Das „frühherbstliche“ Bild, das ich heute mit dickem Borstenpinsel, Pigmenten und Kleister auf eine Leinwand malte, habe ich mit einem gestrigen Foto des Mondes hinter Wolken überblendet.
Hier die beiden Originale. Vom Foto benutzte ich nur den zentralen Teil.
Je nachdem, wie transparent man das Foto macht, ergeben sich andere Effekte. Ich entschied mich für 50% Transparenz. Foto und Malerei tragen dann gleich viel zum Ergebnis bei.
Ich freue mich über das Ergebnis, das meine Vorstellung vom leuchtenden Herbst (den es hier leider nicht, wohl aber in meiner Erinnerung gibt) schön wiedergibt.
Ich habe dann noch etliche weitere Varianten hergestellt, auch Schwarz-Weiß-Fassungen wie diese, die eine romantische Mondnacht zeigt, in der nur noch die dort wandelnden Dichter fehlen.
Auch Johann Wolfgang Goethe, weniger romantisch als klassisch, war unter den Mond-Besingern. Als Beispiel sei ein Gedicht aus dem Zyklus Chinesisch-Deutsche Jahres- und Tageszeiten (zitiert nach den Archiven der Goethe-Gesellschaft), denn ein wenig erinnert die SW-Fassung mich an chinesische Pinselmalerei.
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Dämmrung senkte sich von oben, Schon ist alle Nähe fern; Doch zuerst emporgehoben Holden Lichts der Abendstern! Alles schwankt ins Ungewisse, Nebel schleichen in die Höh‘; Schwarzvertiefte Finsternisse Widerspiegelnd ruht der See.
Nun im östlichen Bereiche Ahnd‘ ich Mondenglanz und Glut, Schlanker Weiden Haargezweige Scherzen auf der nächsten Flut. Durch bewegter Schatten Spiele Zittert Lunas Zauberschein, Und durchs Auge schleicht die Kühle Sänftigend ins Herz hinein. |
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Ja Wunderschön: Das Leuchten des Herbstes und die Mondnacht mit Goethes Gedicht!
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🙂
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Das Ergebnios der Überleuchtung ist sehr beeindruckend!
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Danke, Gerhard. Die Farben der Mondcorona passten sehr gut zu denen auf der Leinwand, das fiel mir auf, und das Ergebnis bestätigte es.
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Goethes Gedicht gefällt, ich hätte es auf Raten ihm nicht zugeschrieben, ist aber eh nicht mein Gebiet, von daher.
Gestern lernte ich, daß Michelangelo auch Gedichte schrieb Diese Leute waren in sehr vielem bewandert..
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Danke, Gerhard. Ich freue mich,dass dir das Gedicht zusagt. Goethes Sprache ist sperriger und genauer als die der Romantiker finde ich. Er bedient sich zwar auch der in der Romantik üblichen Versatzstücke, doch in bewusster Geisteshaltung.
Ja, Michelangelo war sogar ein bedeutender Dichter. Seine Gedichte kreisen durchweg um die Liebe, doch seine wilde, harsche Art gefiel seinen Zeitgenossen wenig, auch schadete ihnen der Verdacht homoerotischer Neigungen. Er war ein unglücklicher Liebender, seine körperliche Erscheinung wurde als eher abstoßend empfunden,auch litt er an Arthrose.
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Natürlich musste Goethe gehorchen, wer war involviert in die Mysterien. Deshalb DURFTE er nicht konkret sagen, dass er die Götter hasst. Aber es ist natürlich so, dass sich der Hass dieser Dichter und Denker konkret nachvollziehen lässt. Ich darf nicht, ich muss……Dieser ganze Frust wird in Goethes Faust absolut deutlich.
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Dieser Goethe hasste die Götter:
Es gibt ein Gedicht von Johann Wolfgang von Goethe, dass sich auf Prometheus und die Schöpfung des Menschen bezieht. Zitat:
„Bedecke deinen Himmel, Zeus,
mit Wolkendunst!
Und übe, Knaben gleich,
der Disteln köpft,
an Eichen dich und Bergeshöh’n!
Musst mir meine Erde
doch lassen steh’n,
und meine Hütte,
die du nicht gebaut,
und meinen Herd,
um dessen Glut
du mich beneidest.
Ich kenne nichts Ärmeres
unter der Sonn‘ als euch Götter!
Ihr nähret kümmerlich
von Opfersteuern
und Gebetshauch
eure Majestät
und darbtet, wären
nicht Kinder und Bettler
hoffnungsvolle Toren.
