Der Mensch ist gar nicht gut
Der Mensch ist gar nicht gut
Drum hau ihn auf den Hut.
Hast du ihm auf den Hut gehaun
Dann wird er vielleicht gut.
Denn für dieses Leben
Ist der Mensch nicht gut genug
Darum haut ihm eben
Ruhig auf den Hut!
Dies ist die vierte, letzte Strophe der „Ballade von der Unzulänglichkeit menschlichen Strebens“ (hier). Bertold Brecht schrieb sie für die Dreigroschenoper, die 1928 uraufgeführt wurde. Sie inspirierte mich zu dem folgenden Bild. In der unteren Zone kämpfen Menschen gegeneinander. Jeder kämpft gegen jeden. Warum? Vermutlich tun sie es, um die jeweils anderen besser zu machen.

Etliche der Streithammel sind schon im Jenseits gelandet.

Sind sie nun besser geworden?

Diese Brecht’schen Lebensweisheiten postete ich im Mai 2015, als ich mit diesem Blog begann. Damals ging es um die Art, wie die Deutschen die Griechen mores lehrten, und so schrieb ich:
So wie zB die Deutschen die Griechen auf den Hut hauen, damit sie das Sparen und Arbeiten nach deutscher Art lernen. Aber die Griechen sind auch nicht faul, sie hauen zurück.
Jetzt, wo Deutschland im Krisenmodus kreiselt, fühle ich mich bemüßigt, an diesen Post zu erinnern. Denn ist es nicht immer dasselbe? in jeder Familie, in jeder Nachbarschaft, in jeder Gesellschaft und auch zwischenstaatlich? Hau den andern, der anderes meint als du, auf den Hut!
Was würdest du denn empfehlen, damit die Menschen endlich besser werden? Mehr Verbote, Überwachung und Gängelung?
Oder nicht doch lieber gemeinsame Feste, Menschheitsfeste,
wo ausdrücklich jeder eingeladen ist?
Wo jeder das Seine einbringt?
Wo jeder mit jedem tanzt?

Utopie? Ja, doch warum eigentlich?
(Hier könntest du Schillers „Ode an die Freude“ nachlesen.)
(Dies ist ein Beitrag zu Christianes abc-etüden)

Gewaltlose Kommunikation will gelernt sein und dann trainiert, trainiert und weiter gegeben!
Liebe Grüße von Gerel
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Danke, Gerel. Ich finde, wir Einzelmenschen – du und ich und wer sonst noch hier vorbeikommt – sind schon ein ganzes Stück vorangekommen, wir schlagen uns nicht wirklich die Köpfe ein, vermeiden auch Verbalinjurien. Die Gewalt aber wurde nicht weniger, denn das Raubtiersystem ist sich gleich geblieben und bringt um des Profites willen immer wieder Kriege und jede Form von Ausbeutung und Erniedrigung hervor.
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„Dabei wissen wir ja:
Auch der Haß gegen die Niedrigkeit
Verzerrt die Züge.
Auch der Zorn über das Unrecht
Macht die Stimme heiser. Ach, wir
Die wir den Boden bereiten wollten für Freundlichkeit
Konnten selber nicht freundlich sein.
Ihr aber, wenn es soweit sein wird
Daß der Mensch dem Menschen ein Helfer ist
Gedenkt unsrer
Mit Nachsicht.“
Auch Brecht, „An die Nachgeborenen“, du wirst es sicher kennen.
Danke dir für deins, ich mag die Legebilder dazu wieder mal sehr.
Herzliche Abendgrüße ✨❄️🛋️🍵🍪
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Ja, durchaus, liebe Christiane. An Nachsicht fehlt es mir nicht. 😉
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Ich spreche von der Zukunft, du auch?
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Da wäre dann eher Vorsicht als Nachsicht angebracht.
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Dann lasst uns lieber feiern und tanzen. Zwietracht gibt’s zur Genüge …
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Ich habe eben kommentiert und glaube, mein Kommi ist mal wieder im spam gelandet, Gerda …
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Dies hier war tatsächlich im Spam,aber sonst sehe ich nichts weiter von dir, liebe Bruni.
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Wer weiss, wo er gelandet ist, Gerda…
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😦
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Ich habe erst nur die Überschrift gelesen und Zack, hatte ich das Lied im Kopf … und siehe da, du auch 🙂
Für mich ist es keine Utopie, sondern ein mutiger Traum, ein Ziel für das menschliche Miteinander und wie gut, hier und da kann mensch es erleben!
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Da wir Deutsche Bürokratie und Anweisungen von oben lieben, müsste es einfach als Staatsziel aufgenommen werden: es ist die Aufgabe der Regierung, die Leute glücklich zu machen. Ich habe es glaube ich irgendwann schon einmal erwähnt: in Nepal ist das so.
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Die USA haben das „Streben nach Glück“ als Grundrecht in die Verfassung aufgenommen. Das finde ich besser als das garantierte Glück („du wirst nichts besitzen und glücklich sein“ des WEF)
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