Mein Tisch, der hat sechs Ecken (Zeichnung 2019-08-05)

Auf der Rückseite des Hauses steht ein weißer sechseckiger Tisch. Wir haben ihn vor vielen Jahren samt Stühlen von einer lieben Freundin geerbt. Inzwischen ist er ein wenig angerostet, aber immer noch hab ich ihn gern, denn man kann bequem sechs Personen zum Speisen dran setzen. Momentan sind wir allerdings nur zwei.

Auf dem Tisch liegt immer noch das aufgebrochene Vorhängeschloss und sonnt sich. Außerdem wird die Platte von einem Keramikbehälter für Mückenverscheuchkerzen und einem dunklen Stein geziert.  Wie der Stein dort hingelangt ist, weiß ich nicht mehr, aber das Trägheitsgesetz hat ihm Dauer verliehen.

Diesen Tisch also zeichnete ich heute, dazu auch einen Stuhl, eine Trittleiter, eine Sonnenjalousie, die Wand, die Fliesen, Bugamvilia und Efeu und Wein  und was da sonst noch wächst.

Sieht der Tisch wie ein Zeltdach aus, oder ist das nur mein Eindruck? Außerdem scheint er unter dem Gewicht des Schlosses nach links zu kippen. ein bisschen schief habe ich ihn ja gezeichnet.

Bei den Bearbeitungen habe ich das Bild begradigt. Und dennoch bleibt die Wirkung fast dieselbe. Es muss das helle Feld sein, das die Augen täuscht.

 

 

Über gkazakou

Humanwissenschaftlerin (Dr. phil). Schwerpunkte Bildende Kunst und Kreative Therapien. In diesem Blog stelle ich meine "Legearbeiten" (seit Dezember 2015) vor und erläutere, hoffentlich kurzweilig, die Bezüge zum laufenden griechischen Drama und zur Mythologie.
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6 Antworten zu Mein Tisch, der hat sechs Ecken (Zeichnung 2019-08-05)

  1. Ule Rolff schreibt:

    Tatsächlich, liebe Gerda, hatte ich auch den Eindruck einer leichten Wölbung der Tischplatte, noch bevor ich bei deiner Frage im Text angekommen war. Ob der helle Teil des Tisches dafür verantwortlich sein kann? Bisher war ich immer der Meinung, dass dunkle Flächen als schwereres Gewicht wirken … hier bin ich ratlos. Es kann sich doch nur um eine optische Täuschung handeln, oder?

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  2. www.wortbehagen.de.index.php schreibt:

    Ich guckte verblüfft,. liebe Gerda, und dachte zuerst, Du hättest eine zeltartige Abdeckung über der Tischplatte. Dann gewöhnte sich mein Auge und ich sah den Tisch so wie es sein soll! Aber ihn so zu sehen, kostete ein wenig mehr Seh-Konzentration, die man gewöhnlich nicht braucht.
    Es kann nur das weiße Feld sein, auf dem auch das Schloß liegt, das sich hier scheinbar sehr wohl fühlt ‚g‘

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    • gerda kazakou schreibt:

      Ah, du siehst es auch, wie sich der Tisch zum Zelt höht. Ich denke, es liegt auch an der ungewöhnlichen Form des Tisches, aus der das Licht einen Teil herausschneidet, den man aber schwer zuordnen kann, weil Tische eben selten so aussehen……

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      • www.wortbehagen.de.index.php schreibt:

        ich dachte wirklich, da ist eine Abdeckung und nimmst Du sie weg, ist da die Tischplatte. *schmunzel*.Es braucht nur einen Moment und schon stellt das Auge richtig, was falsch gesehen wurde. Bei der allerletzten Bearbeitung ging es blitzschnell.

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