Da ich ein Kind war,
nicht wusste, wo aus, wo ein,
kehrt‘ ich mein verirrtes Auge
zur Sonne, als wenn drüber wär
ein Ohr zu hören meine Klage,
ein Herz wie meins,
sich des Bedrängten zu erbarmen.
Wer half mir,
wider der Titanen Übermut?
Wer rettete vom Tode mich,
von Sklaverei?
Hast du’s nicht alles selbst vollendet,
heilig glühend Herz?
Und glühtest, jung und gut,
betrogen, Rettungsdank,
dem Schlafenden dadroben?
Ich dich ehren? Wofür?
Hast du die Schmerzen gelindert,
je des Beladenen?
Hast du die Tränen gestillet,
je des Geängsteten?
Hat nicht mich zum Manne geschmiedet,
die allmächtige Zeit
und das ewige Schicksal,
meine Herren und deine?
Wähntest du etwa,
ich sollte das Leben hassen,
in Wüsten fliehn,
weil nicht alle Knabenmorgen-
Blütenträume reiften?
Hier sitz‘ ich, forme Menschen,
nach meinem Bilde,
ein Geschlecht, das mir gleich sei,
zu leiden, weinen,
genießen und zu freuen sich –
und dein nicht zu achten,
wie ich!“ -> https://www.mythologie-antike.com/t499-prometheus-mythologie-schopfer-der-menschheit
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Prometheus hasste die Götter. Das Gedicht schrieb Goethe in jungen Jahren, es stellt den Standpunkt des Titanen dar, der sich gegen die übergeordnete Götterwelt auflehnt. Natürlich spiegelt sich darin auch die Haltung der Menschen, die Prometheus geschaffen hat, wider.
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Goethe hasste die Götter ebenfalls, im Faust bemerkt man diesen Hass. Ewig diese Tricksereien….
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Quatsch. Goethe hatte einen sehr freundschaftlichen Umgang mit den hohen Herrschaften.
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Diese Dichter und Denker hassten die Götter, sie wussten, dass sie unter ihrer Knute stehen:
„Es ist ohnehin unklar, ob „Hoffnung“ positiv zu bewerten ist oder nicht. Nietzsche wird diesbezüglich folgendermaßen zitiert:
„Zeus wollte nämlich, dass der Mensch, auch noch so sehr durch die anderen Übel gequält, doch das Leben nicht wegwerfe, sondern fortfahre, sich immer von Neuem quälen zu lassen. Dazu gibt er dem Menschen die Hoffnung: Sie ist in Wahrheit das übelste der Übel, weil sie die Qual der Menschen verlängert.“ -> https://www.mythologie-antike.com/t220-buchse-der-pandora-mythologie
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Nietzsche will gar nichts über die Götter, sondern über die Hoffnung sagen. Dazu benutzt er den Mythos. Er nennt die Hoffnung einen Fluch. darüber kann man sich dann streiten: ist Hoffnung etwas Gutes oder etwas Fürchterliches? Etwas Notwendiges oder etwas Überflüssiges? Anstatt sich mit sich selbst und seinen Hoffnungen auf Frieden, Liebe, Wohlstand etc zu befassen und dafür zu sorgen, dass sie erfüllt werden, geifern wir Menschen gegen nicht vorhandene Götter.
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Natürlich musste Goehte den Befehlen gehorschen. Ein solches Wissen kann man nur in den Schulen der Mysterien erlangen – und da muss man Schwur / Eid leisten. Er hasste diesen Schwur / Eid, durfte es jedoch nicht konkret sagen.
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Das es sich bei Goethes Faust um einen totalen Frusst handelt, ist allgemein bekannt.
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In Goethes Faust wird der Hass auf die Götter ganz besonders deutlich, es wird aufgezeigt, dass Goethe den Befehlen gehorchen musste – jedoch durfte es nicht so konkret geschrieben werden.
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Woher nimmst du solche Aussagen? Goethe muss gar keinen Befehlen gehorchen, er dichtet.
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Das Ergebnis deiner „digitalen Spielerei“ ist eindrucksvoll, eine gelungene Symbiose aus Fotografie und Malerei.
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Danke dir, Jules!
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In der schwsrz/weißen Fassung seh ich den Dichter wandeln, Gerda!
Ob es nun Goethe ist oder vielleicht einer seiner Dichterfreunde, wage ich nicht zu sagen 🙂
Eine tolle Bearbeitung
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