Wolkensaat (kleine Beobachtungen)

Heute vormittag durchlebe ich ein paar Schreckminuten: Am gegenüberliegenden Berghang steigt eine Rauchwolke auf, die sich schnell vergrößert.  In kürzester Zeit entstehen westlich davon kleine Ableger und entwickeln sich rasend schnell, und schon entdecke ich neue Brandherde….  Feuer! Ich rufe meinen Mann, er meint angesichts der vielen Brandherde in einer Reihe: „Brandstiftung“. Aber wie soll das möglich sein? Der Hang ist dort sehr steil, Straßen gibt es nicht. Ich starre und schließlich, leider etwas spät, fotografiere ich auch, um den Ausbruch des Brandes zu dokumentieren, dessen Zeugnis – die Rauchwolken – sich rasend schnell aufbreitet.

Aber es gibt keine Flammen. Soviel ich auch angstvoll starre – Flammen gibt es nicht. Und so beruhige ich mich allmählich. Fasziniert sehe ich einem Phänomen zu, das ich noch nie beobachtet habe: der Aussaat von Wolken. (Merke: Nicht immer ist Feuer, wo Rauch ist)

Während sich das Wolkenband innerhalb von 10 Minuten über den ganzen Berghang ausbreitet, bleibt der übrige Himmel wolkenfrei. Dann aber erscheinen auch „Brandherde“ oberhalb der Bergkante, und erste Wolkenkeime werden über dem Meer sichtbar. Schnell breitet sich das Phänomen über den ganzen Himmel aus, der sich rasch von Blau ins flockige Trübweiße wandelt.

Der Himmel verschließt sich. Kurz entlässt er einen leichten Regen, nicht genug, um das Blätterdach des Aprikosenbaums zu durchdringen. Auch jetzt, wo ich dies 5 Stunden danach schreibe, nieselt es sehr leicht. Das Licht ist weg. Das Gewölk ist locker-flockig, dazwischen Blauhimmel.

Über gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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8 Antworten zu Wolkensaat (kleine Beobachtungen)

  1. Gisela Benseler schreibt:

    Ich nehme an, daß dies künstliche Wolken sind. So ähnlich erlebe ich es hier auch oft. Urplötzlich ist das Blau des Himmel nicht mehr zu sehen, und alles ist mit einer dicken Wolkenschicht bedeckt. Zudem wird es plötzlich um einge Grad kâlter.

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    • Jule schreibt:

      Hallo Frau Benseler, wenn die Luft abkühlt, kondensiert der darin enthaltene Wasserdampf und es kommt zur Wolkenbildung. Das ist ein natürlicher physikalischer Prozess in der Atmosphäre. Interessant, dass Sie das häufiger beobachten können und zudem auch die Temperaturabsenkung deutlich wahrnehmen. Sie scheinen da in einer auf das Wetter bezogen sehr interessanten Gegend zu leben, da bin ich etwas neidisch! Viele Grüße, Jule

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  2. Peter Klopp schreibt:

    Wir haben einmal das Gegenteil erlebt. Wir glaubten eine Wolke zu sehen, die sich dann als der Anfang eines Waldbrandes entpuppte. Doch konnte er noch rechtzeitig in Kontrolle gebracht werden.

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    • gkazakou schreibt:

      Das ist übel, keine ich leider auch und befürchte ich ständig, seit hier im Jahr 2007 zwei Wochen lang die Berge brannten, und etlliche Dörfer und Menschen auch. Jedes Jahr haben. wir Freuersbrünsgte, aber nicht immer hier, zum Glück. Es zehrt an den Nerven,.

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  3. ele21 schreibt:

    Puh! War bestimmt eine Erleichterung! Schöne Photos! Lieben Gruß!

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