Wenn du heute Vormittag mit mir auf meiner Turmterrasse gesessen hättest – ich glaube, du hättest gar nichts getan, außer vielleicht mal die Augen zuzumachen, um die Sonne zu genießen. Wie die Katzen halt, die, sowie ich meinen Stuhl verlasse, ihn in Besitz nehmen.
Doch was weiß ich schon von deinen Gewohnheiten! Es ist ja gut möglich, dass du ein aktiver Mensch bist, und daher, kaum dass du das verwelkte Blatt des Aprikosenbaums, das der Wind hergeweht hat, erblickst, aufstehst, um es in die Hand zu nehmen. Du wirst die feinen Unregelmäßigkeiten des Verfalls begucken und den Schatten des Baumblattes auf dem Zeichenblatt spielen lassen.
Und wie du dich an diesem sinnlosen Spiel erfreust, den violetten Löchern im Schatten und den Biegungen und Scharten des goldenen Blatts nachsinnst, könntest du versucht sein, das Ganze auch auf dem Zeichenblock festzuhalten. Zeit hast du ja, und die Sonne wärmt dir die Knochen. Also los, schnapp dir einen Kugelschreiber, von denen du ja einen Vorrat angelegt hast ähnlich den Eichhörnchen, die Nüsse horten, nimm den mittelgroßen Zeichenblock, der – leider, leider – ein bisschen wellig geworden ist, denn du trugst ihn gestern mitsamt dem nassen Badeanzug im Beutel vom Strand heim, aber nimm ihn ruhig, es macht nichts, die Zeichnung ist ja nicht für die Ewigkeit gedacht, sondern für den schönen Moment. Ja also.
War es das schon? Bisschen leer das Blatt mit dem Blatt, das übrigens auch eine Rückseite hat, die du genausogut noch daneben zeichnen könntest – samt den Schatten, die das Geländer auf die Fliesen wirft.
Eins Skizze der Berg-Oliven-Landschaft, über der sich hohe weiße Wolken türmen, hast du vielleicht auch gemacht, bevor das Aprikosenblatt deine Aufmerksamkeit beanspruchte.
Sehr schön sind Deine Zeichnungen wieder, Gerda!
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Hrzlichen Dank, Gisela!
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😊
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So schön hast du wieder auf deine so beneidenswert künstlerische Art dieses Blatt auf Papier gebracht, liebe Gerda und gefällt mir sehr!
Liebe Grüße, Hanne
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Danke von Herzen, Hanne!
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eine Turmterrasse, die Sonne wärmt den Körper bis auf die Knochen, Schatten und Schättchen betrachten, in die Stiftesammlung greifen, das Aprikosenflugblatt nah und näher betrachten, dann zeichnen, das ist eine so gute Art zu leben…
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So seh ich das auch – freilich mag ich auch andere Lebensformen, und wärs nur dies, wäre es mir auch nicht recht.
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Schön, deine Turmterrasse und deine täglichen Zeichnungen… irgendwie himmlisch 😇
LG vom Lu
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näher am Himmel ist es zweifelsohne, lieber Lu 😉
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Das klingt schön, liebe Künstlerin vom Turm 🤗
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Sehr schön und jetzt verwelkt dieses eine Blatt nicht mehr!
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Stimmt! Das Blatt Papier ist stabiler als das Blatt vom Baum und verwelkt so bald nicht. 😉
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Jetzt habe ich neben dir gesessen, die untere Zeichnung lässt mich an deinen Ausblick denken, wie ich mich dilletantisch daran versuchte ihn zu zeichnen. Heute habe ich die Sonne genossen und bin dem Weg des Aprikosenblatts gefolgt. Friedlich, sonnig, gelb.
Guten Morgen, liebe Gerda!
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Es ist so anders hier als in eurem nebelverhangenen Norden, der freilich auch schön ist. Danke für deinen Besuch! 🙂
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Bislang gab es noch kaum Nebeltage, heute war einer. Wir hatten bis jetzt einen strahlenden Oktober, November.
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Strahlender Oktober, das klingt schön. Wenn auch der November strahlt, beginnt man sich Sorgen zu machen. Hier ist es sehr warm, ich gehe noch schwimmen. Heute zieht es sich mal zu, und es donnert in der Ferne.
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Stimmt. Gestern sah ich 6 Kraniche auf einer grünen Wiese auf Futtersuche. Eigentlich müssten sie schon längst weg sein. Und noch blühen viele Blumen in den Gärten.
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eigentlich ja paradiesische Zustände….
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Eigentlich ja.
Aber …
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Das Aprikosenblatt hätte ich wirklich in die Hand genommen und von allen Seiten betrachtet, Gerda 🙂
Und ich hätte zugesehen, wie Du zeichnest. Wie eine Zeichnung aus Deiner Hand entsteht… und die Kätzchen hätte ich genossen, sie immer wieder betrachtet und versuc ht, sie zu streicheln.
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Ich kanns mir vorstellen, liebe Bruni.Ob es wohl mit dem Streicheln geklappt hätte? Nur der kleine Gelbe und die Fritzi lassen sich anfassen.
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Wieviel Katzen wohnen jetzt bei dir?
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Die Mama Prinkipessa und sechs Jungkatzen aus zwei „Gelegen“. Die Mama bleibt wild, kommt und geht. Von den nun fast erwachsenen Dreien ist eine zahm, ebenso auch bei den Kleinsten. Es sind also zwei handzahme Katzen, die gern Hauskatzen werden möchten.
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Und du hast deine Tür für sie auf? Was ist, wenn ihr nach Athen reist?
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Nein, ich lasse sie nicht rein, auch wenn sie es gern möchten. Wenn wir weg sind, werden sie von Nachbarn gefüttert. Außerdem lassen wir eine gefüllte Futterbox für den ersten Hunger im Eingang stehen. Länger als 1-2 Wochen fahren wir nicht weg.
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Der kleine Gelbe ist der kleine Goldige?
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Ja, Bruni. 🙂
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🐈
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