Heute hatten wir in Kalamata zu tun. Ich nutzte eine Wartezeit, um mich in der historischen Kirche im Zentrum auszuruhen und ein wenig zu zeichnen. In dieser Kirche trafen sich die Verschworenen der „Revolution von 1821“ und legten einen Eid ab: den Kampf für die Befreiung des Landes bis zum endgültigen Sieg zu führen. „Freiheit oder Tod“. 200 Jahre ist es her, grad kürzlich (am 25. März) fanden die Feierlichkeiten statt.
Nun also saß ich im Kirchlein, skizzierte im winzigen „Reporterblock“ den dunklen Altarraum und unterhielt mich mit einem älteren Herrn, der mich in gebrochenem Deutsch ansprach. Er habe jahrelang am griechischen Gymnasium in München unterrichtet…
Später saß ich am Hafen auf einem Poller. Die Perspektive des großen fast leeren Hafenbeckens machte mir Kopfzerbrechen. Wie konnte ich sie erfassen? Vor mir gab es eine Leiter zum Einstieg in Boote, links das langgestreckte Zollgebäude mit ein paar verlorenen Kähnen in der Ferne (hier eine Skizze vom Februar) …
… und rechts einen dominanter Bau, dessen leere Fenster auf das leere Becken schauen, dazu einige undefinierbare Gebäude, ein Kran und zwei winzig erscheinende Segelboote. Das Wasser trieb unruhig von rechts nach links und bildete, wenn es auf ein Hindernis stieß, flache kreiselnde Wellen. Das Becken wird im Hintergrund durch eine Schutzmauer abgeschlossen, die den Horizont leider verdeckt.
Das ganze Becken hätte ich gerne gezeichnet, aber dafür hätte ich wohl ein Vogel sein müssen. So beschränkte ich mich auf die rechte Seite.
Zeichne, liebe Gerda, zeichne, es tut Dir gut und Deine Mitmenschen erfreust Du mit Deiner wundervollen Kunst.
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Deine Zeichnungen sind auch ein Zeugniss unseres Zeitgeschehens!
Wenn ein Hafen auf einmal keine Schiffe mehr beherbergt und das Hafenleben völlig zum erliegen kommt!
Wir haben mittlerweile eine Geisterwelt im Vergleich zu vor Corona!🤔
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