Ich war grad dabei, Susanne in den Chobe Nationalpark in Botswana zu begleiten, da bekam ich Besuch – von einer Zikade, einer Grille, einem Grashüpfer? Sie (er?) erwanderte zuerst die handgewebte Decke auf meinem Tisch, die langen Fühler suchend hin und herbewegend. Dann erstieg sie (er?) meinen Computer. Besonders schien sie (er) sich für das Kinderbuch „Landtiere“ von Susanne Haun zu interessieren. Wieso? dachte ich. Der Grashüpfer ist doch gar nicht da drin, der wird extra vom Eichhörnchenverlag als Postkarte verkauft. Mein Besucher machte einen Bogen um die Elefanten von Botswana und blieb, in diversen Joga-Haltungen verharrend, am oberen Rand der Mattscheibe hocken. Ich bugsierte ihn (sie?) vorsichtig ins Freie und besah mir dann Susannes Beitrag weiter, stutzte: da hat sie doch tatsächlich einen Vetter meines Besuchers gezeichnet! Drum wartete der Grillhüpfer so geduldig darauf, dass ich weiterlas! Schaut mal selbst nach: „Insekt“ nennt Susanne ihre Zeichnung.

Es ist ein wunderbarer ER liebe Gerda, denn Weibchen haben nach hinten noch einen Legestachel und werden sogar noch größer 🙂
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– Lieber Arno, danke, nun habe ich durch deinen Kommentar an Gerda auch etwas gelernt 🙂
– Liebe Gerda, eine schöne Geschichte, die du uns hier präsentierst 🙂
ich wünsche euch ein schönes Wochenende, herzlichst, Ulli
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Ganz meinerseits, liebe Ulli: das Lernen, das danken, das gute Wünschen.
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Herzlichen Dank, Arno. Ich habe leider keine Ahnung von der Bauweise der Insekten, kann sie kaum zuordnen. Ist dies überhaupt eine Zikade? Und das vorige Exemplar, das auf meinem Computer herumspazierte, was war das? Vielleicht kannst du mir weiterhelfen.
Ich fand derweil eine gute aber sicher nicht vollständige Sammlung von Insekten Griechenlands samt Beschreibung
https://www.google.com/url?sa=i&rct=j&q=&esrc=s&source=images&cd=&cad=rja&uact=8&ved=2ahUKEwjStuOOtenbAhVD3aQKHVCOB0IQjhx6BAgBEAM&url=https%3A%2F%2Fphotopedia.info%2F%3Fpage%3DNatur%26article%3D82%7Cdie-insekten-griechenlands-einblicke-in-eine-faszinierende-welt&psig=AOvVaw0sAa7jYz9LBCjdSe5LcEWx&ust=1529830536575002
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http://view.stern.de/de/rubriken/makro/tettigoniidae-standard-3587301.html?u=495663
Das erste Exemplar kenne ich leider nicht, bin ja nur Fotograf, kein Forscher 😉
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Liebe Gerda,…schau mal hier…dein Zikaderich kam also pünktlich zum Sommeranfang (s.u.)
Ein schönes Wochenende Dir !!
Elsbeth
Anakreons Lied –
An die Zikade
„Kleine Zikade, wie glücklich bist du doch,
wie du da im Laubwerk der Bäume,
von Tautropfen gelabt,
hochmütig singst wie ein König.
Denn alles ringsum, es ist dein,
was dein Auge erschaut
in Wäldern und Flur,
was immer die Horen auch bringen.
Du, des Landmanns heitrer Gefährte,
nicht einer greift dich mit gröblicher Hand,
wirst geachtet, geehrt von den Sterblichen,
du, der Sommer süßer Verkünder.
Bist von den Musen geliebt,
und selbst Phoibos musste dich lieben:
gab er doch klingenden Ton deinem Munde.
Und auch das Alter, es quält dich nicht,
Erdgeborener, du, Freund des Gesangs,
blutlos, weise und unberührt,
bist du den Göttern gleich.“
( ANAKREON 572-488 v. Chr., ) eine der vielen Übertragungen…auch Goethe hat sich an diesem Anakreon- Lob auf die Zikade versucht…findet sich sicher irgendwo im Netz
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Danke, DANKE, liebe Elsbeth! Welch ein wunderbares Gedicht, dem Zikaden-Gesang nicht unähnlich. Einen zikaden–leichten Sommer wünsche ich dir!
