Seit zwei Tagen probiere ich eine neue Legetechnik aus. Es fing an mit der Hexe im Wald, der ich lz’s Zettelchen brachte. Ulli meinte dort, dass dies Legen auf gemaltem Grund womöglich dreidimensionale Effekte hervorbringe. Um zu sehen, was damit anzufangen sei, machte ich die „Anzieh-Landschaft“ – Sonnenuntergang. Heute nun lief mir das Wort „Futterneid“ in der Kolumne von Doris Mock-Kamm über den Weg (hier) – und, da sich Untergrund und Schnipsel den Platz steitig machten, dachte ich: Vielleicht kann ich sie miteinander versöhnen?
Dabei stellte ich fest, dass ich mit relativ unstrukturierten farbigen Bild-Untergründen weit besser klarkam als mit strukturierten schwarz-weißen. Das neue Thema setzte sich im ersten Fall leicht gegenüber dem Grund durch. Ich zeig euch mal zwei solche Gründe und wie sich die futterneidischen Vögel darauf ausnehmen:

Der Untergrund „Drunten am Fluss“, darüber gelegt die beiden streitenden Vögel.

Der Untergrund „Waldlichtung“, darüber gelegt die beiden streitenden Vögel.
Wenn du die Bilder anklickst, siehst du die gelegten Vögel besser und kannst verfolgen, wie sich die Linien und Farben der Vögel mit dem Untergrund verbinden.
Ich nahm dann eine mehr strukturierte, schwarz-weiß-gelbliche Arbeit, die ich ganz gerne mag („Hafenbild“), und versuchte auch darauf mein Glück. Aber es wurde nichts. Vordergrund und Untergrund wollten sich einfach nicht miteinander vertragen
Allerdings, so leicht gebe ich nicht auf. Also dachte ich mir eine andere Szene aus, bei der ich nur sehr gelinde mit farbigen Schitzeln interveniere und dem Grund mehr Raum gebe. Vor der modernen Hafen-Kulisse spielt sich ein altertümliches Willkommensritual ab. Vielleicht funktionierte es so besser? Doch ach, auch dieses Bild ist schwer zu „lesen“ und bleibt in sich ziemlich brüchig.
Für die Faulen, die nicht gern Bilder anklicken, hier die beiden Futterneid-Bilder noch mal in groß. Gibt es nun eine dreidimensionale Wirkung? Ich weiß es nicht. Aber Spaß macht es.






Ich sehe schon eine dreidimensionale Wirkung, beim oberen noch mehr als beim unteren Bild.
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Guten Abend Gerda, danke für die Erwähnung meines Textes! Aber mehr freut es mich, wenn durch einen kleinen Gedankenbegriff etwas Neues entsteht. Denke Wörter, Bilder, Gefühle sind die Staubkörner, die uns anregen schöpferisch die Welt zu erkunden. Der dreidimensionale Eindruck kann man auf den Photos erkennen, denke aber wie so oft bei Photographien von Bildern, daß sie das Orginal nur bedingt wiedergeben. Du schreibst, daß du mit den unstrukturierten Untergründen, also Hintergründen besser arbeiten konntest. Vielleicht liegt das daran, daß dadurch der vordere Teil klarer zur Geltung kommt und somit die dreidimensionale Wirkung verstärkt? Liebe Grüße Doris
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Danke Doris für deinen ausführlichen Kommentar. Ich glaube übrigens nicht, dass die 3-Dimensionalität verstärkt wird, wenn die vorderen Bilder klarer zur Geltung kommen. Sie wirken dann eher wie farbige Scherenschnitte (was sie ja auch sind). Vielmehr meine ich, dass es auf die Verschränkung von Vorder- und Hintergrund ankommt. Ich experimentiere noch. Liebe Grüße, Gerda
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Bei der Betrachtung der „farbigen Scherenschnitte“, wie Du sie bezeichnest, liebe Gerda, assoziiere ich ebenso keine Dreidimensionalität, aber sie erinnern mich sehr an Ergebnisse, wie sie bei der Photographie mit Spiegelreflexkameras erzielt werden. Eine hohe Auflösung, Schärfe im Vordergrund, der Hintergrund taucht eher ab, welches Deiner „Verschränkung von Vorder- und Hintergrund“ entspricht. Liebe Grüße, Lotar
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Vielen Dank, Lotar, für diesen Hinweis. Der Vergleich ist zutreffend. Liebe Grüße, Gerda
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Pingback: Legen auf gemaltem Grund: „Weltzustände“ | GERDA KAZAKOU
Die beiden Futterneidischen auf der Waldlichtung gefallen mir sehr
Dein Hafenbild mag keine futterneidischen Vögel in seinem Vordergrund und mit der Dreidimensionalität tue ich mir sehr schwer. Mal meine ich, etwas von ihr zu erkennen und dann ist sie schon wieder weg. Kann auch an meinem Sehvermögen liegen, ich weiß es nicht.
Ich glaube, sie ist hier auch nicht ganz so wichtig. In den Motiven selbst und in den bunten Legeteilen liegt schon so viel zum Entdecken, daß ich vollauf damit beschäftigt bin.
Ich wünsche Dir eine gute Nacht, liebe Gerda
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es gefällt mir, dass du nicht siehst, was nicht da ist, liebe Bruni. Und dass du entdeckst, was da ist. Liebe Grüße dir zur Nacht. Gerda
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Tja,liebe Gerda …
Manchmal macht mein Blick was er will.
Einen guten Morgen wünsche ich dir
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Du schreibst bei dem Bild mit dem schwarzweissem Hintergrund, dass es brüchig bleibt und schwer zu lesen und doch ist es gerade dieses Bild, das mir besonders gut gefällt, vielleicht gerade wegen seiner Brüchigkeit- dreidimensional ist es auf alle Fälle, ebenso die Futterneidbilder, die mich amüsieren 🙂
herzliche Grüsse
Ulli
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O danke! Nun, Brüchigkeit ist für mich eigentlich auch keine Negativ-Qualität. ich freu mich immer wieder, wie vieles wir ähnlich sehen. Alles Gute dir! Gerda
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Ja, liebe Gerda, diese Freude teile ich mit dir auch!
Und mal ehrlich … was wäre das Leben ohne Brüche?
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