Da ist eine Brücke – und da ist das Dreigespann von Werner-Wörtern
„Zeitlupe, behäbig, verprassen“ – Wie die wohl zusammen passen?
Brücken, denk ich, haben Lücken
Im Geländer, zwischen Bohlen
Leicht kann sich den Tod da holen
Jener, der darüber geht.
Wenn ein heft’ger Westwind weht
Kann die Brücke merklich schwanken
Gefährlich ist das für die Schlanken
Dem Winde werden sie zum Raub
Als wärn sie welkes Eichenlaub.
Doch wenn du behäbig bist
Weil du gern und häufig isst
Und gern trinkst und Geld verprasst
Betritt die Brücke sonder Hast
In Zeitlupentempo gar
Bist du doch nicht in Gefahr.
Bist kein Leichtgewicht, mein Lieber
Kommst mit Sicherheit hinüber.
Naja, es ließen sich auch andere Zusammenhänge denken. Sei’s drum.
Schmunzel, schmunzel: endlich die Rechtfertigung, vor dem Schlafengehen noch zu naschen! Danke, Gerda,!
LikeGefällt 1 Person
🤩
LikeGefällt 1 Person
Ich frage mich gerade, wann ich die letzte Bohlenbrücke mit Lücken gesehen habe, die ins Schwingen/Schwanken hätte geraten können, unabhängig vom Gewicht des Begehenden. Hm.
Aber dein Legebild ist wieder mal sehr besonders und deine Kata-Strophen liebe ich. Vielen Dank dafür!
Morgenkaffeegrüße 🌄🍃☕👍
LikeLike
Köstlich, das Gedicht und die Figuren! Ich kenne solche Holzbohlenbrücken sehr gut….aus meiner Umgebung….just wird eine repariert und versperrt mir meinen Lieblingsrundweg! Grüsse vom Dorf am kleinen Fluss…
LikeGefällt 2 Personen
Danke! Möge deine Brücke bald wieder freigegeben werden!
LikeGefällt 1 Person
Ja, es ließen sich sogar auch ganz andere Katastrophen denken. Lauschet mit Schaudern: 😉
Spricht ein Mensch (mehr breit als lang):
„Mir ist vor dem Wind nicht bang’.
Denn die Schwerkraft, kurz und gut,
schützt mich vor des Sturmes Wut.“
Sagts, und mit der Eleganz
Eines Flusspferdelefants
schreitet er bei Windgebraus
auf die Brücke nun hinaus
Mancher fragt sich: geht das gut?
(Ich glaub’ nicht, das es dies tut)
Doch der Wohlbeleibte lacht
Merkt nicht, wie es knirscht und kracht
Denn die Bohlenkonstruktion
Ist halt etwas älter schon
Kurz gesagt: sie trägt ihn nicht
Und vorbei ist die Geschicht’
LikeGefällt 2 Personen
Hehe, es ist höchst ungerecht, dass man als Dicker auch noch besonders aufmerksam sein musd😇
LikeGefällt 1 Person
Tja, es gibt eine alte Bauernregel:
„Wenn man was übertreiben tut
Dann ist die Wirkung selten gut“
Und wenn der Mensch mehr breit als lang ist, darf man durchaus von Übertreibung sprechen. Auch die Kombination „Flusspferdelefant“ ist ja mehr als nur eine Andeutung, dass hier (in modernen Größenordnungen ausgedrückt) einige X zu viel vor dem L stehen. Da biegen sich nicht nur die Bohlen, sondern sogar die Sprache, wie man an der Wendung „eines …elefants“ erkennen kann. 😉
LikeGefällt 2 Personen
Flusspferdeelefant ist ja auch eine bildschöne Wortschöpfung 🤓
LikeGefällt 1 Person
Ich ziehe meinen Hut vor deiner Wilhem-Busch-kongenialen Reimerei, lieber Random, möchte aber zu bedenken geben, dass du in den Chor derjenigen einstimmst, die die Wohlbeleibten mit schelem Auge betrachten und ihnen alles mögliche Malheur an den fetten Hals wünschen, während ich den Spieß mal umdrehen wollte. 😉 Wie auch immer: Danke!
LikeGefällt 1 Person
🙂
Es liegt mir natürlich fern, Menschen mit „standfestem Körperbau“ Ungemach zu wünschen. Im Gegenteil soll die buschige Reimerei diskret anraten, sich vor Maßlosigkeit zu hüten, da sonst der einstige Vorteil in Windeseile zum Nachteil werden kann. 😀
LikeGefällt 1 Person
Sehr schöne Katja-Strophen sind das aus verschiedensten Inspirationen. Ich sitze gerade in einem Zug, der wohl auch über diverse Brücken fahren wird. Danke auch für das wieder einmal großartige Legebild, liebe Gerda
LikeGefällt 1 Person
Gute sichere Fahrt über sämtliche Brücken, liebe Myriade!
LikeLike
💕❤️
LikeLike
Toll, dass du dichten kannst. Das ist ein Talent das ich absolut nicht hab 😏e.
LikeLike
Himmlisch schön, liebe Gerda; vor allem diese Zeilen hier:
Kann die Brücke merklich schwanken
Gefährlich ist das für die Schlanken
Dem Winde werden sie zum Raub
Als wärn sie welkes Eichenlaub … *g*
köstlich gedichtet und famos berichtet 🙂
LikeLike
Pingback: Schreibeinladung für die Textwochen 42.43.22 | Wortspende von Allerlei Gedanken | Irgendwas ist immer