Zauberzimtsternlichterketten
mögen uns vorm Trübsinn retten.
Finsternisblueskaterstress
lass sie los, trink und vergess.
Zuckerorgiebackblechschnee
machen satt und tun nicht weh.
Kuschelsockengeschenklotterie
heut gewinnst du oder nie!
Spendenaufrufkerzenschein
sag mal Ja, vergiss dein Nein.
Angstchriststollendominosteine
Küss mich, iss und trink vom Weine,
denn ohne dich bin ich alleine.
Da capo.
Das Bild habe ich in ver Vorweihnachtszeit 2015 auf weißer Pappe 70 x 50 cm aus einem zerschnittenen Aquarell gelegt, dann geschüttelt und erneut fotografiert. Es verführte mich dazu, diese fast zufällig gefundene Methode weiter zu entwickeln – bis heute.
Zum Vergrößern bitte anklicken.
Das linke Bild ist so schön. Meine Nimm2-Oma hatte ein Service (Kaffee- und Ess-) mit einem sehr ähnlichen Muster. Ich bin noch im Besitz des letzten noch existenten Tellers, der nach ihrem Tod sieben Jahre und meine aufmerksame Großtante brauchte um mich zu finden.
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Was ich noch sagen wollte, liebe dergl: Wenn du Freude an dem Bild hast, darfst du es dir gern ausdrucken. Es wäre mein Weihnachts-Geschenk für dich. Liebe Grüße!
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Das bedeutet, ich kann es mir abspeichern, morgen drucken und dann als Platzset laminieren, ja? Ich danke vielmals.
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wie schön! Möge dieser Teller, der dir so wunderbarer Weise zugekommen ist, dir nicht zerbrechen, so dass du noch lange Freude dran hast. !
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Meine Nimm2-Oma war die Mutter meines Vaters, die zu der ich so lange ich konnte abgehauen bin, wenn es irgendwie ging und mehr als den Teller habe ich eigentlich nicht von ihr. Ich kann mich noch erinnern als kleines Kind wie toll ich das immer fand. Wie hatten so blödes feine Leute-Geschirr, langweilig weiß, und sie so schönes buntes orangegrünblauliarotgelb gemustert. War ich immer ganz begeistert.
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Ja, toll. Solche Erinnerungen sind wunderbar. Und ja: du kannst dir das Bild ausdrucken (lassen), wie du möchtest. ich freu mich, wenn es dir Freude macht als Platzset – soviele du brauchst.
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Danke!
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Die Form des geschüttelten Zufalls finde ich total klasse!
Hab einen schönen Abend!
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danke! Mir gefällts auch 🙂
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Die zwei letzten Zeilen von deinem Advents-Protest-Gedicht haben mir am besten gefallen.Küss mich, iss und trink vom Weine, denn ohne dich bin ich alleine. Kann man erfolgreich zu jeder Jahreszeit anwenden. Frohes Fest!
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Danke! Frohes Fest!
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Heute sag ich mal nix weiter, sondern sende dir nur eine Umarmung voller Lächeln: so schön, dass es dich gibt ( und klar, deine Bilder und Verse auch)
liebgrüß, Ulli
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Liebe Ulli, dein Lächeln und deine Umarmung kamen hier an, ich danke von Herzen.
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Ja, du triffst es: die Mischung aus Weihnachtsseligkeit und den Abstürzen, die hinter der Fassade lauern, klug und von leichter Hand heiter gemischt. Ziemlich großartig, und die Bilder dazu auch, ich kann dergl mit dem Platzset gut verstehen.
Danke! 🙂
Liebe Grüße
Christiane
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dank dir, liebe Christiane! Schön, dass es die Anregung der etüden gibt, sie hilft mir, im Heiteren zu bleiben und nicht abzustürzen. Sei von Herzen gegrüßt!
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Abstürze, die hinter der Fassade lauern, oh, das merke ich mir. Man möchte solche Unglücke unbedingt verhindern, deshalb gibt`s bei uns auch nix Hochprozentiges, denn das könnte anfachen…
Diese Zufallsschnipselcollagen gefallen mir sehr!
Gute Zeiten dort im südlichen Gefilde!
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da hast du wohl nicht Unrecht, liebe Frau Wildgans. Das Hochprozentige gilt es zu meiden. sonst kommt man leicht ins Taumeln.
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Kaleidoskopbunt wie Weihnachten sind Deine Schüttelbilder und die Reime,liebe Gerda. Ich kann dergl so gut verstehen, ich habe noch einen kleinen blau emaillierten Eimer mit Maiglöckchen darauf, in dem meine Großmutter früher im Dorf die Milch holte,eines der wenigen Erinnerungsstücke.
Aus vorweihnachtlich stiller Klause einen herzlichen Gruss,Karin
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Danke Karin! Das ist auch ein schöner, Erinnerungen stützender Gegenstand! Ich habe eine geborstene runde Dose aus Eichenholz mit eingeschnitzten Girlanden, das einzige von meiner Oma väterlicherseits. Darin stehen meine Bleistifte, Kulis und dünnen Pinsel. Und von der anderen Oma habe ich ein Messer mit geprägtem schwerem Silbergriff, die Klinge wurde erneuert. Das ist ein Überbleibsel aus ihrem zweimal ausgebombten Haushalt. Es sind Kleinigkeiten, aber mir sehr lieb. Ein herzlicher Gruß aus dem grauen Tag.
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Liebe Gerda, Deine etüdige Weihnachtsgeschichte hat mir nun eine lächelnde kondensierte Adventsstimmung gebracht hat, ich habe zuerst gestutzt und mich dann sehr über Deine humorigen Zeilen gefreut, denn Du hast keine Mühen gescheut, um alle vorgegebenen Worte unterzubringen. Zauberzimtsternlichterketten hat mir besonders gut gefallen und ich bestätige gerne, ohne eine gehörige Portion Humor kommen wir nicht unbeschadet durch diese Zeit, in der alle nach Glühwein rufen, nur ich krieg davon Kopfschmerzen und er schmeckt mir nicht.
Dein kleines wundervoll geschütteltes Aquarellbildchen rechts unten gefällt mir am besten, es wirkt so liebenswürdig und weihnachtlich
Liebe Grüße zur Nacht von Bruni
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Hab Dank, liebe Bruni! Ich hoffe, viele Zauberzimtsternlichterketten schmücken deinen Ort, und bin sicher, dass dir in diesem Jahr jeglicher Finsternisblueskaterstress erspart bleibt!
(Ich bitte, die rhythmische Eleganz dieser Wörter zu beachten! 😉 )
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ich habe selbstverständlich ganz genau auf Deine rhythmische Worteeleganz geachtet und manchmal ziemlich gegrinst 🙂 Ich sage nur Kuschelsockengeschenklotterie *g*
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Liebbe Bruni, ich grinse dir zu. Übrigens habe ich ein Wort ausgelassen, erstens weil es grad Ullis Folterstätte war, zweitens weil es jetzt ständig im Anti-Terror-Gerede ist: den Weihnachtsmarkt.
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Super! 🙂
Die Sprache ist wirklich faszinierend: Wie aus der Aneinanderreihung von Worten Bilder vor dem inneren Auge entstehen, gedankliche Gebilde, die zugleich unfassbar und doch exakt definiert erscheinen.
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Yes, Mama, Sprachkünstlerin.
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