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Ich fand auch das Original und die GOETHE-Übersetzung
Μακαρίζομέν σε, τέττιξ,
ὅτι δενδρέων ἐπ ΄ ἄκρων
ὀλίγην δρόσον πεπωκώς,
βασιλεὺς ὅπως, ἀείδεις.
Σὰ γάρ ἐστι κεῖνα πάντα,
ὁπόσα βλέπεις ἐν ἀγροῖς,
κὀπόσα φέρουσιν ὧραι.
Σὺ δὲ φίλτατος γεωργοῖς,
σὺ δὲ τίμιος βροτοῖσι,
θέρεος γλυκὺς προφήτης.
Φιλέουσι μέν σε Μοῦσαι,
φιλέει δὲ Φοῖβος αὐτός,
λιγυρὴν δ ΄ ἔδωκεν οἴμην.
Τὸ δὲ γῆρας οὔ σε τείρει,
σοφέ, γηγενές, φίλυμνε,
ἀπαθές, ἀναιμόσαρκε·
σχεδὸν εἶ θεοῖς ὅμοιος.
Selig bist du, liebe Kleine,
Die du auf der Bäume Zweigen,
Von geringem Trank begeistert,
Singend, wie ein König lebest!
Dir gehöret eigen alles,
Was du auf den Feldern siehest,
Alles, was die Stunden bringen;
Lebest unter Ackersleuten,
Ihre Freundin, unbeschädigt,
Du den Sterblichen Verehrte,
Süßen Frühlings süßer Bote!
Ja, dich lieben alle Musen,
Phöbus selber muß dich lieben,
Gaben dir die Silberstimme,
Dich ergreifet nie das Alter,
Weise, Zarte, Dichterfreundin,
Ohne Fleisch und Blut Geborne,
Leidenlose Erdentochter,
Fast den Göttern zu vergleichen.
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WUNDERVOLL, ganz wundervoll, liebe Gerda
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Schönes Insekt, ein lieber Besuch!
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Faszinierend, liebe Gerda, was für tolle Fotos von der Grille, wie sie die Titelseite meines Blogs erkundet! Danke!
Liebe Grüße von Susanne
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Ich fand es so witzig, dass sie offenbar auf der Suche nach Verwandten war – sei es im Tierpark von Botsana, sei es in deinem Bilderbuch…. Was sonst hätte sie denn solange auf meinem Computer gewollt? da sie sich von der erhellten Oberfläche gut abhob, konnte ich ihre feinen Beißwerkzeuge in ständiger Bewegung sehen. Bemerkenswert auch, wie die Fühler, die wirklich sehr lang sind, manchmal ganz verschwanden – Teleskopfühler, die sie einziehen konnte. Ähnlich ging es mit den Beinen, die mal klein und verkrüppelt, dann elegant lang ausgestreckt zu sehen waren.
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Ich finde Insekten auch sehr faszinierend, Gerda. Ein Kosmos im kleinen. Da wünsche ich mir so eine Luppe vor der Nase (nein AUF der Nase vor dem Auge 😉 ), wie man oft in den Filmen sieht.
Letzte Woche waren Libellen bei meinem Papa am Teich, ihre Larven hingen am Schilf. Ich werde sehen, dass ich die Zeichnungen die Woche noch gebloggt bekomme 🙂
Liebe Grüe von Susanne
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Eine schöne Geschichte.
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🙂
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Es dürfte sich wohl um eine der vielen Arten von Langfühlerschrecken handeln. Frei nach dem Motto „besser richtig geraten als falsch gewusst“ würde ich mal sagen, dass es eine Grüne Strauchschrecke sein könnte. Ich füge mal den Link zu einem Wikimedia-Bild ein.

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Herzlichen Dank, Random! Dein Raten scheint mir recht gut durch Wissen abgefüttert zu sein. Ich notiere also: Grüne Strauchschrecke von der Familie der Langfühlerschrecken. Ist das nun eine Abart der Heuschrecken? Und zu welcher Familie gehört die Zikade, die, wie ich inzwischen durch internet-schau herausfand, doch ziemlich anders aussieht? Und machen diese Schrecken auch Musik?
