
Mein kleiner Jagdhund namens Tito, gefunden vor ca 9 Jahren, legt mir den Kopf aufs Knie und bettelt. „Was sitzt du am Computer, anstatt die letzten Sonnenstrahlen für einen Spaziergang zu nutzen? Der Wald ist nah!“ Recht hat er.

Der Syngrouwald ist unsere tägliche Labsal, wenn wir in Athen sind. Eine sozial denkende Familie namens Syngros hat ihn vor drei oder vier Menschenaltern gestiftet mit der Auflage, dass nur landwirtschaftliche Ausbildung darin erlaubt ist. Und so gibt es ein Feld mit hunderten von Weinrebensorten, eine Plantage mit alten Mandelbäumen, eine Baumschule, Bienenstöcke für die angehenden Amateurimker, Wiesen mit allerlei Wildblumen, Alleen mit hohen Zypressen und einen teils jungen, teils alten verwunschenen Pinienwald. Die anliegenden Gemeinden haben zwar immer wieder versucht, Stücke abzuschneiden, Straßen hindurchzulegen, es wurden auch Brände lelegt und das das große Gelände umfassende hohe Gemäuer aus Feldsteinen wurde immer mal wieder niedergebrochen.
Doch der Wald hat alle diese Attacken überstanden, dank vor allem einer kleinen Gruppe von Freiwilligen und einem Verein, der gegen alle Eingriffe juristisch vorging. Mit Erfolg. Zeitweise führten wir sechs Prozesse gleichzeitig, finanziert ausschließlich durch Mitgliederbeiträge. Die Freiwilligen pflanzen neue Bäume, bewässern sie, sammeln Müll, sorgen dafür, dass im Hochsommer, wenn höchste Brandgefahr herrscht, die Tore geschlossen bleiben, organisieren den Brandschutz. Ich bin ihnen sehr dankbar und habe bisweilen selbst ein wenig mitgeholfen, habe Bäumchen gepflanzt, Geld für die Bewässerung spendiert und Müll gesammelt. Hier seht ihr das Häuschen der Freiwilligen, in dem sie ihr Werkzeug aufbewahren.

Echt schön! Ich beneide Dich ein bisschen. 🙂
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😉
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Eine sehr sinnvolle Initiative. Ich finde solche Vereine großartig in denen Menschen für Dinge und Orte, die ihnen wertvoll sind entweder auf die Barrikaden gehen oder einfach selbst etwas zu deren Erhaltung beitragen
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Manchmal (oft) ist eine kluge Kombination von Protest, Prozesse führen und Selbsttun die einzige Lösung, die zum Erfolg führt.
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Gott sei Dank, dass sich darum gekümmert wird, dass der Stadtwald bestehen bleibt!
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Ja Katrin. Es sind einfache Menschen wie du und ich, die sich da engagieren. Leute ohne Einfluss und Geld, abert mit viel Liebe und Engagement. Die Politiker befördern oft genug die Katastrophe, weil sie Interessen von wenigen bedienen.
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Für die zählt meist nur das Geld, was in der Kasse klingt. 😦
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Liebe Gerda,
was für ein schöner Wald, da kann ich Hund Tito gut verstehen, dass er dort noch einmal hin möchte, bevor es ganz dunkel wird. Und eine tolle Geschichte über bürgerliches Beharrungsvermögen zum Schutz dieser kleinen Oase. So muss es sein!
Viele Grüße, Claudia
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Danke Claudia! Ja, es ist ein herrliches Stück Wald, das ich langsam in- und auswendig kenne. Aber immer noch gibt es kleine Überraschungen.
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Toll!
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toll, wo du ausspannen kannst – die klänge/geräusche, die dich beim abendspaziergang begleiten, sind sicherlich entsprechend: wahrscheinlich eine mischung aus megastadt und natur!
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Hab Hörgeräte, die nehme ich raus, wenn mir der Verkehrslärm zu nah kommt 😉
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möcht ich manchmal auch, noch muss ich es mit überhören versuchen!
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