Heute hatte ich doch noch eine Gelegenheit zum Portraitieren. Magda kam zum Schwimmen, und danach gingen wir ins Atelier, um den versäumten Termin nachzuholen.
In der ersten Runde zeichnete ich Magda ca 15 Minuten, dann sie mich ca 30 Minuten.
- Gerda zeichnet Magda
- Magda zeichnet Gerda
In der zweiten Runde zeichneten wir uns gegenseitig beim Zeichnen. Dabei passierte es mir, dass ich Magda in eben dem Stil portraitierte, den sie selbst anstrebt. Und mir kam der Gedanke: So muss es sein! Picasso muss ich im Stil Picassos zeichnen, Matisse im Stil von Matisse und Magda im Stil von Magda. Denn die Art, wie ein Mensch zeichnet, charakterisiert ihn weit mehr als zB die Form seiner Nase. Aber natürlich bleibt es immer meine Zeichnung, mein Strich, also auch ein bisschen Selbstportrait.
Hier noch mal zwei Ausschnitte meiner Zeichnungen, zum besseren Vergleich der Strichführung (Kohle auf Zeichenkarton)





In deiner Zeichnung wirst du sehr klassisch, der Ausschnitt zeigt dies noch einmal sehr genau- und auch wenn du in Magdas Stil zeichnetest, so bleibt es deine Linienführung, wie wir es letztens schon diskutierten: die Linienführung ist in dem Sinne das Selbstporträt, geht aber auch darüber hinaus!
Interessanter Input mal wieder…
herzlichst, Ulli
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danke Ulli. du bringst es auf den Punkt, auf den es mir ankommt.:)
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freu!!!
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Die tiefen Tintenaugen saugen ….
Total spannend, das ganze Projekt und nix für eitle Leute (hüstel, ich wär dafür wohl zu eitel, aber ich bin ja auch keine Künstlerin.)
Ich hab einen recht guten Kunstunterricht genossen in den Grundlagen, aber diese Portraits sind ganz anders. Ich hab mir schon überlegt, mal ein Selbstportrait zu machen (da kann ich dann auch meiner Eitelkeit gerecht werden, hehe.) Irgendwann trau ich mich.
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P.S. Mit der Eitelkeit mein ich nicht diese Bilder speziell, sondern den gesamten Kanon.
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ich versteh dich schon ganz gut, glaub ich. Wer ist frei von Eitelkeit? Doch wenn sie sich zwischen mich und meine Kreativität stellt, wenn sie mich hindert zu tun, was mir Spaß macht, schiebe ich sie rigoros zur Seite. Es ist ähnlich wie mit der Angst, der Scham und anderen starken Emotionen; sie sind vorhanden, sie sind Hindernisse. Es braucht Übung, vor allem aber Freude am Tun, um sie in die Ecke zu stellen.
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Ja, Angst und Scham spüre ich da auch.
Irgendjemand sagte über David Bowie, dass er furchtlos war. Ich denke, alle Kreativen sind mehr oder weniger furchtlos.
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Künstler sind sicher wie andere Menschen auch, aber sie verlangen von sich, Angst, Scham und Eitelkeit zum Schweigen zu bringen, solange sie arbeiten. Denn in ihrem Werk darf es sie nicht behindern. Wenn ihnen das nicht gelingt, ist ihre Kunst tot, dann schaffen sie Kitsch, Unwahres und Halbwahres, Möchtegern-Kunst, Gefälligkeitskunst. Ich vermute, das ist ein Grund, warum viele Künstler sich in einen Zustand der quasi-Besinnungslosigkeit begeben, wenn sie arbeiten (Alkohol, Drogen oder andere Rauschzustände, Übernächtigung, Isolierung, Askese….)
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So unglaublich lebendig….man spürt, das ihr das Denken loslasst beim Malen und ihr nicht zum Ziel habt, ein schönes Bild malen zu wollen. Und dann wird es von ganz allein schön ……auf seine Weise. Wie immer bin ich begeistert. Marie
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fein!
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Sehr interessant, liebe Gerda! Magda im Stil von Magda zur porträtieren und dabei Gerda zu bleiben ist spannend. Diese Serie auf Deinem Blog verfolge ich sehr interessiert mit und in diesem Beitrag begeistert mich der neue Ansatz ganz besonders.
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Vielen Dank, Serap!
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Wunderschön und sehr lebendig, Kompliment an alle!
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Ein so guter Satz, liebe Gerda: Denn die Art, wie ein Mensch zeichnet, charakterisiert ihn weit mehr als zB die Form seiner Nase
Das Portait, das Du zum Schluß von Magda gezeichnet hast, ist Deines, ganz und gar und eindeutig, und es wurde sehr ausdrucksstark und über die Maßen gut!
Magda hatte Dir ein kleines Lächeln ins Gesicht gezaubert und Du ihr ihre Konzentration und die hast Du wundervoll getroffen.
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Herzlichen Dank, Bruni! Ja, ich hatte ein Lächeln im Gesicht, und sie hat versucht es wiederzugeben.
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*lächel*, es steht Dir
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