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Wenn man gerne richtig raten möchte, hilft es sehr, wenn dieses Raten durch Wissen abgefüttert ist. 😉
Ja, die Grüne Strauchschrecke gehört zu den Heuschrecken. Kurz werden Heuschrecken nach Langfühlerschrecken (zu denen „unsere“ Grüne Strauchschrecke ebenso gehört wie etwa die Grillen) und Kurzfühlerschrecken unterschieden („lang“ und „kurz“ ist hier durchaus wörtlich zu verstehen). Was das Musizieren angeht, ist es bei den Langfühlerschrecken die Regel (dies gilt auch für die Grüne Strauchschrecke) und bei den Kurzfühlerschrecken die Ausnahme.
Die Zikade dagegen gehört einer anderen Ordnung an – sie ist eine nahe Verwandte der Wanzen.
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der Wanzen? o weh! Bist du sicher? Ist das nicht eine der bösartig in die welt gesetzten Fake News, um die südlichen Länder in Verruf zu bringen? 😉
Wenn du recht hast, müsste man das herrliche Gedicht von Anakreon wohl ersetzen durch: „Auf der Mauer, auf der Lauer sitzt ne kleine Wanze! Seht doch mal die Wanze an, wie die Wanze tanzen kann! Auf der Mauer, auf der Lauer sitzt ne kleine Wanz…“ Aber musizieren tun die Zikaden, im Gegensatz zu ihren Verwandten, den Wanzen! Und sie sind geflügelt! 🙂
Vielleicht weißt du auch noch was über die sehr langen Teleskop-Fühler zu berichten? Ich war nämlich höchst erstaunt, wie sie gelegentlich einfach verschwanden, offenbar in ihren Sockeln.
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Es gibt ja zum Glück nicht nur Blutsauger wie die Bettwanze. Es gibt auch sehr attraktive Arten, die sich zudem von Pflanzensäften ernähren. 🙂 Unabhängig von den Nahrungsvorlieben ist es aber typisch für diese Ordnung, dass sie stechen und saugen (sowohl Wanzen wie Zikaden) und nicht beißen und kauen wie etwa die Heuschrecken.
Die Fühler der Langfühlerschrecken bestehen aus einer Unmenge von Einzelgliedern und sind daher sehr beweglich. Dass diese allerdings auch teleskopartig eingefahren werden können habe ich selber noch nie beobachtet.
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Herzlichen Dank, Random! Ich bin sicher, auch andere Mitlesende freuen sich über ihren Kenntniszuwachs. Das mit den Fühlern habe ich aufgrund der Fotos geschlossen. Manchmal ist nur ein Fühler, dann überhaupt keiner zu sehen. Beim Beobachten war ich mir nicht sicher, denn die Fühler sind sehr dünn.
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Die Welt der Insekten ist nahezu uferlos – man weiß eigentlich immer fast nichts. Dennoch ist jeder Zugewinn an Kenntnis eine Bereicherung, finde ich. 🙂
Ja, diese Antennen sind hauchfein, sehr beweglich und werden oft blitzschnell bewegt. Das macht die Beobachtung schwierig und könnte durchaus dazu beitragen, dass sie auch auf den Fotos teilweise gleichsam verschwinden.
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Zauberei! ich hab jetzt noch mal alle Fotos rangezoomt und auf manchen wirklich nur einen Fühlerstumpf entdecken können. Wo sind die sehr langen, beweglichen Antennen denn hin? Ich werde bei nächster Gelegenheit noch besser aufpassen.
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Es bleibt ein Rest von Rätselhaftigkeit – das fördert die weitere Entdeckerfreude. 😀
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Toll, diese gelenkigen Tiere in kräftigem Grün. Kunstwerke der Natur sind sie und ich gestehe, daß ich sie sehr bewundere. Eure Dialoge habe ich sehr gerne mitgelesen und mich darüber gefreut
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Es war ein Vergnügen mit dem insektenkundigen Ransom über Schrecken und Wanzen zu plaudern! Ich habe eine Menge zugelernt, aber wie Ransom sagt, das Reich der Insekten ist uferlos und unser Unwissen ein Ozean. .
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*lächel*, da hat er wohl sehr recht, liebe Gerda, und ich habe gespannt seinen Erklärungen gelauscht
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