In einer mail-Unterhaltung mit einem deutschen Freund kam eine Diskussion über das griechische Wort Anthropos (Mensch) auf. Da erinnerte ich mich an mein „Griechisches Alphabet des freien Denkens“ – Gegenstück und Ergänzung zu Ulli Gaus „Alphabet des mutigen Träumens“. Dieses schöne Projekt entwickelte sich von Dezember 2016 bis zum Februar 2017. Was hatte ich damals eigentlich gedacht und geschrieben?
Mit „A wie Άνθρωπος“ (Anthropos, Mensch) begann mein Alphabet, mit Ωπις (Ω wie Opis, eine nicht mehr existente Stadt in Mesopotamien) endete es. Von Alpha bis Omega.
Alphabet des freien Denkens / A wie Anthropos
Griechisches Alphabet des freien Denkens: Ω wie Ώπης/Opis
Diese beiden Einträge waren wie Anfang und Endpunkte eines Kreises. Neugierig geworden, las ich auch die Kommentare. Und fand das alles durchaus belebend und durchaus nicht abgestanden. Es gab sogar Sätze wie diesen: Auch heute ist es üblich, Feldzüge, die man aus Eigeninteresse unternimmt, „humanistisch“ zu rechtfertigen. Der Krieg, der zur Auflösung Jugoslawiens führte, war angeblich nötig, um ein „neues Auschwitz zu verhindern“ (der damalige grüne Außenminister Fischer), am Hindukusch (Afganistan) verteidigte „der Westen“ die Menschenwürde, im Irak, in Lybien zettelte dieser Westen Umstürze an, auch in Syrien heftete er sich an die Fersen interner Proteste und zerstörte das Land, usw usf. Kein Krieg wird heute geführt, ohne solche „humanistischen“ Begründungen. Und wenn demnächst wieder gegen Russland marschiert wird…. (Kommentarstrang zu Opis)
Das ist natürlich keine Lustbarkeit, sondern ein Alptraum, der anscheinend wieder wahr wird.
Ein klasse klassischer Beitrag. Ich darf einen lateinischen von 2018 beisteuern:
„5632 Menschen wurden als Sklaven verkauft. Die für den Krieg Verantwortlichen wurden mit Ruten geschlagen und mit dem Beil enthauptet. In ganz Histrien kehrte durch die Zerstörung der drei Städte und den Tod des Königs der Friede ein“
Nesactium – die schlimmen Istrier
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Ein etwas ungewöhnlicher Weg, Frieden zu stiften. In Griechenland wurden die Generäle und Politiker, die das Land in den Krieg gegen die Türkeit führten (1922-3), was mit der Katastrophe endete (Vertreibung der Griechen Kleinasiens), füsiliert.
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Da Deutschland Panzer liefert sind wir da nicht schon wieder mittendrin im Krieg?
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Das war vorher schon so, aber besser wird es dadurch nicht…
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Politisch ist Deutschland längst drin, leider. Schon 2014 stand Steinmeyer neben Nazis in Kiev auf dem Maidan und lobte den Putsch. Die Menschen in Deutschland wollen das mehrheitlich nicht. Und doch geschieht es.
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Ein lohnender Ausflug in deine Blogvergangenheit. Ich habe den verlinkte Beitrag zu A wohl damals gelikt, konnte mich aber nicht daran erinnern, sondern las ihn wie neu. Bei meinen eigenen Texten geht’s mir nicht anders. Wie kurzlebig ist doch die Erinnerung digitaler Texte. Der von dir herausgestellte aktuelle Bezug lässt einen erschaudern, zumal Frau Baerbock ziemlich leichtfertig schon vom Krieg gegen Russland spricht. Im ZDF versucht man liebedienerisch zu relativieren und verweist darauf, die Bemerkung stünde in einem Nebensatz, wäre auch am Schluss einer einstündigen Rede erst gefallen, was wohl suggerieren soll, dass „Wir befinden uns im Krieg gegen Russland“ ein Ausrutscher war. Das glaube, wer will.
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Es ist fast egal, was die Außenministerin sagt. Die Dynamik treibt schon seit Jahren in die Richtung eines Krieges mit Russland. Nicht, weil Russland das will, ganz im Gegenteil. Die Propaganda will die Deutschen glauben machen, die bösen Russen hätten es darauf abgesehen, ihre Städte zu zerbomben, ihre Bodenschätze zu rauben und ihre Menschen zu versklaven. Man nennt sowas Projektion, aus den tiefen Schichten der Seele. Denn genau das haben Deutsche Wehrmacht, SS und Gestapo den Russen, diesen „Untermenschen“, angetan. Die amerikanischen „Eliten“ haben freilich andere Motive, benutzen die EU für ihre Zwecke. Das Ergebnis soll ihnen gleich doppelt dienen: weg mit dem aufstrebenden Russland und dem konkurrierenden Deutschland. Die Polen ihrerseits wollen endlich „ihre“ polnische Westukraine aus dem russischen Einflussbereich losschlagen und sich möglichst einverleiben. „Wir kämpfen einen Krieg gegen Russland, nicht gegeneinander“, sagt Baerbock, aber sie irrt sich. Gegeneinander kämpfen sie, es gibt kein „wir“, und das wird sich auch bald zeigen. Der kroatische Präsident lästert schon: „ich wusste gar nicht, dass wir im Krieg mit Russland sind. Deutschland vielleicht schon. Dann wünsche ich ihnen Glück, dass es besser als vor 70 Jahren ausgeht.“-
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Oh weh und ach, ich möchte nicht daran glauben …
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Eine Naturnotwendigkeit ist der Krieg nicht. Es gibt Möglichkeiten, ihn zu verhindern. Die Frage ist: Wer will Frieden, wer will Krieg? Wer hat das Sagen? Wer wehrt den Kriegstreibern? Hier, jetzt und überhaupt. Es gab mal eine Zeit, da wurde von Abrüstung gesprochen, es gab sogar Verträge. Deutschland wurde wiedervereint, ohne dass eine Kugel abgefeuert wurde. Da ging es den Menschen auch wirtschaftlich besser. Heute reden alle von Aufrüsten, und Angst aus vielen Quellen schnürt die Herzen ein. Wer ist dafür verantwortlich? Wer legt ihnen das Handwerk?
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In Ruhe abwarten.
Klar müßte doch sein, daß Zerstörung niemandem wirklich etwas bringt.
Doch!
Leid und Kummer, zerrissene Menschenherzen bringt sie…
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Würde der Krieg niemandem etwas bringen, gäbe es ihn wohl nicht, liebe Bruni. Das, was er bringt, ist freilich nichts, was du und ich uns wünschen.
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