Gestern leitete Cynthia mich an, eine Zeichnung zum Thema „Ich entscheide mich zum Frieden mit …“ allen möglichen Aspekten meines Lebens zu machen, mit denen ich nicht in Frieden bin. Eigentlich, so dachte ich, habe ich längst meinen Frieden mit allem gemacht, aber dann fiel mir doch das eine und andere ein, wo Besserung möglich wäre, und so füllte sich das Blatt.
Dann ging es ans Ausmalen. Ich fand für jedes einzelne Thema eine besondere Farbe, ein besonderes Muster, fasste auch mehrere zusammenstehende Kreise farblich zusammen und füllte schließlich das ganze Blatt mit Farben.
Hundert bunte Luftballons! Das sah leicht und verspielt aus und gefiel mir ganz gut. Später aber versuchte ich, nach Cynthias Beispiel, die zentrale Struktur zu verstärken.
Auch das gefiel mir recht gut. Ich empfand freilich, dass es mir im Moment nicht ums Loslassen, sondern ums genauere Betrachten meiner „Unzufriedenheiten“ ging. Ich mochte sie nicht summarisch loslassen.
Also setzte ich mich heute hin, tippte mit geschlossenen Augen auf meine Zeichnung: Welchen Bereich würde ich mir genauer ansehen? Mein Finger fand den Kreis „Frieden mit mir selbst“. Und ich dachte: Genau! Wenn ich mit allen Aspekten meiner selbst Frieden mache, dann habe ich auch alle anderen Sektoren befriedigt.
Aber wie sollte ich vorangehen? Ich beschloss, mir Hilfe bei den Tarotkarten zu holen. Und zog die Karte „das Gericht“. Bingo! Ich besah mir den blonden Engel mit der Posaune und dem roten Auferstehungskreuz und die fröhlichen Nackten, machte dann eine flüchtige Skizze. Ich selbst liege als Kreis geschützt in der Erde und warte auf die Dinge, die da kommen werden. In den Lüften beginnt es sich zu regen, es wogt auf- und ab, und ein spitzes Dreieck zielt von Rechts auf mich.
Am Ende ist eine sich über zwei Seiten erstreckende Zeichnung entstanden, die mich froh stimmt. Alles bestens mit mir! Ich habe Frieden mit mir selbst und der ganzen Welt gemacht. 🙂




Boah… MEGA, liebe Gerda!
Du hast das ja ganz großartig weiterentwickelt. Auch die ‚zufällige‘ Auswahl mit geschlossenen Augen und Deine Erkenntnisse daraus und Umsetzung in einer zweiten Zeichnung finde ich sehr gelungen. (Geradezu magisch… wenn Du den Begriff erlaubst 😉 ).
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erlaube ich gern, Cynthia! 🎩🐇. Und Danke! 😊
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Es ist mir immer wieder eine Freude!
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W und n d e r b a r !
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😊 und Danke, Ulli!
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Da steckt Wunde drin, liebe Ulli?! 🙂
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Ja, so ganz Ausversehen, eigentlich sollte es so aussehen:
W u n d e r b a r – da hat mal wieder die Autokorrektur zugeschlagen und ich habe nicht überprüft. Seufz …
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soll ich es verbessern? (Die Verwandtschaft Wunde und Wunder ist mir schon bisweilen aufgefallen)
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wie ich schon schrieb: Wunde und Wunder sind wort- und geistesverwandt. Ich habs schon früher mal festgestellt. Da erst fiel mir Beuys ein, der erklärend zu seiner Installation sagte: „Zeige deine Wunde, weil man die Krankheit offenbaren muß, die man heilen will.“ (https://gerdakazakou.com/2021/09/04/zeige-deine-wunde-ein-therapeutischer-ansatz/)
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Lass es ruhig so stehen, du hast nun einen feinen Bogen zu Beuys geschlagen. Das lese ich nachher noch nach. Jetzt gerade backe ich noch einmal.
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Ja, ich erinnere mich.
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Deine letzte Zeichnung ist unglaublich gut.
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Danke, Gisela!
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Aber auch die vorletzte Zeichnung neben der Karte.
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Toll! Jetzt bin ICH hin und weg liebe Gerda. Einfach fantastisch, was sich bei dir alles entwickelt!
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Danke dir, Almuth!
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Dann Glückwunsch!
Daß es so einfach gehen konnte…
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So ein tolles Bild! Ich sehe die neue Seite quasi als einen Ausweg aus dem Getümmel. Und auch der Impuls gefällt mir, ich allerdings schrieb gestern alles schöne auf, was ich im letzten Jahr machte und auch, was ich schaffte und es war gar nicht so wenig! Ich war ganz im Frieden, dann heute früh die Nachrichten und wirre Interpretationen brachten mich fast schon wieder heraus.
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Ja, leicht wird man aus seinem Gleichgewicht herausgeschleudert, man muss sich schon gut anschnallen bei dem Tempo, in dem die Ereignisse auf einen niederprasseln. Drum ist die tägliche Meditation unerlässlich.
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Fast schließt sich der Jahreskreis. Was noch beenden und dann loslassen und was mitnehmen und im neuen Kreis zur Blüte bringen?
In der Mitte sein und in der Mitte bleiben. Frieden ist da und öffnet eine Welt der Wunder. Fließen von Moment zu Moment, wissen, verwirklichen, lernen.
Frieden im Außen? Was kann ich tun?
„Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht.“ Vaclav Havel
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Danke, Leela, für deinen sinnreichen schönen Kommentar.
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Diese Worte möchte ich mir gern – in mein Tagebuch – abschreiben. Ich wünsche, daß sie wahr werden.🙏🌹🌌
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Er sagt es ganz wunderbar, der Herr Havel! Ich habs so oft mit der Hoffnung, nun weiß ich auch, wieso *lächel*
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Das Kreuz hast Du vor allem so wahrhaftig gezeichnet. Und das Auge sagt auch einiges.
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danke, Gisela
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Sehr interessant 🙏
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