Dora zum DreiundzwanzigstenAchten: Gespräch unter Tauben

Als ich heute nach dem Wetter schaue, bemerke ich drei Tauben auf der Stromleitung.  Erfreut über den seltenen Besuch hole ich mein Handy, um sie zu fotografieren.

Da erst fällt mir auf, dass sich Dora zu den Tauben gesellt hat. Bequem am Strommast lehnend, scheint sie ihnen einen Vortrag über die Funktion ihrer Latüchte zu halten. „Was machst du da oben!“ rufe ich erschrocken. „Komm sofort runter!“ – „Wieso?“ – „Es ist gefährlich, durch diese Leitungen läuft elektrischer Strom, Dora!“ – „Und wieso können die Tauben drauf rumspazieren, ohne dass ihnen was passiert?“ – „Das kann ich dir nicht auf die Entfernung erklären!“, schreie ich. „Komm erst mal runter, bitte! Und pass auf, dass du nicht in den Drähten hängenbleibst! Das ist unsere Verbindung mit der Zivilisation! Ohne die sind wir aufgeschmissen!“  – „Keine Sorge!“ schreit sie fröhlich zurück. „Ich hab doch meine Wunderlampe, die ist besser als euer oller Strom!“ und sie wippt auf dem Draht und schwenkt ihre Latüchte “ – „Nein“, schreie ich „hör sofort damit auf! Deine Wunderlampe kannst du dir sonstwo…“

Aber sie hat sich bereits wieder ihrem Gespräch mit den Tauben zugewandt und hört nicht mehr, was ich ihr und ihrer Latüchte wünsche, falls sie unsere Stromleitung kaputtmacht. Oder ist es die Telefonleitung? Egal, jedenfalls brauche ich sie.

Über gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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7 Antworten zu Dora zum DreiundzwanzigstenAchten: Gespräch unter Tauben

  1. Gisela Benseler schreibt:

    Herrlich, wie frei Dora über unseren kleinen Sorgen schwebt!

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  2. kopfundgestalt schreibt:

    Der Wasserstoff kommt, der rettet uns. Allerdings braucht es dazu grünen Strom. Also Tauben, schön strampeln 🙂

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  3. Peter Klopp schreibt:

    Das sind Stromleitungen.

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  4. Tja, Dora unter Strom. Der ja schön durchfließen kann, rein ins eine Bein, raus aus dem anderen… wenn sie mal keinen Fehler macht!

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