Pablo Neruda, Canto General (Der große Gesang)
SUCEDE que me canso de ser hombre.
Sucede que entro en las sastrerías y en los cines
marchito, impenetrable, como un cisne de fieltro
navegando en un agua de origen y ceniza.
Mit einmal bin ich es müde, ein Mensch zu sein.
Mit einmal trete ich ein in Schneidereien und Kinos,
undurchdringlich und welk wie ein Schwan aus Filz,
treibe ich hin auf einem Wasser von Ursprung und Asche.
(Übersetzung zitiert nach http://www.planetlyrik.de/pablo-neruda-der-grosse-gesang/2012/09/)
Schon einmal war er da, der Schwan aus Filz. Heute schwimmt er vorbei an einer gelben Vase mit welkenden Rosen und an erstarrten Feigenblättern. Der aufziehbare Clown breitet die Arme aus und lächelt selig. Wenn nicht er, wer dann?
Gezeichnet habe ich heute wieder auf dem mittelgroßen Block, 35×50 cm. Zum Vergleich: die gestrige Zeichnung ist doppelt so groß, eine frühere mit dem Widderkopf etwas mehr als halb so groß.
Hier nun wieder ein paar Bearbeitungen mit Filtern von Fotoshop.
Eine Traumszene, die ergänzt durch die Worte Nerudas Schwermut verliehen bekommen hat. Wenn ich meine eigene Art im Schlaf zu träumen zur Betrachtung heranziehe, wäre ich zu dem Schluss gekommen, Schwan und Clown wären eine geteilte Symbolik desselben Ichs angesichts der schwindenden Rosenkräfte und der bereits verstorbenen Blätter – aber das ist sicher sehr individuell. Jetzt muss ich ich Renaissance hören, Ashes Are Burning.
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Schwan und Clown sind eine geteilte Symbolik desselben Ichs angesichts der schwindenden Rosenkräfte und der bereits verstorbenen Blätter….Ich danke dir von Herzen, dass du mir mein Bild so treffend ausgelegt hast.
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wieder schön gemalt, danke, wenn man sich warm anzieht, kann man die schöne Luft heute genießen ohne sich zu erkälten, einen guten Tag wünsche ich dir.
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danke, gleichfalls!
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Liebe Gerda, danke für die Neruda-Zeilen, ich bin großer Fan von ihm und gerade heute fühl ich mich sehr ähnlich, da ist dein Clown mit den geöffneten Armen und der stolze Schwan ein feiner Trost oder um es mit Neruda zu sagen: „…treibe ich hin auf einem Wasser von Ursprung und Asche“
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…
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Wundervoll liebe Gerda! Und die originalen Zeichnungen gefallen mir hier, wie so oft, am Besten!👏👏👏👏👏👌👍
Liebe Grüße Babsi
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Danke, Babsi. ich mag auch das Original am liebsten, aber da ich es ja nur als Foto zeigen kann, fügeich eben auch gern ein paar Bearbeitungen hinzu, die manchmal Einzelheiten zeigen,die auf dem Foto des Originals nicht gut zu sehen sind oder die Atmoshäre verstärken oder eine andere schaffen.
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Eine liebenswerte Zeichnung, liebe Gerda.
Der lächelt über das Leben, das an ihm vorüberzieht, er kann es schon lange nicht mehr ernst nehmen, zu viel hat er gesehen, der Clown
Nerudas Worte passen gut und sie treffen, jeden, der sie mit dem Herzen liest
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danke, Bruni! Du verstehst dich im Lesen mit dem Herzen.
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Oh ja, der Neruda ……Danke fürs Erinnern an ihn, Marie
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Neruda ist immer irgendwie präsent, wie das Wetter….
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Vom Schwan zu Neruda: ein schöner Hinweise. Dem gehe ich noch einmal nach, den Neruda hatte ich irgendwie nicht mehr auf dem Schirm und ich glaube, das war ein Versäumnis, das keins bleiben sollte. Vielen Dank für den Hinweis.
Liebe Grüße Juergen
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sehr gern, Jürgen. Mir ist der Canto General halt auch durch die Vertonung von Mikis Theodorakis sehr präsent.
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