Heute musste ich ans andere Ende von Kalamata, um meine Abgaskarte fürs Auto zu erneuern. Und da ich Zeit hatte und die Sonne vom blauen Himmel strahlte, beschloss ich, dem Segelhafen einen Besuch abzustatten.
Der Wirtschaftshafen von Kalamata, erstmals Mitte des 19. Jahrhunderts in Betrieb genommen, hat kaum noch Bedeutung, im Gegensatz zum Segelhafen. Der ist als winterlicher Liegeplatz mit großem Areal zum Aufbocken und Überholen der Boote gut frequentiert.
Ach, diese Linien der Masten! Diese gewölbten Schiffsleiber und hölzernen Aufbauten, vielfältigen Namen und Herkunftsländer, diese manchmal pompösen oder aber liebevoll gepflegten kleinen Yachten, die Tender, Wimpel, Taue, Beschläge, Wanten… alles in kaum wahrnehmbarer Bewegung, sonnig, still… Und alles wiederholt sich, leicht gebrochen und gewellt, im Spiegel des Hafenbeckens – wie sehr ich all das liebe, immer schon.
Als ich vorhin im Netz unter dem Stichwort „Hafen von Kalamata“ nachschaute, fand ich ein Gemälde von Konstantinos Parthenis (1878/9 – 1967), einem hier hoch geschätzten Maler, der gewisse Aspekte der Moderne in Griechenland einführte. In diesem Hafenbild von 1911, das eher herkömmlich wirkt, ist bemerkenswert die Reduktion der 3. Dimension, also der Bildtiefe – ein Thema, das die Maler seit Manet zunehmend beschäftigte. Sie wollten die Fläche, auf der das Bild sich entfaltet, ernst nehmen, indem sie die in der Renaissance wiederentdeckte Perspektive durch allerlei Bildtricks außer Kraft setzten.
Ich meine, Ähnliches ist mir bei dem folgenden Foto gelungen, das im Gegensatz zum Foto ganz oben die Perspektive weithehend „vernichtet“.
Während ich stehe und schaue, macht ein großer Fischkutter los und gleitet mit tuckerndem Motor hinaus aus dem Hafenbecken. Männer, die auf einem der Anleger sitzen und klönen, rufen dem Käptn einen Gruß hinterher und winken.
Wenn ich noch eine Sehnsucht hätte, dann wäre es diese: In einem der Häuschen da unten mich einnisten und Tag für Tag zuschauen, was sich am Hafen so tut.
Übrigens tat sich heute auch auf der Wiese davor etwas. Die Gänse und Enten, die dort leben, kennt ihr schon (hier und hier). Heute sah ich sie gemütlich herumliegen, als ich vorbei ging, und freute mich. Auf dem Rückweg aber hörte ich ein aufgeregtes Geschnatter. Was war los? Eine Frau stieg aus einem Auto. Die kannten sie und begrüßten wie mit Geschnatter!
Sie trat zu dem Federvieh und fütterte es mit den mitgebrachten Brotbrocken.
Dann verabschiedete sie sich, wies die Gänse an, ihr nicht zu folgen, und ging zurück zu ihrem Auto, aus dem ein kleiner Terrier zum Fenster herausschaute.
Die große Gans im Zentrum richtete sich hoch auf, reckte den Hals und schickte der Wohntäterin ein kräftiges Trompetengeschnatter-Dankeschön hinterher!











So schwärmerisch wie du von diesem wirklich schönen Segelhafen bzw die Boote dort beschreibst, kann auch ich es alleine schon beim Anblick der so sonnig schönen Bilder sehr gut nachempfinden, liebe Gerda!
Liebe Grüße und danke fürs mitnehmen hier! 🤗
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Immer gern, liebe Hanne. 🙂
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wunderschön , da kommt die Sehnsucht auf, werde vom Meer und den Boten träumen………
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Schöne Träume wünsche ich dir!
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Den Segelhafen haben wir glatt versäumt, aber gut zu wissen …
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Das war ein herrlicher Spaziergang unter einem wolkenlosen Himmel, Gerda.
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Wie schön muß es da sein, liebe Gerda. Ich kann Deine Begeisterung gut nachempfinden und Deine Zufriedenheit in dieser Umgebung
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