Heute machte ich bei einem Kirchlein halt, um mich auszuruhen und die große Landschaft in meinem kleinen Block zu skizzieren: Ich sah von meinem Platz aus ein Stück des Schneegebirges und links davor die schneefreien niedrigeren Berge. Nach rechts war meine Sicht durch die Kirche begrenzt. Auf die Schneegipfel fokussiert und herangezoomt sieht es als Foto so aus:
Und als Zeichnung?
Mein erster Anlauf: Da nehme ich einen viel breiteren Ausschnitt in den Blick als das gezoomte Foto. Das gewaltige Gebirge verschwindet fast hinter den Zypressen und dem kahlen Baum. Die Wand der Kirche behindert den Blick. Ja, so sah ich es.
Hier mit dem eingeblendeten Foto:
Ich mache dann noch einen zweiten Anlauf, bei dem ich auf die begrenzende Wand verzichte.
In der folgenden Überblendung suche ich einen gleichberechtigten Kompromiss zwischen dem Foto und der zweiten Zeichnung: ja zum Gebäude, mehr Himmel, weniger Vordergrund, breitere Lagerung der Landschaft.
In dieser Überblendung setzt sich die Zeichnung durch. Das Foto liefert nur ein bisschen Farbe.
die vorletzte abbildung sowie auch der „zweite anlauf“, liebe gerda, sprechen mich am stärksten und unmittelbarsten an!
staunend betrachte ich also hier das griechische schneegebirge; muss dabei an ein anderes schneegebirge denken, vor allem auch an ein lied, welches ich oft gesungen habe als abendlied für meine kinder, und schließlich, zweistimmig mit meinem mann, bei der aussegnung unserer tochter, an ihrem sarg ….
hier habe ich eine version von hannes wader gefunden: https://youtu.be/WvsU8bC98aw
und hier etwas info zu dem lied und zu dem schneegebirge, das darin besungen wird: https://youtu.be/WvsU8bC98aw
(die mutter meines mannes musste als kleines mädchen aus ihrer schlesischen heimat fliehen.)
herzliche grüße zur (fast mitter)nacht:
pega
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ach, hier der richtige link zur info:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Und_in_dem_Schneegebirge
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So hat dieses Wort vom Schneegebirge für dich eine sehr besondere Schwingung, liebe Pega. Das Lied kenne ich wohl, eben las ich es nach, aber mir war es nicht bewusst, als ich diesen Titel wählte. Falls dir das Bild, in dem sich das Fotografierte und das Gezeichnete überlagern, magst, kanst du es dir gern herunterladen. Die überlagernde Zeichnung ist wie wenn man mit seinen Gedanken immer wieder nachzeichnet, was man in der Realität erlebt hat und zu fassen versucht.
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danke dir, gerda, für dein angebot, die überblendung herunterzuladen – und auch dafür, wie du den prozess des überlagerns/nachzeichnens beschreibst: sehr eindrücklich formuliert, finde ich … (v)erinnerungs-prozess nenne ich es für mich …
(die post, übrigens, ist unterwegs … 😉)
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🙂 🙂
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Die zwei letzten Bilder gefallen mir sehr. Die Überblendung mir blau und grün ist dir gut gelungen.
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Danke, Peter, freu!
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Faszinierend, Gerda!
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Danke, Joachim! 🙂
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