Tagebuch der Lustbarkeiten: Kommentar zum Zeitgeschehen finden

Heute stellte Myriade die Auswertung der Impuls-Monate Mai-Juni ins Netz, wobei sie u.a. auch meine diesbezüglichen Beiträge lobte (hier). Danke dir dafür, Myriade.

Mir wurde es zum Anlass, nicht nur etliches von anderen nachzulesen, sondern auch bei mir ein wenig zurückzublättern. Und da stieß ich auf einen Eintrag vom 10. Mai 2021, den ich für Impulswerkstatt und abc-etüden zugleich verfasste und dessen Schlusszeilen mir ein passender Kommentar zu den Wahlergebnissen in Frankreich (und anderswo) zu sein scheinen.

Die letzten Zeilen, zugleich die Moral von der Geschicht‘:

Gehst du nach rechts, so wird er (der Schatten) groß

Und mächtig auf der Linken

Und gehst du links, versuch es bloß

Wird er von Rechts dir winken.

 

Das war, mein Schatz, schon immer so

Seit Schatten uns begleiten

In Politik und anderswo

Wer könnte das bestreiten?

 

Für Liebhaber meiner Kata-Strophen-Kunst: der ganze Eintrag ist hier nachzulesen.

 

 

 

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About gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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13 Responses to Tagebuch der Lustbarkeiten: Kommentar zum Zeitgeschehen finden

  1. Avatar von Ulli Ulli sagt:

    Gut geschrieben und dargestellt.
    Es gruselt mich.

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    • Avatar von gkazakou gkazakou sagt:

      Ja, gruselig. Es ist ein einfaches Gesetz, das es zu beachten gilt. Das aber nicht beachtet wird. Du kennst meine Bedenken hinsichtlich der Demos „gegen rechts“. (Kraft-Gegenkraft). Was nur ein diffuses graues Schättchen war, verdichtet sich unter Druck und wird zum starken Schatten. In der Weimarer Zeit hat man zusehen können, wie sich die beiden Seiten gegenseitig verstärkten und die Mitte verschwand. Genau das geschieht wieder (Frankreich-Wahlen als Beispiel). Man kann nicht eine Weltsicht durchsetzen wollen, ohne die entgegengesetzte Weltsicht auf den Plan zu rufen.
      Zu allem anderen ist auch das Kriegs-Motiv wieder voll da. Und da ist es ebenso: je mehr die eine Seite Druck macht, desto mehr erhöht sich der Druck auf der anderen Seite. Die Lösung wäre: nachgeben, Toleranz zeigen, Luft rauslassen, gemeinsames Terrain suchen….“Den Anfängen wehren“ – im Sinne: ein Übel mit der Wurzel rausreißen – ist unmöglich, wenn die sonstigen Verhältnisse unverändert bleiben. Israel will die Hamas ausrotten, die USA den Terrorismus, Deutschland das „Nazitum“ … und was ist die Folge? Die Schatten verdichten sich mit jedem solchen Versuch.

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  2. Avatar von Myriade Myriade sagt:

    Die Kata-Strophen wunderbar wie immer. Die Überlegung mit den Schatten ist leider sehr wahr und vielfach bewiesen. Der goldene Mittelweg ist leider sehr verschattet …

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  3. Ja, auf die Lichtblicke schauen wir, ersehnen das Licht auch in der Politik zu sehen. Doch die Schatten wandern mit und wechseln ihre Seiten.
    Was bleibt uns? „Zieh mit der Sonne…“ „Geh der Sonne entgegen. Dann fallen die Schatten hinter dich.“🌞

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  4. Das ist wahr , Gerda! So war es immer und es ist wieder am Kommen und ich frage mich, wieso es so ist…. *seufz* Verstehen werde ich es sowieso nie

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    • Avatar von gkazakou gkazakou sagt:

      Dass der Schatten immer mitwandert? Das ist doch leicht zu verstehen, liebe Bruni. Alles, was wir tun, hat auch eine Schattenseite, die wir meistens nicht sehen. Das fängt beim Essen an: wir ernähren uns, wir vernichten Leben. Solange Licht und Schatten im Ausgleich bleiben, ist es weiter nicht schlimm. In der Politik führen Übertreibungen in der einen Richtung unweigerlich zu Gegenbewegungen in die andere, und je größer die Ausschläge, desto dramatischer wird es. Es geht eben nicht, dass die eine Seite ihren Kopf durchsetzen will, ohne die andere mitzunehmen. ZB immer größere Wohlstandssteigerung bei wenigen, immer mehr Privilegien auf Kosten der Arbeitenden…

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      • Vielleicht möchte ich es auch einfach nicht verstehen, liebe Gerda.
        Dass sich Licht u. Schatten abwechseln müssen, um Gleichgewicht zu schaffen leuchtet ein, aber dass es solch krasse menschenvernichtung gehen kann wie im Dritten Reich, das geht einfach über meinen Verstand …

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      • Avatar von gkazakou gkazakou sagt:

        Warum gleich das denkbar Schlimmste anführen, liebe Bruni? DAS geht auch über meinen Verstand. Es hat nichts mit „Gleichgewicht schaffen“ zu tun, es ist nur noch krank,
        äußerste Verfinsterung.

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      • Ja, da war die *Hölle* im Spiel 🎮

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  5. und plötzlich war mein Kommi weg …

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