E schreibt mir heute, als Erwiderung auf meinen Blog-Beitrag zu Bassae: „Ich war 1967, im Oktober, dort. Wir sind hingewandert…viele Stunden lang. Ein Hirte, der zu seiner Herde wollte, holte uns ein…wir gingen eine lange Zeit zu Dritt. Sein wiegender, ruhiger, großer Schritt bestimmte unseren Rhythmus—und das Schauen.“
„Der Hirte, der zu seiner Herde wollte. Sein wiegender, ruhiger, großer Schritt“.
Das war vor 50 Jahren. Und so ist es (fast) noch heute. Zwar: der Tempel ist jetzt verpackt. Aber: Die Herden grasen immer noch frei, ohne ihren Hirten, der nur manchmal nach ihnen schaut. Vielleicht hat er jetzt ein Moped und sein ruhiger Schritt ist ihm abhanden gekommen. Auch wir waren im Jahr 2017 nicht per pedes, sondern per Automobil unterwegs zum Apollon-Tempel.
Doch: Am Wegesrand, im Schatten eines Eichen-Wäldchens ruhte eine Ziegenherde. Zwei riesige Böcke standen bei den Weibchen – dunkler als meine liebliche Myrte. „Pan“, sagte P, als sie sie erblickte. Pan, der große Gott der freien Natur, sein Name bedeutet „All“. Hier ist er daheim, der Ziegenbock-Gestaltige, All-Gewaltige: in Arkadiens Bergwelt. Immer noch. Wenn du ihn erblickst, stockt dir der Atem.
Ich pirschte mich vorsichtig an die Gruppe heran, um sie nicht aufzuschrecken.
Doch auch in Arkadien wechseln die Zeiten – wenn auch sehr langsam. Auf dem Rückweg, nahe dem Dorf Karitaina, sahen wir andere Herden: Rehe und Rehböcklein, dazu auch den einen und anderen Vogel Strauß. Sie bewegten sich auf eingezäunten Flächen. Sie grasten das spärliche Grün ab und nahmen die Blätter, die wir vom Wegrand rauften, gierig entgegen. Wildbraten ist eine Alternative zu den üblichen Fleischgerichten. Ich bin froh, dass ich den Tieren freundlich ins Auge blicken konnte. Ich esse sie nicht mehr.
gefällt mir sehr, dein Beitrag, heute noch relaxen und dann gut in die neue Woche starten, dass wünsche ich dir.
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Ich kann Dich gut verstehen! Die Tiere sind, so wie Du sie uns zeigst, am schönsten anzusehen und so sollten alle Tiere leben dürfen! Das wäre wunderbar!
❤liche Sonntagsgrüße Babsi
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Liebe Gerda, die Ziegen, die frei herumlaufen dürfen, machen mir am meisten Freude. Eingezäunte Tiere haben für mich immer etwas Trauriges und einen Strauß zu sehen, fern von seiner Heimat, noch einmal mehr. Hier gibt es auch Straußenfarmen und Alpakaherden … es ist bei mir immer mit einem Fragezeichen verbunden!
Schön, dass du deinem Vorsatz treu geblieben bist, in dem Camp gab es jeden Tag Fleisch, schlechtes Fleisch, für die NichtfleischesserInnen ersatzweise Soja, auch das gefällt mir nicht in diesen Mengen und dann gibt es noch eine kleine vegetarische Küche am Platz, die Köchin dort weiß absolut wie es geht, wir mögen uns sehr gerne, so von Kollegin zu Kollegin 😉
herzliche Grüße sende ich dir
Ulli
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Bei den Eingesperrten ist die Absicht, sie zu Fleisch zu verarbeiten, leider allzu handgreiflich, selbst wenn sie es vergleichsweise gut haben. Die wild lebenden Ziegen werden selten eingefangen, gehen, wohin sie wollen und haben ein intensives Liebesleben ….Mich wunderte, dass die Herde zwei große Böcke ertrug.
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Ein intensives Liebesleben, das bringt mich zum Lächeln.
Fein, deine Berichte!
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Nun, dem Pan, dem Teufel und dem Ziegenbock wird nicht zu Unrecht Lüsternheit nachgesagt 😉
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Ein Bild wie vor 1.000 Jahren, die Ziegenherde mit dem punklen Pan. Wundervoll, liebe Gerda.
Beim Strauß sieht es aus, als hätte der Baum ihm seine kahlen Äste für einen Haarschmuck geschenkt 🙂
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Ja, der Baum erbarmte sich. Der Pan ist sogar noch älter. Was sind 1000 Jahre vor dem Leben der Erde?
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Nichts, nur für uns Menschlein ist es viel
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