Jetzt beginnt die fröhliche Jagdsaison, peng! peng! Am 15. September ist es so weit, da ist so ziemlich alles, was da kreucht und fleucht, zum Abschuss freigegeben.
Was ein richtiger Mann ist, ist auch ein Jäger, versichert man mir. Das war immer so und wird immer so bleiben, auch wenn die Hasen und Rebhühner in der freien Wildbahn Mangelware geworden sind. Man züchtet sie eben, setzt sie aus und hat was zum Erschießen. Hier die Zuchtergebnisse und der Jägersmann. Peng Peng!
Der Jäger aus Kurpfalz reitet nun mit seinem Jeep in die Berge, das Gewehr mit dem Zielfernrohr auf dem Nebensitz. Der Bauch, in der jagdfreien Zeit angemästet, sucht es sich bequem zu machen im Tarnanzug. Aussteigen, ein Zigarettchen rauchen, einen bequemen Ausguck suchen, und wenn das erste Vögelchen erscheint, peng peng!
Frischauf, zum fröhlichen Hetzen
fort in das grüne Feld!
Wo man mit Garn und Netzen
das Wild gefangen hält.
Auf, ladet eure Röhren
mit Pulver und mit Blei
und macht der Jagd zu Ehren
ein fröhlich Jagdgeschrei.
(G.B.Hancke, 1724. 6. Strophe von Auf, auf zum fröhlichen Jagen, auf in die grüne Heid’)
Ein weibliches Gemüte
hüllt sich in Federn ein,
ein tapfres Jagdgeblüte
muß nicht so träge sein.
…reimt der Herr Hancke dann weiter, zur Freude der jagdfreudigen Männerwelt. Doch was weiß er schon vom weiblichen Gemüte und dessen Sehnsucht nach Harmonie zwischen Mensch und Natur?
Ich jedenfalls sammle sie ein, die Patronenhülsen, die bunten, die da heruntergefallen sind aus des Jägermanns zielgenauem Schießgewehr. Meine Plastiktüten füllen sich, während ich singe:
Ich schieße keine Vögel tot, ich lass sie lieber leben / Und füttre sie mit Roggenbrot und rötlichen Zibeben.
Traumvögel und lebende Vögel habe ich sehr gerne, lieber als Jagdtrophäen, tot und ausgestopft
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