
Maisgelb strahlt tiefe Ruhe und Wärme aus, ein wenig wie Honiggelb, nur deutlich matter.
Wie verschieden doch ist, was sich hinter dem Wort „Gelb“verbirgt! Früher fand ich es eine schwierige Farbe, weil es nach vorn drängt. Immer wieder habe ich mit verschiedenen Gelbs experimentiert und ausprobiert, wie die anderen Farben dagegen standhalten. Mein kleiner Sohn hatte da keine Probleme. Vier Jahre erst, wusste er bereits, wie man das Gelb zur Wirkung bringt und zugleich im Zaume hält.
Gelb drängt nicht nur nach vorn, sondern neigt auch dazu, aus der Reihe zu tanzen. Es ist halt sehr dynamisch und bewegungsfreudig. Nur das Weiß ist noch vorwitziger.
Gelb bringt dem fröstelnden Menschen Wärme, Entspannung. Mag auch das Wetter grau und kalt sein – ein wenig Gelb hinter den Fenstern der armen Häuser lässt das Herz freudiger schlagen.
Dasselbe Gelb freilich auch kann Gefahr und Zerstörung anzeigen.
So findet auch in dem Bild, dass du, Myriade, als zweites präsentierst, das Gelb seinen Platz. Spärlich nur tritt es auf, und es wärmt nicht, sondern die wenigen gelben Pinselstriche und Kleckse steigern die Trauer über das Verlorene.

Wie anders ist die Empfindung angesichts der gewaltigen leuchtend gelben Wolke, die über dem violetten Meer treibt!
Der Mais hat einiges von der Sonnenkraft, die ihn hat reifen lassen, in sich gespeichert, als Süße und Wärme teilt sich uns diese Kraft mit, wenn wir den Mais essen, frisch geröstet auf dem Holzkohlenfeuer.
Wenn diese Sonnenkraft aufgebraucht ist, bleibt die weißlich-bräunliche Hülle zurück.
Niemals, auch an den trübsten Tagen, möge uns das sonnige Gelb völlig fehlen!
Möge es auch in den grauen Städten nicht nur als elektrischer Schein, sondern als lebendige Sonnenkraft immer präsent bleiben!
Dies ist ein Beitrag zu Myriades Impulswerkstatt September-Oktober 2024, zum Bild 3 mit einer „Verbindungsübung“ zu Bild 2. Die eingefügten Arbeiten sind von mir, mit Ausnahme des Aquarells meines vierjährigen Sohnes und der beiden von Myriade als Impuls gesetzten Fotos.








Ich finde Deine Sichtweise zur Farbe gelb interessant, wobei ich es nicht so sehe, daß Gelb sich in den Vordergrund drängt!
Vielmehr bringt sie positive Akzente in das Bildgeschehen!
Es heißt ja auch, gelb sei symbolisch die Farbe des Neides, hab ich mal gelesen!
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das Weiß drängt noch stärker nach vorn, drum benutzte man früher Weiß zum Höhen. Gelb ist nicht immer angenehm, ich habe etliche Bilder mit unangenehmem Gelb gemalt. Mal sehen, ob ich eins finde.
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Oh ja bitte zeige eines oder mehrere!
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wie macht man das mit dem Reinkopieren?
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https://kunstschaffende.wordpress.com/wp-content/uploads/2023/10/wp-1697313599517.mov
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hier wird das Vorwärtsdrängende des Gelb durch das Rot ausgebremst, finde ich.
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Das Zweite kann ich nicht löschen, weiß nicht, ob Du es überhaupt öffnen kannst!
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Das Bild Deines Sohnes ist beeindruckend, ich sehe da einen gelben Kopf, der sehr präsent ist, jedoch nicht aufdringlich!
Auch Miriades Werke sind mit der Akzentsetzung gelb harmonisch, finde ich!
Hoffe, es ist okay, daß ich meine Werke einfach rein kopiert habe!
Würde gerne noch eines reinkopieren, da ich es gemalt habe, als meine Mutti mit einem Aorta Aneurysma um ihr Leben kämpfte!
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danke für Bilder und Kommentare! Das Gemälde ist nicht von Myriade, nur das Foto davon.
gerne noch das Bild reinkopieren!
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schön! Dein Gelb ist sehr verhalten. Darum springt es den Betrachter nicht an, sondern bleibst eingebettet und gibt der grauen Umgebung Licht.
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Danke für deine Betrachtungen zur Farbe Gelb und die gelungene Verbindung von einem Impuls zum nächsten. Gelb ist nun einmal eine sehr leuchtende, dominante Farbe aber sie kann auch einfach und kindlich wirken. Ich finde auch, dass sie oft noch an Strahlkraft gewinnt, wenn man sie auf eine kleine Fläche einschränkt. Du hast ja kürzlich ein Bild in mehreren Phasen gezeigt, in dem das Gelb wandert, von einer Version zur anderen. Ich mag solche Berichte über work in progress sehr gerne, man kann immer daraus lernen.
Babsis Gelbtöne liegen großteils im Maisbereich und passen hier sehr gut dazu.
Dein damals kleiner Sohn hatte wohl eine expressionistische Phase, die einzelnen Farben schwarz umrandet 😉 Kinderbilder sind so wunderbar spontan und unverfälscht …
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Herzlichen Dank Myriade. Dass er die Falbflächen umrandete – nicht nur mit schwarz – hat mich damals sehr erstaunt. In diesem Fall dient die schwarze Umrandung der Steigerung und Eindämmung zugleich.
Ich habe meine Liebe zum Gelb erst langsam entdeckt. Inzwischen komme ich gar nicht mehr ohne die Leuchtkraft des Gelb aus.
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Ja, gelb und schwarz sind ja die größtmöglichen Kontraste und haben miteinander und gegeneinander die unterschiedlichsten Wirkungen
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Mein Kommentar ist unterwegs durch eine Nachbargalaxie und wird hoffentlich bald eintreffen …
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🙂
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Diesmal war er schnell wieder da 🙂
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Gerda, das ist einfach „ganz große Klasse“ in Worten und Bildern. Ich bin beeindruckt. Und ich bin dem „inneren Impuls“ gefolgt
und mußte es einfach auch bei mir zeigen.
ich nehme an, Du hast nichts dagegen, daß ich dies bekannt mache.
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Das Maisbild ist wundervoll! Ich liebe Gelb, habe es spät entdeckt und nun kann ich es mir aus meinem Kleiderschrank gar nicht mehr wegdenken.
Dein Sohn hatte früh schon ein Händchen für die Malerei. Ich hoffe, er malt heute noch, Gerda!
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er malt schon lange nicht mehr, aber Kunst interessiert ihn und er hat ein gutes Auge
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Das glaube ich gerne❣️
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🙂
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