Mein Eintrag über die Phrygische Mütze ist futsch – und ich bin selbst schuld. In einem Anfall von Experimentierfreude dachte ich, ich überschreibe den gespeicherten Entwurf mal mit einem neuen Text und spare mir damit das Hin und Her im Auffinden des classic editors. Es könne ja nix passieren, dachte ich, der Text ist ja veröffentlicht. Pustekuchen. Er ist zwar veröffentlicht gewesen – nun aber mit meinem Gottesanbeterin-Text überschrieben.
Noch einmal schreibe ich den Text über die verwickelte Geschichte der ursprünglich aus Stierhoden hergestellten phrygischen Mütze und deren Weg von Homer (Paris) und Orpheus (Eingeweihter, Christus-Vorprägung) über die „Weisen aus dem Morgenland“ (Mosaik in Ravenna), die dem neugeborenen Jesus ihre Aufwartung machen, den römischen aus Persien importierten Mitraskult, die Tiara der römischen Bischöfe, die Jakobinermütze der französischen Revolution, die dann auch zum südamerikanischen Freiheitssymbol wurde, bis hin zum Weihnachtsmann und zur deutschen Gartenzwergkultur …. nicht.
Wer wollte, hat den ursprünglichen Eintrag längst gelesen. Wenn nicht: Es gibt ja das internet.
Kunst am Sonntag
Dennoch tut mir das Verschwinden des Eintrags leid, zumal auch die Kommentare weg sind. Meine eigenen Fotos dazu möchte ich deshalb noch mal zeigen. Besonders gelungen finde ich den Amazonen-Kopf mit der phrygischen Mütze, aufgenommen in der Galerie des Palazzo Doria Pamphilj in Rom.
Die ganze Skulptur, ebenda.
und ein „Weiser“ oder vielleicht auch „Eingeweihter des Mitraskultes“ an der Piazza del Popolo, ebenfalls in Rom.
Es gab dort noch einen zweiten ihm gegenüber stehenden Mützenträger – beide am Treppenaufgang zu den ausgedehnten Parkanlagen des Palazzo Borghese. Den zeige ich nun zum ersten Mal. Der Rand der Mütze könnte auch Tierfell sein, das man bei der Fertigung stehen ließ. Vermutlich aber wurde in Rom schon anderes Material verwendet – wenn der Kopfschmuck in Rom überhaupt getragen wurde und nicht rein symbolische Bedeutung besaß. Die Römer ließen sich normalerweise barhäuptig abbilden. – Zur Zeit, als diese Skulptur entstand – während der Renaissance oder im Barock – war sie mit Sicherheit nur noch Erinnerung, genauso wie die schlichte Toga, die ihren Weg irgendwann aus Athen nach Rom gefunden haben dürfte.
Die schönsten Photos hast Du hier gezeigt. Und Deinen Beitrag habe ich gelesen und viele andere sicher auch. Das Wichtigste sind ja für Dich Deine Eindrücke und Erlebnisse in Rom. So wirst Du diesen Verlust verkraften, Gerda.
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Es ist sehr schade, um Deinen wundervollen Text, liebe Gerda.
Ich hatte ihn gelesen und so viel Neues erfahren, über das ich sehr froh bin.
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Nix zu machen. Tatsächlich war er der am meisten gelesene Artikel der letzten Monate.
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