Aus dem Scherbenhaufen im Garten fischte ich heute ein paar zufällige Stücke heraus, denn mir gefiel die Idee herauszufinden, wozu Scherben gut sind, zumal Petra Pavlovski mich daran erinnerte, dass Scherben Glück bringen.
Da Heiligabend ist, gingen meine Gedanken zur Symbolik des Christentums: die Kirche ein Schiff – , immer schon nannte man Heiligtümer Schiffe (ναός, gr Heiligtum, Schiff, daher auch Nautik), drum reden wir ja auch vom Kirchenschiff, darin der Altar, die Ikone, das Gottesbild. Vielleicht stammt diese Schiffs-Symbolik aus Ägypten? Vielleicht war es das Heiligtum des Serapis – ägyptisch-helllenistischer Mischgott aus Osiris und Apis – in Alexandria, das die berühmteste Bibliothek der Antike beherbergte und 319 vom christlichen Mob zerstört wurde. Ermordet wurde auch die junge aber schon berühmte Mathematikerin, die am Serapion lehrte: Hypatia. Die antike Wissenschaft wurde nicht mehr geduldet.
Jedenfalls ist in dieses mein gläsernes Schiff ein Brand gefallen und hat es in zwei Stücke zerbrochen.
Aus dem Scherbenhaufen antiker Gottesvorstellungen hervorgewachsen ist eine gigantische Blume. Oder ist es ein Gral? Aufs Dach des Tempels wurde ein Kreuz gepflanzt.
Dein Scherbenbild in allen Variationen ist beeindruckend!
LikenGefällt 1 Person
Dass es dir zusagt, freut mich, liebe Gisela.
LikenLiken
Als Kunstwerk spricht es mich an. Ansonsten ist alles offen. Es ist ja Dein Werk, und es entspricht Deiner momentanen Überzeugung. Dazu sage ich erst einmal nichts, vielleicht später.
LikenGefällt 1 Person
Danke Gisela. Ich schaffe nicht aus Überzeugungen heraus, sondern aus Einfällen. Es ist also Produkt eines Einfalls, einer Idee.
LikenGefällt 1 Person
Ja, und die Einfälle und Ideen sind variabel, stoßen aber manchmal auf feste Überzeugungen und rufen manchmal Widerspruch hervor. Weil man/ frau aber keinesfalls streiten will, muß eben eine Stellungnahme oft ausbleiben zum Inhaltlichen. Sehen aber kann man ein Kunstwerk aus verschiedenen Blickrichtungen, und was einerseits zerbrach, kann andererseits dem Aufbau dienen. Aber auch das sollte man loslassen können, und das möchte ich tun.
LikenGefällt 1 Person
Das steht dir frei, Gisela. Es liegt doch ganz bei dir, was du behalten und was du loslassen willst. Was geht es mich an? Es ist allein deine Angelegenheit. Ob du mit meinen Ansätzen und Ideen einverstanden bist oder nicht, ob du kommentieren möchtest oder nicht – das ist allein deine Entscheidung. Ich bin nicht der Ansicht, dass es der Übereinstimmung zwischen deinen und meinen Überzeugungen bedarf. Selten decken sich die Überzeugungen von zwei Menschen, und es ist auch nicht vonnöten, dass sie sich decken. Natürlich freut man sich, wenn es mal zu Übereinstimmungen kommt, aber das ist doch eher selten.
Hab eine gute Zeit! Gerda
LikenGefällt 1 Person
Danke, und hab auch eine gute Zeit!🌸🌲🌟
LikenGefällt 1 Person
🙂
LikenLiken
…vielleicht symbolisiert Dein bild die Probleme unserer Zeit, das Auseinanderfallen von Blume (Natur, Gefühl, Emotion, Leben schlechthin…) und Macht, Wollen, Verstand…?
…infolge von Gewalt und Krieg(Feuer)?
…vielleicht besteht die Lösung darin, beides wieder zu vereinen?
LikenGefällt 1 Person
Danke, TeggyTiggs, das ist durchaus auch eine mögliche Interpretation. Bilder sprechen, wie sie wollen.
LikenGefällt 1 Person
…und wie der Betrachter sie aufnehmen kann…
LikenLiken
Die Scherben zu etwas neuen zu erwecken gefällt mir. Besonders das erste Bild mit seinen Farben.
Zwischen den Bruchstücken des Schiffes sehe ich einen Tierkopf. Eine Ziege vielleicht. Ob die die Flammen löschen kann ist natürlich fraglich.
LikenLiken
Das mit der Ziege ist interessant. Kennst du Ecos Roman Baudolino? Da kommt ein Ziegen-Mischwesen vor, Hypatia ist ihr Name,
LikenLiken
Die Vorstellung des Grals gefällt mir sehr. 😁🎶🎄✨
LikenGefällt 1 Person
Danke, Christiane. Wie Johanna assoziiert: Blüte – Blütenkelch – Gral.
LikenGefällt 1 Person
Danke Gerda, das ist zauberhaft, zumal ich immer schon Glasscherben liebte, und sie leicht abgerundet aus der Themse fischte, um daraus Gehänge und Windspiele zu machen.
Für mich ist die Blume, der Kelch (Blüten-kelch!) wie eine natürliche Entwicklung: die Kirche scheint starr, und man bemerkt plötzlich, dass sich daneben ein Wunder entwickelt hat 🌱
LikenGefällt 2 Personen
Frohe Weihnachtstage, Johanna, und Dank für deine schöne Resonnanz!
LikenLiken
Sozusagen Schnipselarbeit in Glas.
LikenGefällt 1 Person
Ja, Joachim.
LikenGefällt 1 Person
Dir ist ein wundervolles Sinnbild gelungen, liebe Gerda.
Aus dem Chaos des Lebens, aus Zerbrochenem, hast Du eine blühende Blume erschaffen, die alle Hassbilder der Menschen verdrängt.
LikenGefällt 2 Personen
Danke, Bruni, für deine Auslegung! Von Herzen, Gerda
LikenLiken