Fahren – Anhalten (Fotografie)

Gestern sind wir durch die Peloponnes gefahren. Hellstes Licht, denn am Vortag hatte es geregnet und gestürmt. Hellblau der Himmel, die Berge in klaren Konturen, plastisch, nah. Kleine goldene Wäldchen. Ach, ich möchte anhalten, möchte herumspazieren in dieser herrlichen Natur, die frische würzige Luft einatmen! Aber das geht nicht. Auf einer Autobahn hält man nicht an.

Höchstens, wenn man von der Autobahn abbiegt, sie für eine kurze Pause verlässt, im traditionellen arkadischen Geschäft Joghurt und Brot einkauft, eine wohlschmeckende Suppe löffelt und, bevor man wieder ins Auto steigt, noch einen Blick auf eine von oben bis unten mit Wein bewachsene Hauswand wirft, das iphone zückt, ein paar Fotos macht.

Und schon saust man weiter, dem Ziel entgegen.

Über gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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17 Antworten zu Fahren – Anhalten (Fotografie)

  1. mynewperspective schreibt:

    Das erste Foto ist ist wie ein Gemälde. Wirklich wunderschön. Das zweite Foto spiegelt sehr schön die Dynamik des Weitersausens.

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    • gkazakou schreibt:

      Danke, Serap! Ich dachte auch ans Malen, aber es wäre denn doch zuviel Geduld nötig, um all diesen Formen und Farbabstufungen nachzugehen. Früher hatten die Menschen dafür die Zeit. Wieso eigentlich? Ich merkte es, als wir kürzlich keinen Strom hatten: plötzlich konnte ich mir vorstellen, tagtäglich an einem Holzstück zu schnitzen und die feinsten Arabesken herauszuarbeiten. Kaum war der Strom wieder da, war die innere Ruhe weg.

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  2. Gisela Benseler schreibt:

    Ja, wie wichtig war dies eine kurze Anhalten, wie wunderschön dieser Anblick!🌄🍇

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  3. chris schreibt:

    Leider sausen wir zu oft an den Schönheiten vorbei,
    während wir für die dort Lebenden Lärm bedeuten.

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  4. wildgans schreibt:

    Das erste Bild könnte von unserer Hauswand sein. Wenn dann alle Blätter runter sind, kommen manchmal Starenschwärme und holen sich die verbliebenen Träubchen. Wie Attacken aus einer wilden Welt…
    Schöne Grüße von Sonja

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  5. versspielerin schreibt:

    bewegung und innehalten, die balance ist wichtig, wie mir scheint. sehr sehr schön, beide fotos!

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  6. Ule Rolff schreibt:

    Ein wahres Fest für die BetrachterInnen sind diese beiden Fotos, liebe Gerda! Diese Weinorgie ist mindestens so berauschend, wie die übliche Art, und hat gar keine negativen Nebenwirkungen.

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  7. bluebrightly schreibt:

    Maybe you didn’t have as much time as you would have liked, to explore these beautiful places, but you did make some terrific photographs! 🙂

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  8. Bruni Wortbehagen schreibt:

    Das erste Bild wirkt wie ein Gemälde, liebe Gerda, als hättest Du zu Palette und L inwand gegriffen und beim zweiten habe ich überlegt, wie Du es wohl fertiggebracht hast, dieses Geschwindigkeit suggerierende Bild hinzubekommen. Es ist einfach toll.

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