Diese Personen haben entgegengesetzte, um nicht zu sagen antipodische Standpunkte. Auf ihrem Kopf tragen sie die Abbilder dieser Standpunkte zur Schau. Vermutlich handelt es sich um Kopfgeburten. Die Umkehrung der Standpunktträger will ich euch nicht vorenthalten.
In Zeiten der Regierungsbildung sind entgegengesetzte Standpunkte besonders hinderlich. Ich möchte immer gern behilflich sein und suchte nach Möglichkeiten der Kooperation und Versöhnung. Hier stellte ich die zwei in eine gemeinsame Landschaft und ließ mal den einen, mal den anderen dominieren.
Doch warum nicht die einfachste Lösung: Bild 1 mit seiner Umkehrung überblenden und Schluss. Das ergibt einen feinen Kompromiss. Ich mag Kompromisse.
Oder meinetwegen auch politisch eingefärbt (das Rot darf man sich auch schwarz vorstellen)
Das Lied vom Kompromiss – von 1919 – ist dir vielleicht bekannt? Wenn nicht, hör es dir in der klassischen Interpretation von Ernst Busch an. Ist ein bisschen alt, über hundertjährig schon, aber nicht totzukriegen.
Refrain:
„Schließen wir nen kleine Kompromiß!
Davon hat man keine Kümmernis.
Einerseits – und andrerseits –
so ein Ding hat manchen Reiz …”
Und durch Deutschland geht ein tiefer Riß.
Dafür gibt es keinen Kompromiß!
Text: Kurt Tucholsky
Musik: Hanns Eisler
Zitiert nach Ernst Busch: Fromme Gesänge – He! Republik.
Hanns Eisler / Kurt Tucholsky. Aurora 5 80 010/011. Hrsg. 1965 (Nachaufl. 1969)
100 Jahre später ist das Lied wieder aktuell.
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Ein Kompromiss hat ja auch was Gutes. Ohne Kompromissbereitschaft funktionieren weder Demokratien noch Partnerschaften. Wenn dabei das eigene Profil fast gänzlich verschwindet, ist es freilich zu viel des Kompromisses.
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Ich schaue mit großer Skepsis auf Europa und wohin euer Weg euch bringen wird. In Japan ist bestimmt nicht alles Gold was glänzt, aber wir haben noch „Profil.“
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Ich kannte es gar nicht, Tucholskys Lied vom Kompromiss.
Dort, wo Kompromisse immer abgelehnt werden, sprießt bald nichts mehr und Leere breitet sich aus… Kompromissbereitschaft gehört dazu, will man in Frieden leben.
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Ja, unbedingt. Jeder muss Abstriche machen, muss auf den anderen zugehen, muss auf Maximalforderungen, die dem anderen Schaden bringen, verzichten. Viele Standpunkte liegen nur scheinbar weit auseinander, während die Ziele eigentlich nahe beieinander liegen. Sonst geht es nicht. Zugleich ist es wichtig, dass nicht alles zu einer dicken Suppe verrührt und verkocht wird.
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Sachliche Gespräche über die verschiedenen Sichtweisen scheinen zu fehlen…, leider
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Ja, die Risse werden tiefer! 😉
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Damals, 1919, war es wohl tatsächlich vor allem ein tiefer Riss zwischen schwarz und rot, heute sind es viele kleine nicht minder gefährliche Risse, die das Gemeinwesen zerklüften.
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So ist es leider und da ist es nur ein schwacher Trost, dass es in anderen Ländern noch schlimmer sein mag.
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